500 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. ziegel pro Jahr. Zur weiteren Ausnutzung der Abfallprodukte des Werkes ist eine Eisen- portland-Cementfabrik für eine Herstell. von jährl. 250–300 000 Fass errichtet. Dieselbe wurde 1913/14 durch Aufstell. eines 2. Drehofens für die doppelte Produktion erweitert. An Gleis- anlagen sind vorhanden ca. 8500 Ifd. Meter normalspur. u. ca. 1000 Ifd. Meter schmalspur. Gleis. Hiierzu 3 normalspur. Tender-Dampflokomotiven, 1 schmalspur. Dampflokomotive, 1 normalspur. feuerlose Lokomotive u. 3 elektr. Schmalspurlokomotiven. Für die Entladung der Schiffe ist entlang der Trave ein eigener Hafen mit einer 300 m langen Kaimauer angelegt mit einer Wassertiefe von 7, 65 m u. 5 Verladebrücken, so dass die in Frage kommenden grössten Seeschiffe direkt anlegen können. Für die Roheisen-Verladung ist eine besondere Ufermauer nebst Dampf- kran vorhanden. Ferner sind vorhanden 1 Direktionsgebäude, 1 Verwalt.-Gebäude, 8 grosse Beamtenhäuser sowie 240 Arb.-Wohn., 1 Konsumanstalt, Bäckerei, 1 Arb.-Kantine u. Beamten- Kasino, sowie 4 Gebäude mit Junggesellenwohnungen (210 Betten). Die Inbetriebsetz. des Hoch- ofen-Werkes erfolgte ab Juli 1907 sukzessive bis 1909. Zugänge auf Hüttenanlage etc. 190708 bis 1914/15: M. 3 999 802, 112 297, 435 445, 219 546, 240 885, 5 038 009, 2 073 582, 699 668. Der Gesamtgrundbesitz des Hochofenwerks besteht zurzeit aus einem für das Hüttenwerk vorgesehenen Terrain in Grösse von 81 ha 29 a 69 qm, einem daran anschliessenden für die Beamten- u. Arb.-Kolonie bestimmten- Terrain im Umfange von 17 ha 36 a 73 qm. Von dem ersten Grundstücke wurde ein Teil an die Siemens Elektr. Betriebe zur Er- richtung einer Überlandzentrale verkauft. Mit dieser Überlandzentrale ist ein Gaslieferungs- Vertrag geschlossen worden, welcher dem Hochofenwerk eine nutzbringende Verwendung seiner bis dahin nutzlos abgehenden, überschüssigen Hochofen- und Koksofengase sichert. Die Erze werden aus Schweden u. vom Mittelmeer bezogen. Um die Basis für ihre Erz- bezüge zu erweitern, hat die Ges. im J. 1913/14 eine Kupferhütte u. eine Erzbrikettierungsanlage erbaut. Die Ges. wird in der Kupferhütte zunächst jährl. ca. 30 000 t kupferhaltige Abbrände durch chlorierende Röstung entkupfern u. hierbei ca. 6–700 t Kupfer gewinnen. Die entlaugten Abbrände enthalten ca. 60 % Eisen u. dienen als Schmelzmaterial für die Hochöfen. Gleichzeitig Stellt die Ges. einen Kanalofen zur Brikettierung von Abbränden u. schwedischen Feinerzen auf. Roheisenproduktion 1907/08–1913/14: 69 180, 105 298, 121 069, 109 851, 109 044, 131 037, 154 007 t, der Versand 67 789, 91 398, 129 035, 123 022, 108 609, 134 731, 146 093 t. An Koks wurden 99 510, 129 115, 156 171, 144 869, 151 165, 187 564, 226 317 t produziert, es gelangten zum Versand u. Eigenverbrauch 94 360, 132 743, 154 246, 146 621, 150 871, 186 320, 207 124 t. An Nebenprodukten wurden gewonnen: 4995, 6089, 5768, 5415, 5475, 6735, 8220 t Steinkohlenteer u. 1227, 1861, 2186, 2091, 2151, 2489, 2964 t Ammoniaksalz u. 1909/10–1914/15: 758, 842, 1011, 1040, 1306 t