HErzbergwerke und Hütte iebe. Laufe des Jahres 1913. Diese neuerbaute Walzwerksanlage in Witten arbeitet nach einem verbesserten Verfahren, für das sich die Ges. durch Vertrag das Fabrikationsrecht für die Dauer des Patentes gesichert hat. Die Anlage hat bereits eine Steigerung der Produktion zur Folge gehabt, nachdem nach Überwindung der ersten Schwierigkeiten der Vollbetrieb hat durchgeführt werden können. Die Grundstücke der Ges. in Witten umfassen 11 ha 93 a, in Schalke 13 ha 64 a. die bebaute Fläche insgesamt 13 ha 50 a. Etwa 1400 Arbeiter, davon entfallen 1300 auf Witten u. 100 auf Schalke. Die Gewinne für 1909/10–1913/14 wurden durch den Preisrückgang der Fabrikate beeinträch igt. Auch traten 1911/12 die Kampf- Preise in der Röhrenindustrie in vollem Umfang in die Erscheinung; obwohl der Umsatz um mehr als 30 % stieg, konnten nur die Abschreib. verdient werden. Ebenso konnten infolge der anhaltenden ungünstigen Lage des Röhrenmarktes 1912/13 u. 1913/14 nur die Abschreib. von M. 374 643 bezw. 338 566 plus M. 150 000 für Zs verdient werden; die kleinen Reingewinne von M. 2560 bezw. 2874 wurden vorgetragen. Der Abschluss für 1914/15 ergab einen Verlust von M. 660 787, entstanden aus den vorgenommenen Abschreib. mit M. 651 845 u. aus dem Betriebsverlust mit M. 8942. Von den Abschreib. entfielen M. 180 000 auf Aussen- stände im feindl. Ausland. Das Geschäftsj. 1915/16 lässt ein besseres Ergebnis erwarten, da die höheren Verkaufspreise für Röhren zur Geltung kommen. Ilm November 1905 wurde eine Interessengemeinschaft bezw. spätere Verschmelzung mit der A.-G. Röhrenwalzwerke in Gelsenkirchen vereinbart. Die Verschmelzung wurde dann bis Ende Juni 1907 durchgeführt. Näheres hierüber siehe Jahrg. 1912/13 dieses Buches. Seit 1906 ist die Wittener Ges. bei der Masch.-Ind. Ernst Halbach Akt.-Ges., Düsseldorf mit M. 150 000 beteiligt (Div. 1906/07–1914/15: 8, 8, 0, 6, 6, 8, 8, 0, 8 %). IJahre 1912 sind die Wittener Stahlröhren-Werke mit den Mannesmann-Röhrenwerken eine Verkaufs- gemeinschaft eingegangen, deren Dauer auf 30 Jahre festgesetzt ist. Diese Verkaufsgemein- Schaft, der sich inzwischen auch andere Werke angeschlossen haben, lässt für das Wittener Unternehmen auch in Zeiten eines Niederganges der Konjunktur eine grössere Stabilität der Verkaufspreise erhoffen. In den Jahren 1913 u. 1914 wurden in Gemeinschaft mit den Mannesmannröhren-Werken die Röhrenwerke Raunheim G. m. b. H. in Raunheim a. M. zwecks Ulbernahme von deren Quoten in der Verkaufsgemeinschaft käuflich erworben, sowie von den Siegener Stahlröhrenwerken zu gleichem Zwecke deren Quoten. Unm dem Unternehmen eine breitere Grundlage zu geben u. dasselbe von den Schwankungen des deutschen Röhrenmarktes unabhängig zu machen, hat die Ges. in Gemein- schaft mit der Firma Stewarts & Lloyds, Glasgow, ein neues Röhrenwerk ins Leben gerufen, die Clydeside Tube Co. in Glasgow, welche nach dem von den Wittener Stahlröhren-Werken angewandten Verfahren arbeiten wird. An diesem Unternehmen, welches ein Kapital von £― 175 000 besitzt, ist die Wittener Ges. mit £ 75 000 Shares beteiligt. wovon ihr £ 12 500 gratis gewährt worden sind; auf restl. £ 62 500 hat sie die erste Einzahl. von 50 % mit rund M. 640 000 in 1911/12 geleistet; inzwischen ist auch die Resteinzahl. erfolgt. Die Ilnbetriebnahme des schottischen Werkes war für Mitte 1914 in Aussicht genommen. Kapital: M. 7500 000, in 7500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./11.1897 um M. 500 000, übernommen von einem Konsort zu 121.50 %, angeboten den Aktionären M. 250000 4:1 zu 125 % Die G.