5062 Kohlenbergbau. Der Verkauf geschieht durch das Rhein.-Westfäl. Kohlen-Syndikat. Die definitive Förder- anlage für Schacht I: Fördergerüst, Schachtgebäude, zwei grosse Fördermasch. u. die zu- gehörige Aufbereit., ist dem Betriebe übergeben worden. Die Kohlenförderung betrug Mitte 1912 ca. 1800 t täglich u. dürfte inzwischen bis auf ca. 2000t täglich gestiegen sein. Vorhanden sind die Kohlenwäsche u. Kokerei mit der Nebenproduktenfabrik. In der Zentralmaschinen- halle wurden 2 Ventilatoren u. 2 Dampfturb. fertiggestellt. In der Kokerei wurden zunächst 120 Öfen erbaut, während bei der zugehör. Nebenproduktengewinnungs-Anlage auf eine Erweit. um abermals 40 Koksöfen von vornherein Rücksicht genommen wird. An der Lippe ist ein grosses Pumpwerk zur Beschaffung des Kondensationswassers errichtet worden. 1911/12 bis 1914/15 betrug die Förderung 344 418, 615 203, 630 141, 496 739 t. Die Zeche wurde 1911/12 unter u. über Tage in allen wesentl. Teilen fertiggestellt u. die Kohlenförder. in vollem Umfange aufgenommen. Auch die erste Batterie Koksöfen, bestehend aus 80 Grosskammeröfen, konnte mit der angeschlossenen Anlage zur Gewinnung von Nebenprodukten dem Betrieb übergeben werden. Die weitere Ausrichtung des Grubenfeldes hatte durchweg ein sehr günstiges Ergebnis. Der Wasserzufluss in der Grube beläuft sich auf rund 60 1 pro Minute. In der Kolonie wurden 75 Beamten- u. 643 Arb.-Wohn. bezogen. Die Erfordernisse für den Ausbau betrugen 1911/12–1914/15 M. 7 495 658, 2 713 495, 2 239 881, 932 560. Belegschaft im Juni 1915 rd. 2000 Mann. Der gesamte Grundbesitz der Zeche beträgt 259 Morgen. Kuxe: 1000 Stück, welche sich sämtlich im Besitz der Harpener Bergbau-Akt.-Ges. in Dortmund befinden. Die Kuxe werden an keiner Börse notiert. An Zubussen wurden bisher M. 1 000 000 eingefordert. Ausbeute noch nicht verteilt. Hypothekar-Anleihe: M. 8 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-V. v. 25./6. 1910, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Berliner Handels- Ges. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. lt. Plan ab 1916 bis spät. 1940 durch jährl. Auslos., im Juli auf 1./11. (zuerst 1916); ab 1./11. 1916 verst. Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungshypoth. von M. 8 240 000 zur I. Stelle auf den gesamten Bergwerks- u. Grundbesitz der Gew. Victoria nebst sämtl. Tagebauten u. Zubehör (mit Ausnahme der Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser). Die Harpener Bergbau-Akt.-Ges. übernahm die selbstschuldnerische Bürgschaft für Kap. u. Zs. Auf- genommen zwecks Rückzahlung von Bankschulden u. zum weiteren Ausbau der Anlagen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlstellen: Dortmund: Gew.-Kasse, Harpener Bergbau-Akt.-Ges.; Berlin: Berliner Handels-Ges., Bank f. Handel u. Ind., Deutsche Bank, Dresdner Bank, C. Schlesinger-Trier & Co.; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein, Sal. Oppenheim jr. & Cie. Kurs in Berlin Ende 1910–1914: 102, 102.25, 98, 95.50, 100* %. Eingeführt daselbst am 30./12. 1910 zum ersten Kurse von 102 %. Hypotheken: M. 2 750 403 Amortis.-Darlehne, aufgenomm. z. Bau von Arbeiterhäusern. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gew.-Vers.: Im Sept. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Bergwerks-Eigentum 1 688 602, Immobil. 597 342, Lokomotiv-Anschlussbahn 297 298, Hochbauten 1 522 706, Schachtbaue 3 054 364, Grubenbaue 4 749 446, Beamten- u. Arb.-Wohn. 3 439 313, Masch. 2 265 472, Separation u. Wäsche 887 837, elektr. Licht- u. Kraftanlagen 369 678, Teeröfen 1 464 544, Benzol-Anlage 306 023, Utensil. 528 802, Koksutensil. 7733, Mobil. 42 281, Wasserleit. 53 630, Laboratorium 801, Kleinkinder- schule 46 188, Feuerwehr-Utensil. 7198, Fuhrwerk 17 395, Material. 303 650, Ziegelstein- bestände 8370, Eisen do. 21 756, Versich. 6538, Kohlen, Koks, Salz u. Teer 148 947, Bar- bestände 19 230. Debit. 643 583. – Passiva: Anleihe 8 000 000, Tilg.-Darlehne (Bau von Arb.-Häusern) 2 750 403, Löhne 328 466, Knappschafts- Gefälle 23 009, Unfall-Genossenschaft 40 000, Zs., Anleihe u. Hypoth. 90 581, Harpener Bergbau-A.-G. (Finanzierung) 2 688 602, do. (Zuschuss) 4 000 000, Kredit. 4 577 677. Sa. M. 22 498 740. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs., Skonten u. Provis. 733 560, Gehälter u. Be- lohnungen 72 305, Handl.-Unk. u. Steuern 168 702, Unterhalt. der Beamten- u. Arb.-Wohn. 23 151, do. Kinder- u. Haushalt.-Schulen 5029, aussergewöhnl. Kosten 132 211, Abschreib. 934 714. – Kredit: Rohgewinn auf Kohlen 675 255, do. Koks 334 832, do. Teeröfen-Anlage u. Benzol-Fabrik 858 760, Einnahme aus Hausmieten 179 677, Zs. etc. 21 149. Sa. M. 2.069 674. Grubenvorstand: Vors. Gen.-Dir. Bergassessor a. D. Eugen Kleine, Stellv. Geh. Komm.- Rat Rob. Müser, Dortmund; Carl Fürstenberg, Geschäftsinhaber der Berliner Handels-Ges., Berlin. – Leitender Direktor: Bergassessor a. D. Friedr. Walkhoff, Dortmund. * Ö Ö Torfwerk Feilenbach, Actiengesellschaft in Feilenbach Post Au bei Aibling in Bayern, mit Zweigniederlassung in München. Gegründet: 10. bezw. 20./7. 1887. Zweck: Betrieb des der Ges. gehörigen Torfwerkes u. der Handel mit Brennmaterialien, sowie der Betrieb aller hiermit mittelbar oder unmittel- bar in Verbindung stehenden Hilfs- u. Nebengeschäfte. Moorkulturen. Kapital: M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000. Wegen Wandlungen des A.-K. siehe Jahrg. 1910/11. Hypotheken: M. 400 000. Geschäftsjahr: 1./3.–28./2. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 28. Febr. 1915: Aktiva: Grundstücke 275 999, Entwässerung 1571, Gebäude 152 733, Anschlussgleis Feilenbach-Au 45 929, Masch. 19 180, Inventar 20 311, Material. 4186, Fabrikate 85 063, Feldprodukte 663, Viehhaltung 5550, Debit. 12 299, Dubiose 1, Frachtkaut. 450, Kassa 3556, Verlust 8629. – Passiva: A.-K. 200 000, R.-F. 3530, Hypoth. 400 000, Kredit. 23 530, Vortrag 9064. Sa. M. 636 125.