Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 463 Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Hütte u. Kokerei 1 006 049, Blechwalzwerke 2 459 288, Stabeisenwalzwerk 229 001, Stahlwerke 3 290 565, Kraftstation u. Werkstätten 368 374, div. Anlagen 1 086 060, Vorräte 1553 916, Kassa-, Wechsel-, Giro- u. Postscheck-Kto 27595, Patente 1, Versich. 3555, Avale 290 000, Debit. 1 393 980, Beteilig.: a) Siegener Stahlröhrenwerke 420000, bp) Grevenbrücker Kalkwerke 190 000. –— Passiva: A.-K. 4 100 000, Prior.-Aktien 400 000, Anleihe 1 918 000, do. Aufgeld-Kto 57 540, do. Zs.-Kto 43 470, ausgeloste do. 1030, R.-F. 2 597 500, Spez.-R.-F. 60 000, Delkr.-Kto 80 444, Löhnungs-Kto 186 213, Stiftungs-Kto 7053, unerhob. Div. 110, do. auf Prior.-Aktien 24 000, Tant. u. Belohn. 43 419, Wehrsteuer-Res. 12 472, Talonsteuer-Res. 4500, Avale 290 000, Kredit. 2359 075, Vortrag 133 558. Sa. M. 12 318 388. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 827 724, Div. 24 000, Tant. u. Belohn. 43.419, Stiftungen 5000, Vortrag 133 558. – Kredit: Vortrag 256 470, Rohgewinn nach Abzug von Zs. u. Unk. 777 232. Sa. M. 1 033 703. Kurs Ende 1897–1914: St.-Aktien: 158, 196, 316.25, 190.25, 144.75, 142.50, 157, 170, 228, 228.25, 163, 177.50, 204, 175.25, 198.80, 210.50, 157, 120* %. Eingeführt 29./6. 1897 zu 127.50 %. Notiert Berlin. Vom 1./6. 1907 ab sind von den Aktien die vom 30./12. 1879 ausgefertigten Stücke nicht mehr lieferbar, sondern nur die dafür auszufertigenden Ersatzstücke, die das Datum „1./1. 1907'' tragen. Prior.-Aktien nicht eingeführt. Dividenden: St.-Aktien: 1893/94–1914/15: 0, 0, 7, 14, 14, 20, 25, 12, 0, 4, 5, 10, 14, 16, 10, 4, 6, 11, 15, 11, 0, 0 %; Prior.-Aktien: 1893/94–1914/15: 6, 6, 9, 16, 16, 22, 27 14, 6% 16, % % OCoup. Verj. 4 J. Direktion: Gen.-Dir. Arthur Frielinghaus, Siegen; Dir. Paul Beck, Geisweid. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Geh. Komm.-Rat H. A. Dresler, Kreuzthal; Stellv. Gewerke Heinr. Klein, Komm.-Rat A. Weinlig, Siegen; Rittergutsbes. Heinr. Dresler, Kreuzthal; Dir. Ernst Schulz, Trier; Komm.-Rat Ernst Klein, Dahlbruch; Komm.-Rat Alb. Heimann, Cöln. Prokuristen: K. Fick, H. Goebel, E. Nostiz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges.; Cöln, Düsseldorf u. Crefeld: A. Schaaffh. Bankverein; Siegen: Siegener Bank für Handel u. Gewerbe. Gelsenkirchener Gussstahl- und Eisenwerke in Gelsenkirchen i. Westf. Gegründet: 28./12. 1889; eingetr. 21./1. 1890. Übernommene Firmen W. Munscheid, Eisen- giesserei in Gelsenkirchen u. Munscheid & Co., Stahlwerke ebenda; Übernahmepreis insgesamt M. 2 057 040. Die Ges. übernahm lt. G.-V.-B. v. 23./12. 1914 die Hagener Guss- stahlwerke A.-G. (A.-K. M. 765 000) mit der Massgabe, dass für 5 Aktien der Hagener Gussstahlwerke 2 Aktien der Gelsenkirchener Werke gewährt wurden. Diese firmierten bis 19./11. 