1 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 455 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 10 717 965, Angest.- u. Arb.-Versich. 5 802 282, Wohlfahrtsausgaben 15 891 955, Gewinn 95 850 958. – Kredit: Vortrag 9 385 346, Betriebs- überschuss 113 229 821, Zs. 3 142 063, verschied. Einnahmen 2 505 930. Sa. M. 128 263 161. Gewinn-Verwendung: Die Div. für 1914/15 wurde auf 12 % = M. 25 800 000 festgesetzt. Dem gesetzl. R.-F. fliessen M. 4 323 281 zu. Die Sonderrücklage wird um M. 3 000 000 ver- stärkt. Ferner wurden überwiesen: für besondere Abschreib. u. Erneuer. M. 5 000 000, für Arb.-Wohnungen M. 5 000 000, für Kriegsbeihilfe M. 5 000 000, einer Kriegsschädenreserve M. 10 000 000, den Pensionskassen u. der Invalidenstiftung je M. 3 000 000 u. einer der Allgemeinheit dienenden Krupp-Stiftung, insbes. zugunsten von kinderreichen Familien ge- fallener oder schwer beschädigter Krieger M. 20 000 000, einem Fonds für Zwecke der allg. Kriegsfürsorge, namentlich der Förderung der deutschen Ostmark M. 3 700 000. Auf neue Rechnung wurde nach Abzug der Tant. des A.-R. ein der vorjährigen Höhe (M. 9 385 346) etwa gleichkommender Betrag vorgetragen. Die Pens.-Kassen für Beamte u. Arbeiter werden besonders verwaltet. Das in mündelsicheren Werten angelegte Vermögen dieser Kassen beträgt nom. M. 60 850 725. Dividenden 1903/04–1914/15: 6, 7½, 10, 10, 8, 8, 10, 10, 12, 14, 12, 12 %. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Dr. Gust. Krupp von Bohlen u. Halbach, Villa Hügel; Stellv. Geh. Justizrat Aug. von Simson, Berlin; Vize-Admiral z. D. Hans Sack, Exc., Berlin- Friedenau; Landrat Tilo Freih. von Wilmowski, Merseburg. Direktorium: Vors. Geh. Finanzrat Dr. Alfred Hugenberg, Finanzrat Ernst Haux, Ing. Dr. Ing. et phil. h. c. Emil Ehrensberger, Dr. iur. Eberhard Freih. v. Bodenhausen-Degener, Gerichtsassessor.-a. D. Hceh. Vielhaber, Prof. Dr. phil. h. c. Fritz Rausenberger, Dipl.-Ing. Dr. Ing. h. c. Rud. Hartwig, Dr. Ing. Carl Wendt, Essen; Ing. Dr. Ing. h. c. Kurt Sorge, Magde- burg (zugleich Vorstand der Direktion des Grusonwerks); Geh. Baurat Georg Baur, Berg- wergwerks-Dir. Rich. Foerster, Essen. Stellv.: Prof. Dr. Ing. Rich. Stribeck, Justizrat Conrad Wandel, Dr. phil. Bruno Bruhn, Essen; Ing. Friedr. Klönne, Duisburg; Ing- Friedr. Dorfs, Rheinhausen (Niederrhein). Fentscher Hütten Aktien-Gesellschaft, Sitz in Brüssel, Rue Ducale 41. (Socicté anonyme des Hauts Fourneaux de Fontoy.) Gegründet: 25./3. 1898 auf 30 Jahre unter der Firma Fentscher Gruben Act.-Ges., Firma geänd. wie gegenwärtig 1899; in der G.-V. am 25./10. 1910 wurde die Dauer bis 1940 verlängert. Zweck: Ausbeutung von zwei Bergwerks-Konz. auf 354 ha, welche in den Gemeinden Fentsch u. Havingen, Bezirk Diedenhofen (Lothringen) gelegen sind, Produktion von Roh- eisen. Die G.-V. v. 13./10. 1899 genehmigte den Ankauf der Zeche Crone etc. bei Hörde i. Westf., über welche Gew. 1908 der Konkurs eröffnet wurde, sodass per 30./6. 