Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 467 Infolge des Kriegszustandes konnten 1914/15 die Betriebe wegen Arbeitermangel nur in beschränktem Umfange aufrecht erhalten werden. Hinzu kam eine bedeutende Steigerung der Löhne u. eine ausserord. Verteuerung aller Materialien, die Ausführ. alter Lieferungs- verträge zu niedrigen Preisen etc. Die Herstellung von Kriegsmaterial u. die damit erzielten Erfolge konnten die aus obigen Ursachen hervorgerufenen Einbussen nicht ausgleichen. Kapital: M. 18 500 000, zerlegt in 13 936 Aktien ohne Vorrecht u. 6202 Aktien mit Vor- recht. Von den Aktien ohne Vorrecht lauten 2300 über je M. 300, 1060 über je M. 750, 10 102 über je M. 1000 u. 474 über je M. 1500; die 6202 Aktien mit Vorrecht lauten à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 4 500 000 in St.-Aktien à M. 750 (= Thlr. 250), erhöht 1866 um M. 900 000 in Prior.-Aktien à M. 300 (= Tlr. 100), 1869 um M. 1 050 000 in St.-Aktien à M. 750 (= Tlr. 250), 1881 bezw. 1885 um M. 2 000 000 in St.-Aktien à M. 1000 u. um M. 2 250 000 in Prior.-Aktien à M. 1500. Ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 24. Mai 1899 um M. 5 350 000 in 5350 St.-Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 9.–21. Juni 1899 zu 130 %, einzuzahlen 25 % u. das Aufgeld sofort, weitere 25 % am 2. Jan. 1900 u. 50 % am 1. April 1900. Die seit 1860 in Umlauf befindlichen, schadhaft gewordenen alten Stammaktien Nr. 1 bis 6000 à Thlr. 250, sowie die im Laufe der Jahre für einzelne dieser Aktien bereits ausgegebenen Ersatzaktien werden ab 18./5. 1905 kostenlos gegen neue Ersatzaktien umgetauscht. Mit den Mitteln der Aktien-Em. von 1899 wurde in erster Linie der Bergbau bei Werne, sodann der weitere Ausbau des Osnabrücker Eisen- u. Stahlwerks durchgeführt. Zum Ausbau der alten An- lagen u. zur Aufführung der vorbereiteten Martinwerkanlage beschloss die G.-V. v. 5./12. 1904 Erhöh. des A.-K. um M. 3 210 000 (auf M. 19 260 000) in 3210 Prior.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht für 1904/1905 zur Hälfte, übernommen von der Deutschen Bank in Berlin zu 107 %, ange- boten den Aktionären zu 110 %. Somit A.-K. 1904–1908: M. 19 260 000, und zwar M. 12 900 000 in St.-Aktien, 7400 à Tlr. 250 = M. 750 u. 7350 à M. 1000 u. M. 6 360 000 in Prior.-Aktien, 3000 à Tlr. 100 = M. 300, 1500 à M. 1500 u. 3210 à M. 1000. Diese alten Prior.-Aktien be. rechtigten zu 5 % Vorz.-Div., aber ohne Nachzahlungsanspruch u. ohne Vorrechte im Falle der Liquidation. Die G.-V. v. 26./9. 1908 beschloss unter gleichzeitiger Aufhebung der Vorrechte der Prior.-Aktien die Zus. legung der bisher. St.-Aktien 9: 5, soweit nicht bis 21./12. 1908 eine Zuzahlung von 44 %, und die Zus. legung der bisher. Prior.-Aktien 5: 4, soweit nicht bis 21./12. 1908 eine Zuzahlung von 20 % des Nennwerts übernommen werde. Sodann sollte nach dem Beschluss der G.-V. das A.-K. wieder auf M. 21 000 000 erhöht werden, und zwar indem bis spät. 1./7. 1909 Inh.-Aktien ohne Vorrecht über je M. 1000 zur Zeichnung ge- langten. Die Zuzahlung wurde nur auf M. 52 250 St.-Aktien und M. 100 100 Prior.