580 Kohlenbergbau. Dividenden 1886/87–1914/ 15: 4, 4, 4½, 5¼, 6, 6½, 6½, 6½, 7¼ 9, 12, 13, 13, 13, 14½, 14, 15, 14, 14, 14, 14, 14, 14, 10, 5, 3, 0, 0, 0 % (auf Aktien Nr. 1402–2901 für 1909/10 nur 4 %). Coup. Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Bergwerks-Dir. Otto Stutzer, Alb. Müller. Aufsichtsrat: 3– –10) Vors. Bankier H. Frenkel, Stellv. Bankier Dr. Curt Goldschmidt, Bankier Mor. Frenkel, Dr. Ludw. Jaffé, Gen.-Dir. Hans Wolff-Zitelmann, Berlin; Gen.-Dir. Max Rathke, Alexandershall; Rechtsanwalt u. Notar Max Kuehne, Altenburg; Dr. Carl Hatzig, Hannover. Prokurist: Dr. Ing. Gerhard Rodatz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: S. Frenkel, Berl. Bankinstitut Jos. Goldschmidt & Co.; Hannover: A. Spiegelberg; Altenburg: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Lingke & Co. Bayerische Braunkohlen-Industrie Akt.-Ges. Sitz in Schwandorf (Oberpfalz); Betriebsverwaltung in Wackersdorf. Gegründet: 5./2. 1906; eingetr. 17./2. 1906. Sitz der Ges. bis 11./3. 1908 in Münster i. W. Gründer siehe Jahrg. 1908/09. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, Brikettfabrikation u. Ziegelei sowie der Erwerb u. die Veräusser. von Kuxen u. Anteilen an Bergwerken. Die Ges. beutet die Braunkohlenfelder der Gew. Klardorf bei Klardorf-Wackersdorf durch Förderung von Rohkohle u. durch Verarbeit. derselben in einer Brikettfabrik (10 Pressen-Leistung ca. 15 000 D. W.) aus, die Anfang 1908 in Betrieb kam. Die Anlagen sind durch 7 km lange normalspurige Industriebahn mit der Staatsbahnstation Schwandorf verbunden. Die Kuxe der Gew. Klardorf standen ult. März 1915 mit M. 6 199 692 zu Buch. Der Gew. wurden vom Oberbergamt München ausserdem drei Braunkohlengrubenfelder unter den Namen „Joseph-Zeche“, „Eugenie-Zeche“ und „Zeche Sonnenried“ zu je 800 ha, in den Gemarkungen Wackersdorf u. Sonnenried (Be- zirksamts Burglengenfeld, bezw. Neunburg a. W.) gelegen, verliehen. Die Gew. erwarb in diesen Gemarkungen noch 3 weitere Grubenfelder unter den Namen „Robertzeche“, „Wackers- dorf“, „Frisch-Glück“. Das Geschäftsjahr 1909/10, welches das zweite Betriebsjahr darstellte, hat für die Ges. keinen Verlust mehr gebracht. Es konnten die Abschreib. verdient werden, wogegen 1908/09, das erste Betriebsjahr, einen Verlust von M. 147 518 ergeben hatte; gedeckt aus R.-F. 1910/ 112— 1912/13 konnten die Abschreib. mit M. 176 057, 227 648, 361 789 Perdient werden. Wegen eines z. Z. vor dem Reichsgericht schwebenden Anfechtungsprozesses gegen die Bilanz 1909/10, nahm die G.-V. auch 1913 von der Verteilung einer Div. Abstand u. verwandte den gesamten Gewinn zu Abschreib. u. Rückstell. auf Talonsteuer. Dieser Prozess ist inzwischen zugunsten der Ges. endgültig entschieden worden. Hauptabnehmer der Ges. ist die Firma Bayer. Kohlen-Kontor-Ges. m. b. H. in Nürnberg, München, Regensburg u. Ausgsburg. 