444 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Die Ges. betrieb anfänglich nur ein Stahlwerk in Meiderich mit 72 Morgen grosser Fläche, erwarb 1891 die Eisensteinkonzessionen, Pensbrunnen II in Lothr. (1896 in Betrieb gesetzt), Ruxweiler, Werder u. Oetringen bei Algringen in Lothringen, zus. ca. 550 ha. Der Ruxweiler Stollen, dessen Anlage bis 1911 M. 1 650 712 erforderte, nahm 1909 die Förderung auf (siehe unten). 1915 Erwerb der Eisensteingrube Ameise im Siegerland, welche Spat- und Braun- eisenstein fördert. Die Ges. besitzt 5 Hochöfen, ein 6. Hochofen ist im Bau; ferner vor- handen 256 Koksöfen. Die Ges. besitzt Kalksteinlager im Angerthal 175 ha umfassend, 25 Morgen Dolomitfelder bei B.-Gladbach u. Eisensteingruben in Nassau, die aber nicht in Be- trieb sind. 1906/07 Ankauf verschied. Grundstücke für M. 348 580, sowie 1910/11 weitere 38 Morgen; Terrainbesitz in Duisburg-Alt u. Meiderich jetzt ca. 590 Morgen. Das Meidericher Werk ist vollständig umgebaut; das neue Stahlwerk kam Nov. 1900, das neue Blockwalzwerk Mai 1901 in Betrieb; auf der Knüppelstrasse ist der Betrieb Sept. 1901, auf der Trägerstrasse Dez. 1901 eröffnet. Auf dem Schlackenberg der Ges. ist ein grosser Rangierbahnhof ange- legt; im ganzen liegen auf den Werken der Ges. ca. 66 km Eisenbahngeleise. 1906/07 kamen für Neubauten auf der Hütte M. 2 290 772 in Zugang; 1907/08–1914/15 M. 4 242 425, 1791 839, 370 454, 1 663 038, 5 259 163, 4 842 827, 2 101 252, 2 754 381. 1910/12 fand der Bau eines neuen Martinwerkes, eines neuen Universalwalzwerkes, einer neuen Feinstrasse, sowie eines neuen Hammerwerkes etc. statt. Unter den 1912–15 in Zugang gekommenen Neu- anlagen sind namentlich zu erwähnen: der dritte Ofen, sowie eine Schrottlageranlage für das Martinwerk II, eine neue Gasgebläsemaschine für das Thomaswerk, das Blocklager bei den Stabstrassen, eine neue Schwellenadjustage bei den Grobstrassen, eine Kranbahn- anlage mit Waggonkipper-Einrichtung für Massenlagerung u. Verladung von Erzen, Roh- eisen, Kalkstein etc. bei den Hochöfen, Grunderwerb für einen neuen Eisenbahnanschluss, Ausbau des Presswerks u. a. m. Der Bau einer neuen Kokerei u. eines 6. Hochofens (s. oben) ist in Angriff genommen. Die Ges. ist beteiligt bei Gust. Kuntze Wassergas-Schweiss- werk A.-G. in Worms, bei Balcke, Tellering & Co. A.-G. in Benrath u. Ver. Walz- u. Röhren- werke vorm. Boecker & König in Hohenlimburg (siehe unten). Herstellung: 1908/09 1909/10 1910/11 1911/12 1912/13 1913/14 1914/15 Roheisen . . t 376 116 407 866 449 970 526 036 595 193 647 095 370 136 Stahlblöcke . . . 