Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 465 Unternehmungen. Gesamtgrundbesitz des Vereins: 960 ha 92 a 27 qm. Die Ges. gehört dem Stahlwerks-Verband, dem Gussröhrensyndikat, dem Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat u. ver- schiedenen anderen Verkaufsvereinigungen an (siehe auch unten). Die Ges. besitzt zurzeit folgende Anlagen: I. Abteil. Georg-Marienhütte: A. Hochofenwerk u. Nebenbetriebe: 5 Hochöfen, 160 Koks- öfen, Erz-Brikettanlage: 2 Pressen u. 37 Öfen zur Herstell. von gerösteten Erzbriketts, 16 Winderhitzer für die Hochöfen, 23 Dampfkessel, 6 Schmalspurlokomotiven, Gasreinigungs- anlagen für die Hochofengase, 7 Gasmasch. mit elektr. Anlage, Anlage zur Gewinnung der Nebenprodukte aus den Koksofengasen (Teer u. schwefelsaures Ammoniak, Benzolfabrik, Schlackenbrecher zur Zerkleinerung der Hochofenschlacke für Eisenbahnen u. Wegebau, Steinfabrik mit 6 Pressen zur Herstellung von Schlackensteinen, Zement- u. Mörtelmühle, Eisengiesserei für Muffen- u. Flanschenrohre, sowie Masch.- u. Bauguss, mech. Werkstatt, Kesselschmiede, Werkstatt für Waggonbau, Modelltischlerei, Reparaturwerkstatt mit Schlosserei, Schmiede u. Tischlerei. B. Martin-, Stahl- u. Walzwerk: Martinwerk mit 5 Martinöfen von je 45 t Fassung, 1 Roh- eisenmischer von 150 t Fassung, 1 Roheisenmischer von 250 t Fassung, Generatorenanlage mit 9 Kerpely-Gaserzeugern; Walzwerk mit 1 Tiefofenanlage mit 40 geheizten u. 9 ungeheizten Gruben, 1 elektrisch betriebenes Umkehrblockwalzwerk, 1 amerikan. Stabeisenwalzwerk mit kontinuierlicher Vorstrasse, eine 300 Strasse mit 500 Vorstrasse, eine 500 Grobstrasse mit 650 Vorstrasse; Walzendreherei für eigenen Bedarf; Reparaturwerkstätte für eigenen Bedarf; chemisches Laboratorium. C. Eisenstein-Bergbau. Zechen am Hüggel: 10 Dampfkessel, Starkstromleitung Georgs- marienhütte-Hüggel, 1 Kompressor mit elektr. Antrieb für pneumat. Bohrbetrieb. Wasser- haltung auf Augusta- u. Louisenschacht. Förderanlagen: Kielmannsegge- u. Louisenschacht. Zechen am Schafberg: 10 Dampfkessel, I Dampflokomotive, 1 Lokomobile. Starkstromleitung von der Hütte nach dem Permer-Stollen. Transformatoren-Station am Permer-Stollen u. im Permer-Stollen. Wasserhaltung im Permer-Stollen. Kompressoranlage mit elektr. Antrieb für pneumat. Bohrbetrieb am Hangenden Trummschacht. Pressluftnetz vom Hangenden Trummschacht nach Perm. Heissdampflokomobile für Kompressorenantrieb auf Friedrich- Wilhelm. Pressluftleitung im Revier Friedrich-Wilhelm u. nach Osten III. 7 km Benzol- lokomotivförderung mit 4 Lokomotiven. Stollenanlagen: Permer-Stollen mit Seilförderung, Friedrich-Wilhelm-Stollen ohne Produktenförderung. Schachtanlagen: Hektor (Südschacht), Hangender Krummschacht, Osten III, Friedrich-Wilhelm. Verladeeinrichtung am Permer- Stollen, Aufzug daselbt zum Hochziehen der Erze auf den Erzlagerplatz. Eisensteinzeche Porta f: Stollenanlage bei Wallücke u. Luttern. Der Grundbesitz der I. Abt. A—–0 umfasst zus. 413 ha 53 a 90 qm; 2332 Arb. II. Abteil. Osnabrück: 50 Dampfkessel; elektr. Anlage mit 3 Dampfmasch. (1200 kw) u. 1 Dampfturbine (1000 kw); Bessemerhütte mit Gebläsemasch., 2 Konverter zu je 8 t; Martin- werk mit Generatorenanlage, 3 Martinöfen zu je 20 t; Stahlgiesserei für Gussteile für Masch.