Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Werkstätte, Kesselschmiede u. Giesserei, 3 elektr. Zentralen, eine Fabrik für feuerfeste Steine u. ein Wasserwerk; 2. das Hochofenwerk zu Essen-Bergeborbeck mit 3 Hochöfen; 3. die Hütte zu Kupferdreh mit 2 Hochöfen (1914/15 verkauft); 4. die Abteil. Westfäl. Union in Hamm, umfassend Drahtwalzwerk, Drahtzieherei, Drahtstiftfabrik, Verzinkerei, Geflecht- fabrik, Stacheldrahtfabrik, Draht- Lackiererei, Eisenvitriol-, Fass-, Nietenfabrik, Achsen- u. Wellenfabrik, die mechan. Werkstätten u. die Giesserei, elektr. Zentrale; 5. Abteil. Lipp- Stadt, bestehend aus einem Drahtwalzwerk (ausser Betrieb), einer Dr ahtzieher ei, Drahthärterei, Drahtverzinkerei, Drahtseilerei, Drahtstift-, Springfedern-, Blumendraht- Eisenvitriol-, Fassfabrik u. einer mechanischen Werkstatt; 6. die Abteilung Belecke mit einer Draht- zieherei, Drahtstift-, Eisenvitriol-, Fassfabrik, den mechanischen Werkstätten u. elektrischer Zentrale; 7. die Abteilung Nachrodt, umfassend Puddelei, Stab- u. Bandeisenwalzwerke, 1912/13 erweitertes Qualitätsblechwerk mit zugehör. Dressierwalzwerken, Beizereien u. Glühereien, Rondenstanzwerk u. Weissblechfabrik, ferner mechanische Werkstatt, Giesserei u. eine neue Wasser- u. Dampfturbinenanlage mit elektrischen Zentralen; 8. die Stein- kohlenzeche „Westende“ mit 17 099 642 qam Berechtsame u. 3 Förderschächten, sowie einer Koksofenbatterie von 40 OÖfen; 9. sonstiges Bergwerks-Eigentum, u. zwar: Ver- leihungen auf Eisensteinbergbau in der Rheinprovinz, in Hessen-Nassau u. in Westfalen auf rund 919 000 000 qm Feldergrösse, sowie in Luxemburg-Lothringen gemeinschaftl. mit der Gutehoffnungshütte zu Oberhausen bezw. mit Hoesch u. Aumetz-Friede Gruben mit rund 43 000 000 qm Feldergrösse. Zum Teil sind diese Felder gleichzeitig auf Manganerze verliehen Ferner besitzt die Ges. zahlreiche Verleihungen auf Kupfer-, Blei-, Zink- u. Schwefel-Erze, sowie auf Braunkohlen u. Tone. Von den Gruben unter 9. sind gegenwärtig nur 3 Eisenstein- gruben in Luxemburg-Lothringen in eigenem Betrieb. Eine grosse Anzahl der Grubenfelder in der Rheinprovinz u. in Nassau sind noch eine kleinere Zahl eigener Erzbergwerke nahezu abgebaut. Zu obigem Besitz kamen 1907 infolge der Fusion mit dem Hoerder Verein noch folgende Anlagen: 10. das Hoerder Hochofenwerk, bestehend aus 6 Hochöfen und 320 Koksöfen, sämtlich zur Gewinnung von Nebenprodukten eingerichtet; 11. das Dortmunder Hochofenwerk mit 2 Hochöfen; 12. die Hermannshütte, in den Ge- meinden Hoerde, Berghofen u. Schüren belegen und folgende Anlagen umfassend: ein Thomasstahlwerk mit zugehöriger Dolomitanlage, 2 Siemens- Martinwerke (davon eines in 1911/12 neu erbaut), eine Stahlformgiesserei, ein Hammerwerk, zwei Blockwalzwerke, ein Wellrohrwalzwerk mit Wassergasschweisserei, 2 Stablschienenwalzwerke, ein Blech- walzwerk, ein Feinwalzwerk, ein Bandagen- u. ein Radscheibenwalzwerk, eine Werkstatt zum Pressen von Kesselböden, Eisenbahnwagen- u. Drehgestellteilen, eine Kesselschmiede, Eisengiesserei, Räderfabrik, mechanische Werkstatt, Walzendreherei, Zentralreparaturwerk- Statt u. Fabrik feuerfester Steine; 13. 