-Aktien geleistet. Erstere wurden mit dem Stempelaufdruck „In Kraft geblieben gemäss G.-V.-B. v. 26./9. 19088d, letztere mit den Stempelaufdrucken „In Kraft geblieben gemäss G.-V.-B. v. 26./9. 1908' u. „Vorrecht aufgehoben' versehen u. zurückgegeben. Die restl. M. 12 847 750 St.-Aktien wurden 9:5 u. die restl. M. 6 259 900 Prior.-Aktien 5: 4 zus.gelegt. Davon wurden M. 80 250 St.-Aktien u. M. 84 400 Prior.-Aktien nicht fristgerecht zur Abstempelung einge- reicht und daher für kraftlos erklärt. Die an ihrer Stelle sowie an Stelle der bei der Zus.- legung verbliebenen Spitzenbeträge ausgegebenen M. 153 800 Ersatzaktien wurden öffentlich versteigert und der Erlös für Rechnung der Berechtigten hinterlegt. Der Betrag der ge- leisteten Zuzahlungen sowie der aus der Zus. legung der nicht zugezahlten Atien sich er- gebende Buchgewinn wurde nach Abzug der entstandenen Kosten und der zur Abrundung des A.-K. erforderl. Spitze, mit M. 6 992 561 dem allg. R.-F. zugeführt. Die G.-V. v. 11./12. 1909 hat alsdann beschlossen, diesen Betrag zu ausserord. Abschreib. zu verwenden. Die durch die Zus. legung frei gewordenen Beträge genügten zur Vornahme der erforder- lichen Abschreib., so dass eine Inanspruchnahme der R.-F. zu Abschreibungszwecken sich erübrigte. Nach Durchführung der angegebenen Transaktionen stellte sich das A.-K. auf: M. 52 250 zugezahlte frühere St.-Aktien, M. 100 100 zugezahlte frühere Prior.-Aktien, M. 7 137 638 ¾ zus. gelegte frühere St.-Aktien, M. 5 007 920 zus. gelegt frühere Prior.-Aktien, zus. also M. 12 297 908 ¾ bezw. nach der gemäss dem G.-V.-B. v. 2./9. 1908 erfolgten Ab- rundung auf M. 12 298 000 gleichber. Aktien. Von der vorgesehenen Kap.-Erhöhung auf M. 21 000 000 durch Ausgabe neuer Aktien ohne Vorrechte ist endgültig Abstand genommen worden. In der G.-V. v. 11./12. 1909 ist beschlossen worden, das A.-K. um M. 6 202 000 durch Ausgabe von 6202 Vorrechtsaktien à M. 1000 zu erhöhen. Von dem der Ges. dadurch zu- geflossenen Betrage dienten M. 2 500 000 zur Abstoss. von Darlehnschulden, M. 1 520 000 zum weiteren Ausbau der Zeche Werne, M. 500 000 für die weitere Aufschliessung der Erz- gruben der Ges., der Rest für den Bau einer Grob- u. Feinstrasse und für sonstige Neu- anlagen u. Anschaffungen. Die M. 6 202 000 Vorrechtsaktien sind von einem Konsort. (unter Führung der Deutschen Bank etc.) mit der Verpflichtung übernommen worden, den Inhabern der alten Aktien auf einen Teilbetrag von M. 6 149 000 ein Bezugsrecht derart einzuräumen, dass auf je nom. M. 2000 alte Aktien eine Vorrechtsaktie zum Kurse von 105 % bezogen werden konnte (geschehen v. 21./12. 1909–10./1. 1910). Die Kosten der Kap.-Erhöhung einschl. der Stempelkosten sind dem allg. R.-F. zur Last gefallen. A.-K. jetzt wie oben M. 18 500 000. Über die Vorrechte der Vorrechts-Aktien von 1909, über die Dauer der Vorrechte und über die Einziehbarkeit derselben gelten folgende Bestimmungen: 1. Den Vorrechts-Aktien wird für das Geschäftsjahr 1909/10 ein Gewinnanteil von wenigstens 3 % und für jedes folgende Geschäftsjahr bis zur Ablös. der Vorrechte ein Gewinnanteil von wenigstens 6 % 30*