1915 mit dem Zusatz „vorm. Munscheid & Co.“ Zweck: Herstellung u. Handel in Eisen- u. Stahlwaren, sowie Betrieb aller verwandten Industriezweige. Fabriziert werden hauptsächl. Stahlfagongussstücke aller Art, wie Walz- werks- und Maschinenteile, Dynamogehäuse etc., Presszylinder, Glühgefässe, Zahnräder, Schienenherzstücke etc., sowie Stahlräder, vollständ. Radsätze für Feld- u. Grubenbahnen, neuerdings auch Ziegelei- u. Zerkleinerungsmasch., mechan. Werkstätte, elektr. Licht- u. Kraftanlage. Das Martinstahlwerk ist in der Lage, Stahlformguss bis zu einem Stückgewicht von ca. 50 000 kg herzustellen. Zugänge für Neuanlagen u. Anschaff. 1908/09–1914/15 M. 182 052, 179 969, 114 293, 118 934, 251 528, 161 196, 1 318 186, davon entfallen M. 952 998 auf Hagen; ausserdem 1914/15 M. 176 739 für Erneuerungen u. Repar. verausgabt. Der mit Bahnanschluss versehene Grundbesitz in Gelsenkirchen umfasst ca. 29 772 qm, wovon an- nähernd 2088b am bebaut sind; ein Teil des Terrains hat Bauplatzqualität. Etwa 1000 Beamte u. Arb. Im Geschäftsj. 1910/11 wurde ein Reingewinn von M. 82 613 erzielt, dazu Vortrag aus 1910 M. 126 507, zus. 209 121; der nach Dotierung des R.-E., Tant. an Vorst u. Zahlung an Gewinnanteilscheine verbleib. restliche Reingewinn von M. 176 797 wurde vorgetragen. 1911/12–1914/15 M. 273 012, 423 869, 729 160, 1 638 378 Reingewinn erzielt. 1914/15 umfang- reiche Lieferungen für die Heeresverwalt. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 100 000, wovon 1894 M. 300 000 für M. 205 619 zurückgekauft sind. Die G.-V. v. 14./4. 1899 beschloss Erhöhung um M. 500 000 (Aktien Nr. 2101–2600), angeboten hiervon M. 450 000 den Aktionären zu 165 %. Zur Tilg. des Bankkredits und behufs Kostendeckung für Neubauten beschloss die G.-V. v. 27./11. 1905 Erhöhung des A.-K. um M. 700 000 und Ausgabe von 700 Genussscheinen à M. 500; letztere waren zur Tilg. der Unterbilanz bestimmt. Die Gewinnanteilscheine erhielten ab 1./8. 1905 aus dem jährl. Reingewinn vor Verteilung einer Div. bis M. 30 vorweg und wurden nach Absetzung von 4 % Div. an die Aktien und der statutarischen Tant. mit 25 % des Restgewinnes zu à M. 500 plus 10 % Aufschlag = M. 550 durch Auslos. getilgt (restl. 448 Stück im Nov. 1915 getilgt). Die neuen Aktien und die Gewinnanteilscheine wurden von einer Bankengruppe übernommen. Die Aktien wurden zum Nennwert zuzügl. 4 % Stück-Zs., die Gewinnanteilscheine mit M. 500 mit der Ver- pflichtung eingezahlt, die Aktien den alten Aktionären zu 105 % plus 4 % St.-Zs. ab 1./8. 1905 anzubieten; geschehen 5.–19./12. 1905. Die Gewinnanteilscheine wurden gleichzeitig zu M. 500 angeboten. Der Res. konnten 1905/06 aus dem Erlös der Gewinnanteilscheine nach Tilg. der Unterbilanz von M. 313 455 und Deckung der Unk. der Kapitalserhöhung M. 9405 zugeführt werden. Die G.-V. v. 23./12. 1914 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 (auf