1908 der Kuxenbesitz mit frs. 625 000 u. ausserdem frs. 749 699 Forder., zus. frs. 1 374 699, abzuschreiben waren. Am Sitze der Ges. in Lothringen waren urspr. 2 Hoch- öfen erbaut, ein dritter Hochofen kam 1908 in Betrieb; Tagesproduktion zus. 700 t Thomas- eisen. Die Erzeugung der Hochöfen hat der Lothr. Hüttenverein Aumetz-Friede über- nommen, mit welchem 1904, da sich einer völligen Verschmelzung formelle Hindernisse ent- gegen stellen, eine Interessengemeinschaft in der Weise gebildet ist, dass der Verein Aumetz- Friede 5333 neue Aktien ausgegeben hat, welche gegen 13 400 Vorz.- u. 35 775 St.-Aktien der Fentscher Hütten im Verhältnis von 11 bezw. 1 Aumetz-Aktie à frs. 500 gegen 50 Fent- scher Vorz.- bezw. 15 St.-Aktien à frs. 100 bis 31./3. 1904 eingetauscht werden konnten, wovon für 14 616 Vorz.- u. 37 961 St.-Aktien Gebrauch gemacht ist. Die G.-V. v. 17./12. 1904 beschloss, das Gesamtvermögen der Ges. dem Hüttenverein Aumetz bis 1929 in Pacht zu geben (bpbesonders hierbei die damaligen beiden Hochöfen mit allen ihren Einricht., die Erzgruben, Grundstücke, Kohlengrubengerechtsame etc.). Dagegen verpflichtet sich Aumetz-Friede, 1. jährlich M. 700 000 als Pacht an die Fentscher Ges. zu zahlen, 2. einen Betrag der zur Deckung der Abschreib. auf die bei der Fentscher Ges. errichteten Neuanlagen nach den bei Aumetz üblichen Grundsätzen ausreicht, 3. eine Gewinnbeteilig. in derselben prozentualen Höhe, die Aumetz für das betr. Jahr als Div. verteilt, gerechnet auf einen Nominalbetrag von frs. 1 156 390, 4. sofern die Jahresförder. von Aumetz aus den Fentscher Gruben 450 000 t übersteigt, eine besondere Vergüt. von 8 Pf,. für jede Tonne Mehrförder, Die bei den gepachteten Objekten in Frage kommenden Steuern, Abgaben, Versicherungsprämien etc. werden von Aumetz getragen. In den Geschäftsj. 1908/09–1914/15 betrug die Förder. der Fentscher Ges: 377 259, 568 685, 673 608, 650 526, 656 462, ?, ?2 t Eisenerz. Die nicht mit Hypoth. belasteten Vermögenswerte sind zum Einstandspreise an Aumetz verkauft. Kapital: frs. 2 500 000 in 50 000 Aktien (à frs. 10) u. 20 000 Vorz.-Aktien, sämtlich à frs. 100. Die Vorz.-Aktien berechtigen zu 6 % Vorz.-Div. u. unterliegen der Xmort. zu à frs. 125 in längstens 25 Jahren durch Ausl. An Stelle der ausgel. Vorz.-Aktien treten Genussscheine. –— Urspr. frs. 4 000 000, erhöht zwecks Erwerbung der oben genannten Kohlengruben bei Hörde i. Westf. u. Erricht. von 2 Hochöfen um frs. 1 000 000 in 10 000 Aktien à frs. 100. Die G.-V. v. 25./4. 1901 beschloss zur Deckung des weiteren Geldbedarfs der Ges. fernere Erhöh um frs. 2 000 000 (auf frs. 7 000 000) durch Ausgabe in 20 000 ab 1./10. 1901 div.-ber. Vorz.-Aktien à frs. 100, angeboten den Aktionären zu pari v. 15.–20./9. 1901. Lt. Beschl. der gleichen G.-V. konnten in derselben Zeit die Besitzer der alten 4½ % Oblig. (s. unter Anleihe) ihre