Kohlenbergbau. 583 Am 1./10. 1911 betrug die Teufe von Schacht I 215 m, von Schacht II 221 m. Die beiden Schächte stehen im Buntsandstein, aus dem grosse Wasserzuflüsse zufliessen. Das Abteufen gestaltete sich infolgedessen ausserord. schwierig, u. man beabsichtigt event. vom Zementier- verfahren zum Gefrierverfahren überzugehen. Im J. 1912–1915 sind die Abteufarbeiten nicht fortgesetzt worden. Hauptkreditor der Gew. ist die Internat. Kohlenbergwerk-Akt.- Ges., welche der Gew. alle zur Errichtung der Schachtanlage erforderl. Beträge zur Verfügung stellt; bis Ende 1914: M. 6 092 990 (siehe auch bei Kap.). Kapital: M. 16 000 000 in 16 000 Aktien à M. 1000 = frs. 1250. Von dem A.-K. über- nahmen die deutsche Gruppe (A. Schaaffh. Bankver., Dresdn. Bank, Bank f. Handel u. Ind., Nationalbank f. Deutschl., Internat. Bank-Luxemburg u. Berl. Handels-Ges.) sowie die franz. Gruppe (Banque de IUnion Parisienne, Sauerbach Thalmann & Co. u. andere Teilnehmer) je die Hälfte. Seit 1909 voll eingezahlt. Das bisherige Kapital von M. 16 000 000 ist seit 1911 aufgebraucht. Inzwischen wurde der Akt.-Ges. das Weiterarbeiten durch einen Bank- kredit ermöglicht, zu dessen Sicherheit sie die in ihrem Besitz befindl. 1000 Kuxe der Gew. Metz sowie 4 weitere Kohlenfelder verpfändete. Die neuerliche Untersuchung der Gruben- felder von Metz hat ergeben, dass die Kohlenfündigkeit den Erwartungen entspreche, und dass die Weiterentwicklung die besten Aussichten biete. Die Verwalt. hält es aber nicht für wünschenswert, die weiter erforderl. Mittel zum Ausbau der Metz-Schächte im Aktienweg zu beschaffen. Es wurde deshalb in der G.-V. v. 25./7. 1912 folg. Vorschlag angenommen: Die Verwalt. wird ermächtigt, aus dem Portefeuille die 1000 Kuxe der Gew. Metz nebst 6 mit dieser Gew. markscheidenden Feldern u. dazu gehörigen Grundstücken zu veräussern. Diese Veräusserung darf nur geschehen zu einem Preis, der den gegenwärt. Schulden der Akt.- Ges. von jetzt M. 3 333 223 mindestens gleichkommt. Der Erwerber muss bei der Finanzierung der neu erworbenen Gew. den Aktionären von St. Avold Gelegenheit geben, sich im Ver- hältnis ihres Aktienbesitzes zu beteiligen, ferner muss der Internat. Kohlenbergwerks-A.-G. als solcher an dem neuen Unternehmen eine Beteilig. nicht unter 5 % eingeräumt sein. Der Akt.-Ges. würden nach dem Verkauf noch 24 Felder verbleiben. Bis Ende 1914 war der Verkauf der Kuxe der Gew. nicht möglich. Der Bilanzverlust der Akt.-Ges. stieg 1913 u. 1914 von M. 379 685 auf M. 428 598. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kohleufelder u. Gew. Metz Beteilig. 12 107 708, Im- mobil. 642 976, Inventar 35 994, Fahrzeuge 16 041, Kassa 5261, Debit. 6 092 990, vorausbez. Versich. 500, do. Steuern 3151, Avale 5531, Verlust 428 598. – Passiva: A.-K. 16 000 000, Kredit. 3 333 223, Avale 5531. Sa. M. 19 338 754. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 410 704, Unk. 3377, Steuern 9123, Abschreib. 16 764. – Kredit: Miete u. Pacht 11 370, Verlust 428 598. Sa. M. 439 968. Dividenden: Bis inkl. 1909 wurden Bau-Zs. bezahlt. 1910–1914: 0 %. Direktion: Dir. Dr. Karl Glintz, Erkelentz. Aufsichtsrat: (5–18) Vors. Bank-Dir. Dr. jur. Herm. Fischer, Cöln; Stellv. Bankier Georges Heine, Paris; Bank-Dir. Paul Thomas, Geh. Oberfinanzrat M. von Klitzing, Bank- Dir. Dr. Otto Jeidels, Berlin; Baron L. von Steiger, Frankf. a. M.; Bergassessor a. D. Gen.-Dir. H. Janssen, Cappenberg bei Lünen; Komm.-Rat P. Klöckner, Duisburg; Geh. Komm.-Rat W. Oswald, Coblenz; Bankier L. Monier, Baron Ameédsée Reille, Graf Pierre Louis Roederer, Graf A. Armand, Paris. Zahlstellen: St. Avold: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges.; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein. Hedwigshütte Anthracit- Kohlen- und Kokeswerke James Stevenson Act.-Ges. in Stettin mit Zweigniederlassungen in Berlin und Magdeburg. Gegründet: 23./5. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1897; eingetr. 10./6. 1898, die Zweigniederlass. in Berlin 20./8. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Von den Aktien haben bei Gründ. der Aktien-Ges. James Stevenson u. Wilh. Müller 866 Stück übernommen für das Einbringen des von ihnen unter der Firma James Stevenson in Stettin mit Zweigniederlass. in Berlin betriebenen Handelsgeschäfts, sowie für die Kohlen- u. Aufbereitungsanstalt „Hedwigshüttee“ mit dem Firmenrecht u. die Presskohlenfabrik zu Gotzlow, ferner für die von ihnen eingebrachten Grundstücke: 1) das Grundstück „Hedwigshütte“, 2) Wiesenparzellen, 3) das Grundstück Zabelsdorf- Gotzlow u. für die eingeworfenen Pacht- u. Nutzungsrechte auf die Kohlenlagerplätze Oberhof I u. II an der Fürstenstrasse, am Centralgüterbahnhof u. an der Breslauerstrasse zu Stettin bezw. in Berlin, ferner für alle Gebäude samt Zubehör auf den erwähnten Grundstücken, für alle Forder. u. Lieferungsverträge, für das Recht auf das Koopmann'sche Patent, die Entschäd.-Forder. an die Stettin-Jasenitzer Eisenbahn u. für den Kohlenbestand. Gesamtwert der Einlagen M. 1 997 271.52, wogegen die A.-G. an Passiven M. 20 000 Hypoth. auf „Hedwigshütte“, M. 810 361.55 an schwebenden Verbindlichkeiten u. M. 300 000 als Kaufpreisschuld für die Presskohlenfabrik, zus. M. 1 130 361.55 übernahm; M. 909.97 wurden durch Barzahlung, der Rest durch die seitens der Inferenten übernommenen Aktien beglichen. Die Ges. wurde 1914 nach Kriegsbeginn durch Verfüg. der Reg. unter Staatsaufsicht gestellt, doch dieselbe am 22./5. 1915 wieder aufgehoben. Mit Rücksicht auf den Krieg wurde für 1913/14 keine Div. verteilt (vorgeschlagen waren 5 %); 1914/15 4 % Div.