4421 061 456 995 478 252 576 000 689 461 697 153 437 725 Stahlfabrik. (Versand) „ 367 047 358 292 386 824 466 097 532 633 541 075 2 Fakturenwert 1000 M. 44 727 46 962 47 166 56 305 72 292 72 278 9 Alrbeiterzahl auf der Hütte Meiderich 1910/11–1914/15: 4297, 4493, 5010, 4989. Auf den Algringer Gruben werden 350–450 Mann beschäftigt. Gefördert 1910/11–1914/15: 360 355, 447 935, 472 235, 488 425, 272 051 t Minetteerze. Die Beteilig. der Rhein. Stahlwerke im Stahlwerks-Verband beträgt 271 410 t auf Produkte A. Beteilig. im Roheisenverband mit 27 000 t. 1911 wurde ein Übereinkommen mit dem Fürstl. Stolberg'schen Stahl- u. Walzwerk zu Ilsenburg getroffen, wonach dasselbe stillgelegt wurde; die Beteilig. von Ilsenburg im Stahlwerksverband (30 000 t) wurde von den Rhein. Stahlwerken übernommen. An dem Gewinn bleibt die Fürstl. Verwalt. interessiert. Die Hochöfen u. Zechen der Ges. arbeiteten infolge des Kriegszustandes 1914/15 mit 60–70 % ihrer Leistungsmöglichkeit. 1915/16 hat die Ges. volle Beschäftigung mit 70–75 % der normalen Verhältnisse, 1914/15 Kriegslieferungen. Durch die Beschlüsse der G.-V. der Rhein. Stahlwerke v. 10./4. 1900 und der G.-V. der Bergwerks-Ges. Centrum zu Wattenscheid vom gleichen Tage wurde die Vereinig. beider Ges. in der Weise beschlossen, dass das Vermögen von Centrum als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. auf die Rhein. Stahlwerke mit Wirkung ab 1./1. 1900 gegen Gewährung von M. 12 692 000 neuer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1900 überging. Für je 6 Centrum-Aktien über zus. M. 6000 wurden je 5 Aktien der Rhein. Stahlwerke über zus. M. 5000 zuzügl. einer Barzahlung von M. 20 gegeben. Centrum hatte ein A.-K. von M. 15 200 000. Centrum in Wattenscheid besteht aus den Geviertfeldern cons. Centrum, Hubert, Marie, Feodor und den Längenfeldern Helena, Preuss. Hoheit und der Beteiligung an den Geviertfeldern Schwerin u. Hochpreussen, zus. 7 510 621,375 qm. Dazu kommt noch das Pacht- feld Westenfeld mit rund 659 000 qm Grösse. Zwecks Gewinn. der in sämtl. bauwürdigen Flözen anstehenden Kohlenmengen sind verschiedene Felder bezw. Feldesteile auf Grund von Verträgen (Lösungsverträge) gegen Entgelt angepachtet worden. Die Höhe der Abgaben pro It richtet sich nach den jeweiligen Kohlenpreisen. Nach einem vom April 1900 erstatteten Gut- achten standen damals in den gedachten Feldern bis zu einer Tiefe von 1000 m 28 594 000 t Fett- und 17 779 000 t verkokbare Halbfettkohlen ohne die Magerkohlen an. In Betrieb sind 3 Schachtanlägen, u. zwar Doppelschächte. Für Neuanlagen auf Centrum wurden 190708 bis 1914/15 M. 799 594, 1 193 909, 590 782, 252 885, 210 264, 2 291 307, 0, 567 363 verausgabt. Vor- handen sind 445 Koksöfen, von denen 235 mit Gewinn. der Nebenprod. (einschl. 100 neuerbauter, 1 Ammoniakfabr., 1 Benzolfabrik, 1 Teerdestillation) eingerichtet sind, auch Betrieb zweier Brikettfabriken. Der ges. Grundbes. der Zeche umfasst 183 ha 03 a 16 qm. Fertige Wohn- häuser besitzt die Zeche zurzeit 114 für 367 Beamten- u. Arbeiterfamilien, 1 Kleinkinderschule zur Aufnahme von 140 Arbeiterkindern. Beteiligungsziffer im Kohlen-Syndikat auf Kohlen: 515 000 t, auf Koks: 100 000 t, auf Briketts 144 000 t. Auch beteiligt an der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinig., an der Deutschen Teer-Verkaufs-Vereinigung u. der Deutschen Benzol-Vereinig. 1906/07–1914/15: Kohlenförder.: 1 138 003, 1 085 136, 1 008 246, 1 017 016,