Kohlenbergbau. gerechnet 667 für vollgezahlt geltende Aktien im Nennwerte von M. 667 000 sowie M. 800 bar. Auf restliche M. 2 329 000 Aktien der neuen Ges. leistete Pringsheim eine Barzahlung von 25 % gleich M. 582 250 mit der Verpflichtung, die restlichen 75 % gleich M. 1 746 750 später einzuzahlen (ist geschehen). Die übrigen vier Gründer zahlten ihre Aktien sofort voll ein. Die neue Ges. erwarb weiter von den Rudolf Pringsheimschen Erben die restl. M. 666 100 Anteile mit Gewinn-Ber. ab 1./4. 1907 der Berl. Bergbauges. m. b. H. zum Kurse von 200 %, so dass hierfür M. 1 332 200 aufzuwenden waren. Somit befinden sich sämtliche M. 1 000 00 0 Anteile der Berl. Bergbauges. m. b. H. im Besitze der Akt.-Ges. Der Besitz der Berliner Bergbau G. m. b. H. umfasste die 8 gesonderten Grubenkomplexe im Gesamtausmasse von 481 312 889 qm, nämlich die Grubenfelder bei Frankfurt a. O. kons. Vaterland, die Gruben- felder bei Müncheberg kons. Preussen, die Felder der früheren Gewerkschaft kons. Freien- walde, die Grubenfelder bei Rauen, die zur Zeit nicht betriebene Grube Lord bei Küstrin. die unaufgeschlossenen Grubenfelder bei Filehne und Nettchendorf und die Bergwerksfelder bei fseekow- Finkenheerd. Auf Grube Vaterland kam 1908 der neue. „Arminschacht- in Betrieb, musste aber wegen zu geringen Kohlenvorkommens bezw. wegen Verschlämmung wieder aufgegeben werden. Gefördert wird z. Z. aus den Schächten Clara Maria (z. Z. fristend), Marga- retenschacht, Wilhelmschacht Tagebau(Finkenheerd). Die Grube kons. Preussen kann tägl. 4000 hl Kohle leisten, Margaretenschacht 6000hl, Wilhelmschacht 8000 hl. Der Wert der Gerechtsame bei Finkenheerd wird auf M. 3 442 937 taxiert, der Bilanzwert ist M. 1 226 000. Der Kohlengehalt dieser Felder wird auf reichlich 500 000 000 hl angegeben. Die gesamten Bergwerksfelder er- schienen in der Eröffnungsbilanz der A.-G. mit M. 1 500 000, alle übrigen Objekte, die Schächte, Gebäude, Grundstücke etc. mit M. 500 000. 1908 wurde der Ges. vom Oberbergamt zu Halle das Bergwerkseigentum der Felder ; IV, Harald, Clara Emilie, Doris, Wolfhart u. Helene verliehen. Zweck: Bergbau auf allen Braunkohlengruben, welche die Ges. als Eigentümerin, Päch- terin, Niessbraucherin oder in Ausübung irgend eines anderen Rechts besitzen wird, Ver- wertung, Brikettierung und sonstige Verarbeitung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Braunkohle u. sonst. Mineralien oder Urprodukte. Die jetzt mit 4 Pressen ver- sehene Brikettfabrik zu Finkenheerd mit elektr. Zentrale kam Anfang 1909 in Betrieb. Zu- gänge auf Anlage-Kti erforderten 1909/10–1914/15 M. 140 810, 222 000, 123 000, ca. 154 000, ca. 60 000, ca. 70 000. Wegen Mangel an Absatz konnten die Anlagen 1909/10–1914/15 nicht voll ausgenutzt werden. Produktionszahlen etc. werden nicht veröffentlicht. Die Ges. ist bei der Braunkohlen- u. Brikett-Vereinig. G. m. b. H. in Frankf. a. O. beteiligt, welcher Ges. der Ver- kauf der Rohkohlen u. Briketts übertragen ist. Infolge des Kriegszustandes 1914/15 erheb- licher Rückgang der Förderung. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 1 500 000 zu 5 %, Oblig. von 1907, rückzahlbar zu 105 %. Tilg. durch jährl. Verlos. im Aug. auf 15./11., zuerst 1912. Noch in Umlauf Ende März 1915 M. 1 218 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Bergwerkseigentum 271 610, Grundstücke 17 371, Grubenanlagen 147 100, Bergwerk Finkenheerd: Bergwerkseigentum 1 226 079, Grundstücke 259 500, Grubenanlage 582 200, Brikettfabrik u. elektr. Zentrale 829 014, Drahtseilbahn 87 997, Eisenbahn 152 791, Hafenanlage 72 783, Abraum-Kto 122 074, Schiffsfahrzeuge 13 587, Pferde u. Wagen 7758, Inventar 1656, Reserveinventar 11 269, Wasserversorgungsanlage 5964, Material 44 811, Kohlen- u. Brikettbestände 10 646, Kaut.-Effekten 34 837, Wechsel 993, Kassa 23 745, Beteilig. an der Verkaufsvereinig. 29 600, Bank- u. and. Guth. 367 930, Debit. 166 807. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Anleihe 1 218 000, do. Zs.-Kto 22 837, R.-F. 938, Hypoth. 38 000, Unterst.-F. 3674, aussteh. Einzahl. auf Beteilig. bei der Verkaufsvereinigung 22 200, 4d1f 178 447, Gewinn 4026. Sa. M. 4 488 123. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 2830, Handl.-Unk. 64 790, Anleihe-Zs. 64 025, do. Aufgeld 5000, Rückstell. für Oberflächenentschädig. Clara Maria u. dergl. 10 000, Kriegs- Unterstütz. 7404, Abschreib. 276 802, Kursverlust auf Wertp. 163, Reingewinn 4026 (davon R.-F. 201, Vortrag 3825). – Kredit: Vortrag 3849, Betriebsertrag 409 659, Zs. 12 068, Gewinn aus einmal. Einnahmen 9465. Sa. M. 435 042. Dividenden 1907/08–1914/15: 0 %. Direktion: Bergwerks-Dir. Dipl.-Berg-Ing. Emil Niehoff, Carl Frankf. a. O. Prokurist: Karl Kuhfall. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. Otto Jeidels, Berlin; Stellv. Rittergutsbes. Paul von Rohrscheidt, Garzau; Geh. Hofrat Prof. Dr. Alfred Pringsheim, München; Bergrat Jul. Krisch, B.-Dahlem; Dipl. Berg- Ing. Otto Scharf, Halle a. S. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges. Deutsche Grube bei Bitterfeld, Bauermeister u. Söhne, A.-G., Sitz in Deutsche Grube bei Bitterfeld. Gegründet: 6./7. bezw. 2./11. 1909 mit Wirkung ab 1./4. 1909; eingetr. 14./12. 1909 in Bitterfeld. Gründer: Komm.-Rat Louis Bauermeister, Frau Komm.-Rat Klara Bauermeister, geb. Haupt, Fabrikbes. Erich Bauermeister, Deutsche Grube b. Bitterfeld; Gutspächter Louis Bauermeister jun., Zscherndorf; Rittergutspächter Heinr. Bauermeister, Schloss Löbnitz.