-V. v. 22./12.1899 beschl. Rekonstruktion des Unternehmens (Tilg. der Unter- bilanz von M. 422 705 per 30./6. 1899) durch Umwandl. in Vorz.-Aktien unter Zuzahl. von M. 500 pro Aktie bezw. Zus. legung von 4 Aktien zu einer als St.-Aktie. Die Zuzahl. wurde auf alle Aktien geleistet. Das A.-K. betrug somit nach wie vor M. 1 500 000 und die Aktien haben die Be- zeichnung Vorz.-Aktien nicht erhalten. Die auf die Aktien geleistete Zuzahl. inkl. Zs. betrug M. 778 014, hiervon wurden verwendet: M. 3500 als Kosten für Durchführung der Finanz-Operation. M. 74 267 zur Abfindung an einen abgegangenen Dir. sowie Entschäd. für Erledigung von Prozessen, M. 107 064 zu ausserord. Abschreib. auf Masch. u. Transmiss. M. 422 706 für Tilg. der Unterbilanz v. 30./6. 1899, M. 114 887 für Tilg. der Unterbilanz v. 30./6. 1900, M. 55 593 zur Bildung eines Verfüg.-Ktos. Die Unterbilanz ist 1903 völlig getilgt worden. Behufs Erweiterung des Werkes beschloss die G.-V. v. 7./1. 1905 Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 in 300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1904, begeben zu 150 %, angeboten 150 Stück den Aktionären 10: 1 v. 20./1.–6./2. 1905 zu 150 %. Agio mit M. 150 000 in den R.-F. Zur Ausführung der Interessengemeinschaft bezw. Verschmelzung mit der A.-G. Röhrenwalzwerke zu Schalke i. W. beschloss die G.-V. v. 16./12. 1905 fernere Erhöhung des A.-K. um M. 600 000 (auf M. 2 400 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1906, welche zum Uunmtausch der Aktien des Schalker Werkes dienten und bei deren Ausgabe das Bezugsrecht der Wittener Aktionäre ausgeschlossen war (s. oben) Nochmals erhöht zur weiteren Aus- dehnung der Fabrikanlagen, zwecks Ankaufs von Grundstücken, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 12./10. 1909 um M. 1 100 000 (auf M. 3 500 000) in 1100 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1909, übernommen von einem Konsort. (Essener Credit-Anstalt etc.) zu 200 %, angeboten den alten Aktionären M. 800 000 im Verhältnis 3: 1 vom 1.–20./11. 1909 zu 200 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1909. Agio u. Konsortialgewinn mit M. 1 199 493 in R.-F. Die G.-V. v. 30./12. 1911 beschloss weitere Erhöhung um M. 2 000 000 (auf M. 5 500 000) in 2000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 140 %, angeboten den alten Aktionären v. 26./2.–11./3. 1912; div.-ber. ab 1./7. 1912 zum gleichen Kurse, eingezahlt 25 % u. das Agio beim Befug, restliche 75 % am 1./7. 1912 eingezahlt. Die Kap.-Erhöhung wurde durch die Beteilig. an einem neuen Röhrenwerk in Schottland erforderlich, von dem Witten Shares im Betrage von £ 62 500 gegen bar übernahm; davon bis ult. Juni 1912 M. 640 000 eingezahlt, Rest bis Ende Juni 1914 eingezahlt. Witten erhielt ausserdem £ 12 500 Shares ohne Entgelt.