Kohlenbergbau. 575 100 Kuxe der 1300 Kuxe sind im eigenen Besitz der Gew. Wilhelmschacht. Diese betreibt Braunkohlenbergbau im Tage- u. Tiefbau u. besitzt in den Gemarkungen Gnandorf u. Hartmannsdorf bei Borna 110 ha eigenen Grundbesitz u. 70 ha Kohlenabbaurechte, die bei heutiger Produktion auf etwa 80 Jahre ausreichen. Die mit Gleisanschluss versehene Brikettfabrik arbeitet mit 4 Brikettpressen u. 4 Trockenöfen, die eine Jahresproduktion von 1 300 000 Ztr. Briketts ermöglichen. Im J. 1910/11 erfolgte der Erwerb der Majorität der Kuxe der Gew. Regiser Kohlen- werke. Die Kosten dieses Erwerbes, wozu sich die Ges. die Mittel vorläufig im Wege des Bankkredits verschaffte, wurden gleichfalls dem Effekten-Kto belastet, woraus sich einerseits dessen Höhe, andererseits das Anwachsen der Kredit. erklärt (Ende Juni 1915 noch M. 2 524 114). Das Regiser Werk stellt ein Brikettwerk mit 10 Pressen dar. Die Kohle wird aus einem Tagebau gewonnen. 1910/11 fand der Erwerb weiterer Kohlenfelder in Wyhra statt (siehe oben), die sich die Ges. durch einen Abbauvertrag sicherte. Hierdurch hat sich die Lebensdauer des Werkes Neukirchen fast auf das Doppelte erhöht. Neben geringer Beschäftigung durch das Kohlen- syndikat ist das ungünstige Resultat der Jahre 1911/12 u. 1912/13 in der Hauptsache auf die ungenügende Ausbeute der Gew. Regiser Kohlenwerke zurückzuführen. Regis hatte bisher mit Betriebsschwierigkeiten wegen Entwässerung der Kohle zu kämpfen, doch konnte diese Gew. bereits 1914/15 einen allerdings nicht verteilbaren Gewinn erzielen. Die Förderung betrug 1907/08–1914/15 2 944 265, 2 845 795, 2 462 285, 5 028 530, 5 423 193, 5 006 619, 6 376 394, 7 578 130 hl; hiervon wurden 370 577, 354 519, 373 313, 675 431, 757 947, 553 743, 690 656, 606 314 hl als Rohkohle abgesetzt; Briketts wurden hergestellt 2 073 350, 1 073 700, 943 600, 2 015 168, 2 131 027, 2 018 100, 2 652 137, 3 506 968 Ztr.; ferner fabriziert auf Wilhelmschacht 1910/11–1913/14 2 984 100, 3 093 414, 2 970 910, 3 095 719, 1 740 581 Ziegel- steine. Die Betriebe wurden nach Kriegsausbruch im Aug. 1914 stillgelegt, doch ist seit Sept. 1914 wieder der Vollbetrieb aufgenommen. Kapital: M. 3 600 000 u. zwar M. 1 800 000 in 1800 Vorz.-Aktien u. 1800 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000 in St.-Aktien, begeben bei der Gründung zu 110 %; dazu lt. G.-V. v. 13./4. 1910 noch M. 600 000 in St.-Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1910, begeben zu pari. Der Erlös dieser Emiss. diente zum Erwerb der 1200 Kuxe des Wilhelmschachtes in Gnandorf, dessen Gewerken für 2 ihrer Kuxe 1 Bleichert-Aktie sowie M. 50 in bar gewährt wurden. Zur Tilg. des Bankkredits beschloss die G.-V. v. 5./11. 1913 Erhöh. des A.-K. um M. 1 800 000 (auf M. 3 600 000) in 1800 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, begeben zu pari. Vom Reingewinn erhalten zunächst die Vorz.-Aktien bis zu 6 % Div. u. die aus früheren Jahren hieran etwa fehlenden Beträge, sodann die St.-Aktien bis zu 5 % Div., während ein etwaiger Überschuss unter Vorz.- u. St.-Aktionäre hälftig geteilt wird. Im Falle der Liquid. werden in erster Linie der Nennwert der Vorz.-Aktien u. etwaige Div.- Rückstände ausgezahlt, darauf der Nennwert der St.-Aktien u. die dann noch verbleibenden Beträge nach dem Verhältnis des Nennwertes der Vorz.- u. St.-Aktien geteilt. Hypoth.-Anleihe: Zur Deckung der Kosten für Neuanlagen u. Abstossung weiterer Debit. beschloss die G.-V. v. 5./11. 1913 die Aufnahme einer Oblig.-Anleihe bis zur Höhe von M. 2 400 000 (noch nicht erfolgt). Hypothek: M. 326 772 zu 3¾, 4 u. 4½ % (Stand ult. Juni 1915). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklage, vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 5 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. an beide Aktienarten gleichmässig bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Anlage 3 747 996, Abraum-Kto 146 577, Bestände an Produkten, Material. u. Res.-Teilen 83 432, Kassa 2903, Effekten 2 527 822, Hypoth. 15 132, Debit. 433 923, vorausbez. Entschädig. 450, do. Versich. 1087. – Passiva: A.-K. 3 600 000, Hypoth. 326 772, zu zahl. Abbaugelder 254 695, R.-F. I 145 000, do. II 60 000, Rückst. für Talonsteuer 12 000, Kredit. 2 524 114, noch zu zahl. Löhne 4637, unerhob. Div. 80, Gewinn 32 026. Sa. M. 6 959 325. 32 026. Kredit: Vortrag 6712, Gewinn sämtl. Werke 1 078 828. Sa. M. 1 085 541. Kurs Ende 1908–1914: 143.50, 147.50, 137, 134, 100, 42.75, 46* %. Zulass. der St.-Aktien zur Notiz an der Leipziger Börse erfolgte im Januar 1908. Aufgelegt am 21./1. 1908 zu 140 %. Dividenden: St.-Aktien 1905/06–1914/15: 8, 10, 10, 10, 10, 8, 4, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien v. 1./1.–30./6. 1914: 0 %, 1914/15: 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Direktion: Dipl.-Ing. Bergwerks-Dir. Hans Ziervogel. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Reg.-Rat a. D. Bank-Dir. Dr. Conrad Schönfeld, Stellv. Gen.-Dir. Hugo Gabelmann, Komm.-Rat Alb. Pinkus, Berlin; Fabrikbes. Wilh. Kratzsch, Leipzig; Bank-Dir. Leo Lehmann, Hildesheim. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Deutsche Bank. Oberhohndorfer Forst-Steinkohlenbau-Verein in Oberhohndorf bei Zwickau i. S. (In Liquidation.) Gegründet: 11./4. 1855. Die G.-V. v. 4./5. 1904 beschloss Auflös. der Ges. ab 1./7. 1904, da im Juni 1904 die beiden besten Flöze, welche noch einen Ausgleich zwischen Einnahmen Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamtunk. 796 208, Abschreib. 257 306, Gewinn