Kohlenbergbau. 379 günstige Erträguis 1910/11 wurde von der Verwalt. einerseits damit begründet, dass es dem Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat nicht gelungen ist, die Brikettpreise zu festigen, die Verrechnungspreise vielmehr um M. 3 fielen u. andererseits mit dem im Mai 1911 aus- gebrochenen Arbeiterausstand motiviert, der auch noch im Geschäftsj. 1911/12 anhielt, hier- zu kam am 3. Sept. 1911 der Brand der Brikettfabrik Rositz, so dass die Produktion daselbst über ein Jahr nicht möglich war. Die neuerbaute Fabrik kam Anfang Okt. 1913 bezw. der Erweiterungsbau im Febr. 1914 in Betrieb; die Doppelpressen leisten jährl. 90 000 t. Durch das teilweise Stilliegen dieses Betriebes u. zweier weiterer Anlagen der Ges. wurde das Resultat des J. 1912/13 sehr beeinträchtigt; nach M. 361 130 Abschreib. verblieb ein Reingewinn von M. 128 800, wovon M. 100 000 dem Konto Grube Herzogin Adelheid zur Deckung von Verlust und Abschreib. überwiesen wurden. 1913/14 wurde der gesamte Reingewinn von M. 154 407 an Grube Herzogin Adelheid überwiesen. Im Kriegsjahr 1914/15 starke Förderungsausfälle u. vorübergehende Stilllegung einzelner Werke. Nach M. 355 787 Abschreib. u. nach M. 199 281 Zuweis. an Herzogin Adelheid G. m. b. H. ergab sich für 1914/15 eine Unterbilanz von M. 675 000. Zugänge auf Anlagen-Kti 1911/12–1914/15 ca. M. 200 000, 1 500 000, 260 000, 190 000. Produktion 1908/09 1909/10 1910/11 1911/12 1912/13 1913/14 1914/15 Rositz-Gorma 1 Kohlen hl 4 930 085 5 632 369 8 962 992* 10 357 355* 11 438 182* 14 280 902* 11 644 969* Nasspresssteine St. 3 385 000 2 707 950 7 183 320 7 418 500 5 936 050 4 557 400 2 103 500 Briketts t. 87 950 105 840 175 395 218 929 242 459 303 557 242 959 Produktionsziffern ab 1.7. 1910 inkl. Neuglück u. Altenburger Kohlenwerke u. ab 1911/12 inkl. Herz. Adelheid. Kapital: M. 6 750 000 in 2665 Aktien (Nr. 1–2515, 2520–2669) à M. 600 u. 5151 Aktien (Nr. 1–5151) à M. 1000. A.-K. urspr. M. 1 800 000, dann reduziert auf M. 1 601 400 in 2669 Aktien à M. 600. Erhöhung um M. 400 000 lt. G.-V. v. 23./1. 1897 zum Erwerb der Aktien der Germania in Gorma, angeboten den Aktionären zu 126 %, und lt. G.-V. v. 28./3. 1905 um M. 1 001 000 in 1001 Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht für 1905/1906 zur Hälfte, über- nommen von einem Konsort. zu 120 %, angeboten den Aktionären zu 126 %. Die neuen Mittel dienten zur Bezahl. des Kaufgeldes obengenannter beiden Kohlenwerke in Rumsdorf u. Molbitz. Das Konsort. hatte sämtl. Unk. der Em. auch die der Einführung der neuen Aktien an der Börse zu tragen. Vom Agio flossen M. 200 000 in den R.-F. Die a. o. G.-V. v. 28./12. 1908 beschloss die Erhöhung des A.-K. um M. 1 497 600, eingeteilt in 1496 Aktien à M. 1000 u. eine Aktie à M. 1600, mit der Ermächtigung jedoch, statt der Aktie à M. 1600 4 Aktien à M. 1000 auszugeben u. dagegen 4 alte Aktien à M. 600 zu vernichten. Dement- sprechend erfolgte die Ausgabe von insgesamt 1500 Aktien à M. 1000 unter Verniebtung von 4 alten Aktien à M. 600; die neuen Aktien erhielten die erste Div. für 1909/10, jedoch nur 4 %: sie wurden von einem Konsort. zu 103 % übernommen u. den alten Aktionären vom 26./1.