Benzol. Die Schlackensteinfabrik erzeugte 1909/10–1914/15: 1 691 492, 2 068 870, 3687 470, 2509 850, 1724 100 Steine. Eisenportlandzement 1913/14: 51 615 t. Das Gesamtge- wicht der verladenen Produkte: Roheisen, Koks, Nebenprodukte (Teer, Pech, Ammoniak, Benzol usw.), Zement u. Schlackenziegeln betrug 1913/14–1914/15: 253 000, 171 400 t; der Gesamt-Netto- Fakturenwert dieser Produkte inkl. des Erlöses aus Gasliefer. an die Überlandzentrale u. Leuchtgas an Lübeck betrug M. 13 287 765, 9 657 167. Die Ges. gehörte dem Neuen Roheisen- verbande in Essen mit einer Quote von 110 000 t an, welche Beteil. im Jan. 1912 nach Anglieder. des Berg-Gruben- u. Hütten-Ver. auf 160 000 t stieg, 1914 weitere Steigerung um 49 200 t durch Pachtung der Rolandshütte. Die Ges. ist auch Mitgl. der Benzolvereinigung. Die Gewinne für 1908/09–1911/12 wurden durch Zahlung von Zinsen an Genussscheine u. Tilg. derselben absorbiert. Nach Kriegsausbruch waren 1914/15 im Durschnitt nur 649 Arb. beschäftigt, so dass der Betrieb teilweise eingeschränkt werden musste. Die Ges. war 1914/15 in allen Betrieben mit Aufträgen für die Heeresverwalt. gut beschäftigt. Laut G.-V. v. 21./1. 1912 erfolgte die Übernahme des Bergischen Gruben- u. Hütten- Vereins in Hochdahl b. Düsseldorf. Derselbe betrieb Eisensteinbergbau u. Roheisenprod. Die Anlagen umfassen das Hüttenetabliss. Hochdahl mit einem grösseren u. einem kleineren Hochofen, ferner grösseren Grundbesitz mit umfangreichem Kalksteingelände, Wohnhäuser für Angestellte u. Arb., Eisenbahn u. sonst. Betriebsanlagen; diverse Gruben u. Berechtsame auf Eisenerz in der Umgebung von Hochdahl u. grössere Beteilig. an gewerkschaftl. Spat- eisensteingruben im Siegerlande bei Olpe, die aber sämtl. still liegen. Das Lübecker Werk erwarb durch die mit der Angliederung Hochdahls veibundene Vermehrung seiner Roheisenquote um 50 000 t eine Reihe bedeutsamer direkter u. indirekter Vorteile. Der Betrieb in Hochdahl wurde nach Aufarbeitung der Erzbestände u. Erledigung der Roh- materialienschlüsse im Mai 1912 eingestellt u. die Hüttenanlage auf Abbruch verkauft. Gleichzeitig wurde mit der Realisierung des ca. 130 ha betragenden Grundbesitzes begonnen, von dem bereits ein Teil, ca. 70 ha, verkauft worden ist. Die Realisierung des restl. Hoch- dahler Besitzes dürfte in einigen Jahren erfolgt sein. Durch die Erweiterung der Koksofenanlage hat die Ges. es ermöglichen können, einen zehnjährigen Leuchtgaslieferungsvertrag mit dem Staat Lübeck abzuschliessen, auf Grund dessen sie vom vom Okt. 1912 ab ein binnen weniger Jahre auf mindestens 18 000 cbm steigendes Tagesquantum reicher Koksofengase nutzbringend absetzt. 1914 wurde ein 10jähr. Pachtvertrag mit der A.-G. Rolandshütte, Weidenau a. d. Sieg, abgeschlossen, wodurch die Ges. das Recht erhielt, über die Verbandsquote der Rolands- hütte in Höhe von 49 200 t zu verfügen u. das Vermögen der Rolandshütte innerhalb der Pachtzeit gegen Zahlung von M. 1 451 250 zu erwerben. Durch diese Vereinbarung ist die Ges. in die Lage gebracht, ihre Lübecker Anlagen gegebenenfalls zweckentsprechender aus-