2 Ringofenanlagen, davon je eine auf dem Hoerder Eisenwerk u. auf der Zeche Schleswig belegen; 14. das Vereinigte Hoerder Kohlenwerk mit einer Berechtsame von 22 826 192 qm und den Zechen Schleswig bei Brackel (2 Förder- schächte) und Holstein bei Asseln (zwei Förderschächte in Betrieb); Im J. 1911/12 Erwerb der Grubenfelder Lukas I–III, Felix, Flottauf, Flottauf II, Bonin u. Neu- Düsseldorf in einer Grösse von etwa 4 Normalfeldern, welcher bei jetziger Förderung die Lebensdauer des Hoerder Kohlenwerks um wenigstens 30 Jahre vergrössert und die Möglichkeit der Förderung von der jetzigen tiefsten Sohle der Zeche Schleswig um 10 Jahre verlängert; 15. die Eisensteingrube Reichsland bei Bollingen in Lothringen (Minette) Gesamt- grösse 581.4 ha. Die Ges. ist hieran zu beteiligt; 16. sonst. Bergwerksbesitz des früheren Hoerder Vereins; eine Anzahl Kohlen- u. Eisenstein-Konz. in Westfalen, im Harz, im Sieger- lande, in Nassau, im Grossherzogtum Hessen u. an der Mosel. Gesamtgrösse der Kohlenfelder 118 000 000 qm, der Eisensteinfelder 963 000 000 qm. Ein Kalksteinbruch im Ge- meinde Hemer, Areal 2½ ha. 17. Nach Aufnahme der Akt.-Ges. Steinkohlenbergwerk Nordstern im März 1907 noch folgende Besitzungen hinzu: Die Steinkohlenbergwerke Nordstern zu Horst-Emscher, Holland zu Gelsenkirchen u. Graf Moltke zu Gladbeck, mit 11 vollständig ausgebauten u. modern ein- gerichteten Förderschächten, wovon 3 auf Zeche Nordstern u. je 4 auf Zeche Holland u. Zeche Graf Moltke. Die Zechen haben 462 Koksöfen, alle mit der Einricht. zur Gewinnung von Nebenprodukten, als welche Teer, schwefelsaures Ammoniak u. Benzol gewonnen werden. Teer wird in besonderen Anlagen auf Zeche Holland u. Graf Moltke weiter verarbeitet, Benzol auf Zeche Holland. Hier befindet sich auch eine Brikettfabrik System Tigler-Surmann mit 3 grossen Pressen zur Herstell. von 10kg-Briketts. Auf den 3 Zechen sind 4 Ringofenanlagen in Betrieb. 18. Sonstiges Bergwerkseigentum des früheren Nordstern, u. zwar: die stilliegende Zeche Helene Nachtigall bei Witten. Ferner besitzt die Ges. mehr als %j sämtl. Kuxe von 12 Maximal- feldern auf der linken Rheinseite unterhalb Orsoy. 19. Der Phoenix beteiligte sich von Beginn des J. 1908 ab zur Hälfte an dem vollständig aufgeschlossenen und in vollem Betrieb befindlichen Kalksteinbruch Schlupkothen bei Aprath, welcher seit 1./1. 1910 die Hütten zu Ruhrort, Bergeborbeck u. Kupferdreh mit Kalkstein u. gebranntem Kalk versorgt. Für das Hoerder Werk sicherte sich die Ges. in Gemeinschaft mit dem Eisen- u. Stahlwerk Hoesch den Erwerb eines mächtigen Kalksteinvorkommens von ausgezeichneter Qualität (Kalksteinbruch Klusenstein). Ferner ist die Ges. zu einem Drittel beteiligt an der G. m. b. H. Dolomitwerke in Duisburg-Meiderich, welche den Ab- bau von Dolomit. in der sogen. Donnerkuhle bei Hagen i. Westf. aufgenommen hat. Der Bedarf der Abt. Ruhrort u. Hoerde wird daraus gedeckt.