574 Kohlenbergbau. *0 0 0 Gott mit uns-Grube, Act.-Ges. f. Steinkohlenbergbau in Mittel-Lazisk (Schlesien); Zweigniederlass. in Berlin. Gegründet: 2./8. bezw. 8./9. 1890. Sitz der Ges. bis dahin in Berlin. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Bergwerken. Die Ges. baut die Gott mit uns-, Bonaparte-, Bonaparte-Zumutung- u. Versöhnungsgruben in Oberschlesien aus u. hat ab 1./1. 1904 die bis dahin erpachtet gewesene Grube Martha Valeska für M. 150 000 bar käuflich hinzuer- worben; ferner Mitbesitz an verschiedenen anderen Gruben. Zugänge auf Anlage-Kti er- forderten 1910–1911 M. 311 162, 180 000. Förderung 1906–1914: 1 787 900, 2 424 520, 1 890 039 Ztr., 114 297, 109 919, 136 802, 199 548, 254 867, 145 108 t. Arb.-Zahl ca. 550. Zur Vermeidung von weiteren Prozessen wegen Bergschäden wurde 1909 ein Teil des Dominiums Mittel-Lazisk, ca. 1000 Morgen für M. 520 000 erworben. Kapital: M. 2 500 000 in 1000 St.-Prior.- und 1500 St.-Aktien à M. 1000. Die Prior.-Aktien erhalten eine Vorz.-Div. von 4½ %, sind aber sonst den St.-Aktien gleichberechtigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Bergwerk 1 000 000, Tiefbau 112 500, Gebäude 404 000, Grundstücke 258 000, Masch. 322 000, Bahnanlage 22 500, Utensil. 1, Kohlenvorräte 4797, Material.-Vorräte 14 269, Hypoth. 6850, Kassa, Bank- u. Bankierguth. 390 528, Debit. 484 145. —– Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F. 68 175, Interimskto 55 047, Delkr.-Kto 323 742, Kaut. 6001, Kontokorrent 41 841, Gewinn 24 784. Sa. M. 3 019 591. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne 551 040, Material. 123 813, Reparat. 15 613, Gehälter, Reisespesen u. Prov. 102 799, Steuern u. soziale Lasten 76 131, Unk. 45 709, Delkr.- Kto 282 367, Rittergutsbewirtschaft. 6605, Abschreib. 117 574, Gewinn 24 784. – Kredit: Vortrag 271, Kohlenverkauf 1 311 110, Zs. 18 274, Mieten 3023, div. Einnahmen 136, Ritter- gutsbewirtschaft. 13 624. Sa. M. 1 346 440. Dividenden 1891–1914: St.-Prior.-Aktien: 4½, 4½, 4½, 2, 0, 0, 0, 0, 1, 6, 4½, 4½, 4½, 0, 2, 4½, 4½, 4½, 1.4, %, 0, 4½, 8, 2 %; St.-Aktien: 3, 1½, 1½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 4, 1, ; 0, 0, , 4½, %, 0, 0, 0, 3%, 8, 0 %. Direktion: Moritz Sternberg, Berlin; Max Sternberg, Wilmersdorf. Prokuristen: R. Golly, Mittel-Lazisk; O. Utecht, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. vakat; Stellv. Rittmeister a. D. Scheidel, Erfurt; Rechtsanwalt Dr. von Erdely, Budapest; Bergwerks-Dir. Notzny, Gleiwitz. Bleichertsche Braunkohlenwerke Neukirchen-Wyhra, A.-G. in Neukirchen bei Borna. Gegründet: 4./1. 1906 mit Wirkung ab 1./7. 1905; eingetr. 21./3. 1906 in Borna. Die Bleichert- schen Erben in Leipzig brachten in die A.-G. ein die von ihnen in Neukirchen unter der Firma Adolf Bleichert, Braunkohlenwerke, Neukirchen-Wyhra betriebene offene Handelsges. mit allen Aktiven u. Passiven nach Massgabe der Bilanz vom 30./6. 1905, wofür ihnen 1100 Aktien gewährt wurden; die Braunkohlengewerkschaft Borna-Lobstädt brachte in die A.-G. ein das von ihr in Borna betriebene Braunkohlenwerk mit allen Aktiven u. Passiven, u. zwar nach Gewährung von 100 Aktien. Die von den Inferenten eingebrachten Werte wurden in die Ges. mit M. 1 562 001 eingebracht. Die Passiven betrugen M. 362 001, so dass die Eröffnungsbilanz ein Kapital von M. 1 200 000 aufwies. Die Bleichertschen Erben u. die Gewerkschaft Berna-Lobstädt übernahmen die ihnen gewährten Aktien zu 110 % u. zahlten das Agio von M. 120 000 zur Bildung des gesetzl. R.-F. bar ein. Zweck: Übernahme und Weiterbetrieb der der offenen Handelsgesellschaft unter der Firma Adolf Bleichert Braunkohlenwerke Neukirchen-Wyhra gehörigen Braunkohlenwerke nebst der dazu gehörigen Brikettfabrik sowie des von der Gew. Borna-Löbstädt betriebenen Braunkohlenwerkes u. der dazu gehörigen Nasspresssteinfabrik; Erwerb oder Ausbeute and. Gruben u. Kohlenfelder; landw. Ausbeutung der der Akt.-Ges. gehörenden Felder; Verwert. der Produkte des Bergbaues u. Handel damit. Die Ges. besass urspr. 192 ha in den Gemarkungen Wyhra, Neukirchen und Zedlitz belegenen, eigenen Grundbesitz, davon 120 ha abbaufähige Kohlenfelder, in denen die Kohle fast überall durch Tagebau gewonnen werden kann. Der Kohlenbergbau wird gegenwärtig nur in Tagebau betrieben. Der 30 m tiefe Förderschacht ist mit dem Tagebau durch eine ca. 1500 m lange unterirdische Doppelbahn, die zur Seilförder. dient, verbunden; parallel dieser läuft eine zum Wasserschacht führende Wasserstrecke. Förder- u. Wasserhalt.-Schacht stehen in Mauerung. Der Förderschacht ist mit einem eisernen Fördergerüst versehen. Die Grube Wyhra ist durch oberirdische Drahtseilbahn mit der an der Station Neukirchen der Bahn Leipzig-Chemnitz gelegenen u. mit Gleisanschluss versehenen Brikett- fabrik verbunden, die 4 Trockenöfen und 4 Brikettpressen enthält; eine weitere Brikett- fabrik kam 1913 in Betrieb. Die Ges. besitzt 2 bei Neukirchen gelegene massive villenartige Wohngebäude für Vorstand u. Beamte, 4 Wohngebäude für Grubenbeamte und Arb.-Wohnhäuser für 50 Arb.-Familien in der Gemarkung Whyra, ferner 6 Bauerngüter u. 1 Mühlengutsgrundstück, die sämtl. verpachtet sind. Erhöh. der Substanzkonten 1906/07 bis. 1914/15: M. 160 804, 190 104, 146 276, 154 511, 586 797, 483 196, 670 895, 2 274 492, 107 878, davon entfielen 1913/14 M. 1 910 124 auf Neubau-Kto. Die Ges. verkaufte am 1./1. 1910 den einen selbständigen Betrieb bildenden Karlsschacht in Borna. Dagegen wurde 1910 der Wilhelm- schacht bei Gnandorf bezw. 1200 Kuxe desselben erworben (siehe bei Kap.). Die restl.