1914/15 infolge des Krieges eingeschränkter Betrieb. Kapital: M. 3 600 000 in 3600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000. Behufs Vergrösserung der Fabrik die a. o. G.-V. v. 4./2. 1907 Erhöhung um M. 700 000, übernommen von einem Konsort. zu 152 %, angeboten den Aktionären zu 160 %. Nochmals erhäht It. G.-V. v. 11./3. 1908 um M. 900 000 (auf M. 3 600 000) in 900 Aktien. Diese Aktien sind von der Gräflich von Merveldt'schen Hauptverwalt. zu Münster i. W. zu 130 % mit der Verpflicht. übernommen worden, dieselben den alten Aktionären 3: 1 zum Kurse von 132 % zum Bezuge anzubieten; geschehen 4.–18./4. 1908. Die neuen Mittel dienten zum Bau von Arb.-Wohnungen, zu einer Separation für den Verkauf von Rohkohlen, vornehmlich aber zur Deckung der etwa M. 8000 000 betragenden Bankschulden. Anleihe: M. 1 000 000 in 47 2 % Teilschuldverschreib. von 1907, Stücke à M. 1000, rück- zahlbar zu 103 %. Zs. 2./1. u. 1./6. Tilg. ab 1910 durch Auslos. von 35 Oblig. im Sept. auf 2./1. bezw. im Dez. auf 1./4., verstärkte Tilg. ab 1910 zulässig. Sicherheit: Sicherheits-Hypoth. auf die Bergwerks-Berechtsame u. Grundstücke der Gew. Klardorf. Aufgenommen zur Abstossung von Baukredit. In Umlauf Ende März 1915 M. 790 000. Zahlst.: Ges.-Kasse. Anleihe von 1912: M. 1 500 000 zu 4½ % verzinsl., aufgenommen 1911/12 zur Ermässig. des Bankkredits. 10 Jahre unkündbar. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Immobil. 64 000, Mobil. u. Utensil. 5000, Reklame- material 1, Pferde, Wagen u. Geschirre 1, Kassa 2753, Effekten 2400, Kaut. 5037, Banken 208 067, Reichsbank 1000, Debit. 114 555, Vorauszahl. 2300, Patente 1, Material. 47 779, Masch.- Reserveteile 21 000, Vorräte 1192, vorausbez. Versich. 715, Konsortialkto Gew. Klardorf 6199 692. – Passiva: A.-K. 3 600 000, Oblig. 790 000, do. Amort.-Zuschlag 23 700, Anleihe 1 500 000, R.-F. 412 007, Talonsteuer-Res. 39 600, Akzepte 68 000, Kredit. 50 639, Lohnreste 12 116, Beamten- u. Arb.-Versich.-Rückstell.-Kto 7496, div. Rückstell. 22 234, Div. 144 000, do. unerhob. 2880, Vortrag 2820. Sa. M. 6 675 496. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Geschäfts-Unk. 100 403, do.-Betriebs-Unk. 223 855, Zs. u. Oblig.-Zs. 98 396, Wasserleitung Wackersdorf 6961, Abschreib. 237 312, Gewinn 146 820 Kredit: Vortrag 13 532, Brutto-Ergebnis 800 217. Sa. M. 813 750. Besitzstand der Gew. Klardorf am il. März 1915: Berechtsame 3 366 000, Abraum 220 000, Grundstücke 358 678, Anschlussbahn 405 000, Fabrikgebäude 696 000, Arb.-Wohnhäuser 231 000, Beamtenwohnhäuser u. Restaurationsgebäude 160 000, Wohnhäuser-Einricht. 1, Gasthaus- u. Kantinen-Einricht. 1, Masch., Kessel u. Pumpen 350 000, elektr. Licht- u. Kraftanlage 99 000, Fabrik-Einricht. 239 000, Kühlrinnenanlage 8000, Schacht u. Grubenbau 15 000, Separation