Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 481 Fernerer Besitz des Phoenix: 1910 Ankauf von Spateisensteingruben und zwar des grössten Teiles der Kuxe a) der 1000-teiligen Gew. Bautenberg, welche rund 1 000 000 qm Felder, verliehen auf Eisen- sowie zum Teil auf Blei-, Zink- u. Kupfererze, besitzt b) der 1000-teiligen Gew. Heinrichsglück, welche die beiden Feldeskomplexe Stahlseifen u. Heinrichs- glück bei Salchendorf mit ebenfalls rund 1 000 000 qm Grösse u. einem Längenfeld besitzt; c) von 8 Geviertfeldern u. 2 Längenfeldern, die zwischen den Feldeskomplexen zu b u. den Spateisensteinfeldern bei Salchendorf liegen. Erzförder. 1911/12–1914/15; Bautenberg: 69 878, 71 149, 90 928, 59 559 t; Heinrichsglück: 10 528, 15 310, 22 593, 26 958 t. 1915 Erwerb sämtl. 100 Kuxe der Gew. Fachingen (Grube Schaumburg) Eigentümerin der Eisenstein-Gerecht- same im Gebiete ehem. Herrschaft Schaumburg sowie von Rechte am „Fachinger Grund- stolln?. Das Grubenfeld ist ein Distriktsfeld in Grösse von 13 000 000 qm. Durch die Fusion mit der ehemaligen Akt.-Ges. Düsseldorfer Röhren- und Eisen-Walz- werke sind 1910 folgende Betriebe hinzugekommen: I. das Werk in Düsseldorf-Oberbilk, enthaltend Röhrenwalzwerk, Bohrbiegerei, Rohrmontage für Schlangensysteme aller Art u. Rippenrohre, hydraulische Pressanlagen, mechan. Werkstätten für Rohrbearbeitung, Rohr- teer- u. Rohrjutiereinricht. Drahtwalzwerk, 2 Röhrenstreifen- u. Stabeisenwalzwerke, elektr. Kraft- u. Lichtanlage, Wassergasanlage Reparaturwerkstatt; 2. das Werk in Düsseldorf- Lierenfeld, enthaltend Siemens-Martinstahlwerk mit 5 Öfen, Röhrenwerke für geschweisste u. nahtlose Röhrenaller Art, Blechwalzwerk, Universalwalzwerke, Pressanlage für Kesselböden, Blechfassonschmiede, mechan. Werkstätten, elektr. Zentrale mit Starkstromleitung nach dem Oberbilker Werk. Der Grundbesitz des „Phoenix“ beträgt nach der Fusion mit den Düsseldorfer Röhren- u. Eisenwalzwerken insgesamt 1305 ha 81 a 54 qm; die Zahl der auf sämtlichen Werken und Gruben beschäftigten Beamten beträgt 1955, Zahl der Arb. u. Meister 1914/15 rund 30 807. Vorhanden sind 1554 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser, welche von 5318 Beamten, Arbeitern etc. bewohnt werden. Ausserdem sind 13 Unterkunftshäuser für zus. 1681 unverheiratete Arb. vorhanden. Produktion in t: 1909/10 1910/11* 1911/12* 1912/13 1913/14 1914/15 Eisenstein (C. Lueg) 456 804*) 591 686*) 614 500*) 615 159**)) 677 708**) 274 819*) 95 (Steinberg) 174 385**') 174 514*) 163 221*) 178 122**%0 199 366*0 123 867*) „ (Reichsland) 199 658 202 952 220 421 223 0597 242 1227) 115 7737) Roheisen. ,926 238 1 007 2947 1 09570477 1 238 2177 1 237 77977 717 705 Rohstahl . . 1 016 679 1 215 600 1 366 251 1 482 723 1.501 819 1 096 658 Fertige Fabrikate. . 993 280 . 1 207 847 1 357 011 1536 939 1549 081 1 102 093 Kohlen 4537437 4 807 422 5 009 418 5.207997 5 167 905, 3 695 948 EEs. 1 13. 