–11./2. 1909 2: 1 zu 108 % franko Zs. angeboten. Agio mit M. 8999 in R.-F. Die neuen Mittel dienten zum Erwerb u. Aufschluss neuer Kohlenfelder (ca. 106 ha umfassend) in Haselbach, S.-A., an der Leipzig-Altenburger Eisenbahn, zu welchem Zweck die Herzogin Adelheid Kohlenverwertungs-Ges. m. b. H. gegründet wurde, ferner zur Errichtung einer Brikettfabrik daselbst, sowie zu sonstigen Erweiterungen der eigenen Betriebsanlage. Noch.: mals erhöht zur Abstossung von Bankschulden u. zur Beschaffung weiterer Betriebsmittel lt. G.-V. v. 3./11. 1910 um M. 2 250 000 (auf M. 6 750 000) in 2250 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1911, übernommen von einem Konsort. (S. Frenkel u. Berliner Bankinstitut Jos. Gold- schmidt & Co.) zu 110 %. angeboten den alten Aktionären 2: 1 zu 116 % franko Zs. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: Je M. 200 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., bis 5 % vertragsm. Tant. an Vorst., dann mind. 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Jahresvergütung von M. 2000 für den Vors. und M. 1000 für jedes andere Mitglied), hierauf bis 10 % weitere Tant. an Vorst. und Beamte, Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Gebäude 1 483 800, Masch. 1 278 707, elektr. Kraft- anlagen 200 000, Grubenbaue 136 000, elektr. Zentrale 168 100, Kohlenabbauberechtig. 2 118 846, Zweiggleis-Anlagen 97 000, Grundstücke 291 100, Inventar 118 700, Abraum Inventar Walters- dorf 23 468, Seil- u. Kettenbahnen 182 300, Wasserleit.-Anlagen 55 201, Bagger-Anlagen 140 000, Wegebau 7000, Vorricht.-Arbeiten 46 966. Abraum 137 299, Tagebau Aufbruch 26 500, Schacht- anlagen 20 001, Grubenaufschluss 18 442, Effekten 1809, Feuer- u. Haftpflichtversich. 14 147, Material, Holz u. Reserveteile 112 774, Beteilig. bei: Braunkohlen- u Brikett-Handels-Ges. Leipzig 10 000, Gasgenerator-Ges. Leipzig 6000, Herzogin Adelheid G. m. b. H., Haselbach 100 000, Hypoth. 180 350, Guth bei Herzogin Adelheid, G. m. b. H., Haselbach 3 528 141, Debit. 221 292, Wechsel 659, Kassa 2592, Avale 171 000, Verlust 675 000. – Passiva: A.-K. 6 750 000, R.-F. 675 000, unerhob. Div. 340, Bank-Schulden 3 267 592, Betriebs- do. 166 375, Akzepte 211 292, Rückstell. f. Berufsgenoss. etc. 32 416, Baurechnungen, Abraumrechnungen 3 u. Kohlenfelderraten 299 180, Avale 171 000. Sa. M. 11 573 198. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Abgaben 18 750, Zs. 240 333, Abschreib. 355 787, Zuweis. an Herzogin Adelheid G. m. b. H. 199 281. – Kredit: Ertrag aus den Be- trieben 261 391 abz. 122 238 Aufwend. für Umbauten u. Instandsetz.-Arbeiten bleibt 139 153, Verlust 675 000. Sa. M. 814 153. Kurs Ende 1887–1914: 65.90, 82, 89.50, 84.25, 76.50, 84.50, –, 104, 136.50, 170.25, 201.80, 195.25, 184.75, 179, 178.25, 186.75, 210.75, 226.50, 240, 233, 207.25, 246.75, 221, 160.75, 131, 80.50, 84.25, 64* . Eingef. 14./3. 1887 zu 64.25 %. Notiert Berlin. 37* „ ...