- u. Schiffbau; Eisengiesserei für Masch.- u. Bauguss für eigenen Bedarf; Fabrik feuerfester Steine: Dinas- u. Chamottesteine; Walzwerke: a) 1 Umkehrwalzwerk, 1 grosses u. 1 mittleres Triowalzwerk für Eisenbahnoberbau, b) Radreifenwalzwerk, c) Radscheibenwalzwerk, d) Ad- justagen; Walzendreherei; Werkzeugschlosserei; Weichenfabrik; Wagenbau für Klein- und Feldbahnen; Hammerwerk mit 4 Dampfhämmer für Radsatzmaterial u. Schmiedestücke; Presswerk: 1 dampfhydraulische Presse von 3000 t Druck; Dreherei: Fertigstellung von Schmiedestücken für Masch.- u. Schiffbau; Satzdreherei: Rundsätze für Haupt- u. Strassen- bahnen; Modelltischlerei; Maschinenschlosserei. Der Grundbesitz dieser Abteil. II beträgt 57 ha 14 a 38 qm; 1870 Arb. III. Abteil. Piesberg: Steinbruch mit 15 Bremsberge, 3 Verladestellen, 33 km Förder- gleise; eigene Bahnhofsanlage mit 5.679 km Gleise, 3 Rangierlokomotiven; 6 Dampfkessel, Steinbrechanlage mit 2 Betriebsmasch., 6 Steinbrecher, 7 Steinwäschen; Kompressorenanlage mit 1 Luftkompressor, 3400 m Luftleitung, 13 Gesteinsbohrmasch.; Reparaturwerkstatt für eigenen Bedarf; Acetylenlichtanlage: Durilitwerk mit 5 Arbeitsgebäude, 1 Versuchsstation, 1 Betriebsmasch., 2 Mischmasch., 7 Stampfmasch.; Pumpstation mit 4 Wasserpumpen. Grund- besitz dieser Abteil. 286 ha 96 a 39 qm; 882 Arb. IV. Abteil. Werne: Der Bergwerksbetrieb am Piesberge ist der grossen Wasserschwierig- keiten wegen lt. G.-V. v. 8./6. 1898 eingestellt (dadurch entstandener Kapitalverlust von M. 2 069 090 ist abgeschrieben), dagegen hat die Ges., um ihren Werken die für die Betriebe erforderlichen Kohlen zu sichern, in der Nähe von Werne (Westf.) Bohrungen angestellt, welche zum Erwerb einer 10 Normalfelder umfassenden Bergwerksgerechtsame führten. Die erworbenen Kohlenfelder sind 23 200 000 qm gross u. stiegen mit Einschluss der an- grenzenden 3 Felder der Gew. „Freiherr von Stein“ auf 29 700 000 qm. Die a. o. G.-V. v. 10./5. 1907 genehmigte den Vertrag über den Ankauf der Gew. Freiherr von Stein für M. 2 000 000. Den abbaufähigen Kohlenvorrat der Grubenfelder bis zur Teufe von 1200 m berechnet die Verwaltung, soweit die Aufschlüsse der eigenen und benachbarten Gruben- felder eine Schätzung zulassen, schätzungsweise auf 198.8 Mill. Tonnen; bei einer Jahres- förderung von 1 000 000 t würde er also für rund 200 Jahre reichen. Es ist auf Zeche Werne eine Doppelschachtanlage angelegt, und zwar Schacht I 750 m u. Schacht II 850 m tief, welche 1903 in Förderung getreten sind. Ein 3. Schacht wird neuerdings abgeteuft; die Anlage dürfte teilweise Anfang 1916 den Betrieb aufnehmen. 1902 ist Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1915/1916. II. 30