1 560 807 1 580305 1029 675 / %%%% %... 70 426 73 418 74 933 68 905 Arbeitétrzahl 311 37 434 38041 39735 40 260 30807 ) Sämtliche Produktionszahlen verstehen sich seit 1./7. 1910 auch inkl. Düsseldorfer Röhren- u. Eisenwalzwerk. *) Für den Phoenix kommt hiervon nur die Hälfte in Betracht. 7 Betrifft den auf Phoenix entfallenden Betrag. % Auf allen Werken waren im J. 1914/15 zus. 10,4 Hochöfen in Betrieb. Summa der fakturierten Beträge 1902/03–1914/15: M. 64 952 585, 68 233 298, 71527 400, 82 883 127, 140 403 031, 144 059 309, 155 494 514, 136 647 689, 233 492 421, 258 972 098, 295044 321, 284 573 146, 212 549 814. Auftragsbestand am 1./10. 1915 295 000 t. Auf den Kokereien der Zechen Holland, Graf Moltke u. Westende wurden als Neben- produkte 1909/10–1913/14 gewonnen: 13 269, 17 508, 19 184, 20 882, 21871, 14 386 t Teer; 5323, 6629, 7688, 8918, 9347, 5727 t schwefelsaures Ammoniak: 1641, 1673, 2480, 4665, 4867, 3590 t Roh-Benzol. Auf den Kokereien des Hoerder Hochofenwerks wurden 1909/10–1914/15 gewonnen: 5329, 7047, 7513, 9555, 10 529, 7822 t Teer; 4046, 4740, 4912, 5755, 6184, 4805 t schwefelsaures Ammoniak; auf den Kokereien des Hochofenwerks in Duisburg-Ruhrort 1909/10–1914/15: 3216, 5209, 7181, 9274, 11087, 7342 t Teer; 2118, 3239, 4472, 5253, 5618, 3637 t schwefelsaures Ammoniak. Aus den auf den Zechen Holland u. Graf Moltke weiterverarbeiteten Mengen Teer wurden gewonnen: 1914/15: Stahlwerksteer 73.16 t, Creosotöl 2852.16 t, Antracenöl 3024.55 t, Pech 12 989.97 t, Rohnaphtalin 900.85 t, Rohantracen 408.82 t. Die Weiterverarbeitung der Rohbengole auf der Zeche Holland ergab für den Versand: 1914/15: Rohtoluol 65.58 6, gereinigtes Benzol 1624.57 t, gereinigtes Toluol 160.41 t, gereinigte Solventnaphta einschl. Xylol 678.39 t. Auf den 4 Ringofenanlagen der Zechen Nordstern, Holland u. Graf Moltke wurden 1912/13–1914/15 insgesamt 15 592 950, 16 191 110, 9 436 750 Ziegelsteine hergestellt. Pro- duktion in Hoerde: 5 278 892, 5 308 050, 3 588 000 Stück Ziegel. Die Erzeugung elektr. Energie in eigenen Anlagen der Ges. betrug im Geschäftsj. 1914/15 208 471 382 (210 787118) KW-St.; davon wurde 191 406 641 (209 998 120) K W.St. auf eigenen Werken verbraucht, der Rest gelangte zur Abgabe an Fremde. Ausserdem wurden 2 317 756 (2 561 890) KW. St. nicht selbsterzeugter Kraft verbraucht. Im Geschäftsj. 1914/15 arbeitete die Ges. mit eingeschränktem Betriebe, doch konnten die Werke andauernd noch mit 60–70 % ihrer Friedenserzeugung beschäftigt werden. Die verschiedenen Abteilungen haben neben gewohnten Lieferungen für das Heer und die Marine die Herstell. zahlreicher neuer für den Krieg erforderlichen Erzeugnisse aufgenommen u. viel Qualitätsmaterial an andere Werke zur Weiterverarbeit. auf solche Gegenstände geliefert. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1915/1916. IIl. 31 7