Kohlenbergbau. . „ Braunkohlen-Industrie Akt.-Ges. Zukunft in Weisweiler. (Sitz bis 18./2. 1915 in Cöln). Gegründet: 7./2. 1913; eingetragen 3./3. 1913. Gründer: A. Schaaffhaus. Bankverein, Alb. Bergerhoff, Gottfr. Vowinckel, Cöln; Berghauptmann a. D. Heinr. Vogel, Bonn; Heinr. Dahmen-Erne, Brüssel; Fabrikbes. Ernst Reimbold, Rodenkirchen. Die Gründer brachten in die Ges. ein zus. 752 Kuxe der Gew. Zukunft in Cöln (je M. 5250 pro Kux), für welche M. 3 948 000 in Aktien gewährt wurden. Die Akt.-Ges. hat 1913/14 noch weitere 247 Kuxe dieser Gew. hinzuerworben, so dass sie jetzt 999 von 1000 Kuxen besitzt. Die Gew. führt den Betrieb einstweilen selbständig weiter, liefert aber die Überschüsse an die Akt.-Ges. ab. 1914/15 betrug die Förderung des Werks 648 283 6 (i. V. 615 707 t) Rohkohle, die Brikett- herstellung 158 590 t (i. V. 168 860 t), der Brikettabsatz 157 973 t (i. V. 166 592 t). Der Grund- besitz wuchs durch Zukäufe von 63 Morgen auf 338 Morgen an. Die freigelegte Kohle wird mit 1 722 500 t angegeben. Zur Erhöh. der Leistungsfähigkeit wurde ein dritter elektrisch angetriebener Bagger in Bestellung gegeben. Dem neuen Kölner Braunkohlen-Brikett- Syndikat hat die Gew. sich angeschlossen u. zwar mit einer Beteilig. von 230 000 t. Die Gew. Weisweiler hat eine Anleihe im Betrage von M. 1 750 000 aufgenommen, rückzahlbar 46 1915 zu 102 %. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, der Brikettfabrikat. u. Betrieb sonst. mit dem Braunkohlenbergbau zus. hängender Nebengewerbe einschl. der Erzeug. elektr. Energie. Im März 1913 beteiligte sich die Ges. an der Gründung des Kraftwerks Zukunft Akt.-Ges. in Weisweiler b. Eschweiler (A.-K. M. 2 000 000) mit M. 1 950 000 Aktien. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Effekten 7 282 500, Debit. 1 028 965. – Passiva: A.-K. 7 500 000, R.-F. 32 456, Kredit. 388 382, unerhob. Div. 24 435, Gewinn 366 191. Sa. M. 8 311 465. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 35 618, Zs. 11 754, Gewinn 366 191 (davon R.-F. 17 543, Rückstell. f. Talonsteuer 7500, Div. 337 500, Vortrag 3648). – Kredit: Vortrag 49 623, vertragsmässige Zahlung der Gew. Zukunft 363 941. Sa. M. 413 565. Dividenden: 1912/13: 0 % (v. 7./2.–31./3.); 1913/14– 1914/15: 4½, 42 % Direktion: Alb. Bergerhoff. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. Otto Strack, Cöln; Stellv. Berghauptmann a. D. HE Vogel, Bonn; Heinr. Dahmen-Erne, Brüssel; Fabrikbes. Ernst Reimbold, Rodenkirchen; Gottfried Vowinckel, Konsul Heinr. von Stein, Gust. Risch, Amtsgerichtsrat Dr. jur. Max Oster, Cöln; Bank-Dir. Kurt Sobernheim, Berlin; Rentier Jos. Bestgen, Paris. Zahlstellen: Weisweiler: Ges.-Kasse; Cöln, Bonn u. Düsseldorf: A. Schaaffhaus. Bank- verein; Cöln: J. H. Stein; Berlin: Disconto-Ges. Braunkohlenwerke Leonhard Akt.-Ges. in Zipsendorf, Kreis Zeitz. Gegründet: 11./2. 1907 mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetr. 14./6. 1907 in Zeitz. Sitz bis 3./10. 1912 in Wuitz- „ siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches. Zweck: Erwerb und Betrieb von Braunkohlenbergwerken und Brikettfabriken, insonder- heit der Braunkohlenwerke Leonhard Tund II zu Wuitz u. Spora, beide mit Bahnanschlüssen. Beide Werke, die räumlich ca. 2 km von einander entfernt liegen, stellen einen in sich ab- gerundeten Besitz dar. Es gehören beiden Werken an Kohlenfeldern rund 11 ha Eigentums, felder u. rund 236 ha Kohlenabbaurechte, die neuerdings derart auf die Werke verteilt sind- dass beiden eine gleiche Lebensdauer gewährleistet ist. Die Mächtigkeit der ziemlich horizontal abgelagerten Flöze beträgt bei Leonhard I im Durchschnitt 13,6 m und bei Leonhard II durehschnittüch 12,6 m. Der Abbau erfolgte bisher ausschl. im Tiefbau. Die Grube Leonhard I förderte mittels unterirdischer Kettenbahn aus gemauertem, 37 m tiefem Förderschachte, während der Flöz auf Leonhard II durch Kettenbahn auf schiefer Ebene von ca. 300 m Länge erschlossen ist. Der Kohlenfelderbesitz beider Werke, vornehmlich der von Leonhard I umfasst ansehnliche Flächen, die wegen der geringen Deckenmächtigkeit zweckmässiger im Tagebau- als im Tiefbaubetriebe abgebaut werden. Es ist deshalb die Einrichtung eines Tagebaubetriebes in Angriff genommen. Die im Geschäftsjahre 1908/09 aufgewendeten Kosten für die Beschaffung des Baggers, der erforderlichen Lokomotiven u. Wagen, der Bagger- u. Fahrgleise sowie der elektrischen Fernleitungen betrugen rund M. 219 000. Die Abraumarbeiten werden in eigener Regie ausgeführt u. sind Ende Juli 1909 begonnen worden. Der Tagebaubetrieb wurde im Jan. 1910 auf Grube Leonhard I eröffnet und der Tiefbaubetrieb ab 1./4. 1910 eingestellt. Die Brikettfabrik Leonhard Ibei Wuitz umfasst jetzt 6 Brikettpressen grossen Modells nebst allem Zubehör, die seit Januar 1906 sich in vollem Betriebe befinden. Leonhard II besitzt eine Brikettfabrik mit 3 Pressen, die sich seit Januar 1905 in Betrieb befinden. Für die Brikettfabrikanlagen wurden in 1908/1909 durch Einbau eines fünften Tellerofens, durch die Erweiterung des Nassdienstes, Beschaffung eines Dampfkessels und von Überhitzern Ausgaben in Höhe von rund M. 161 000 vorgenommen. Beide Werke zus. weisen eine Produktionsfähigkeit von 14 000 D. W. à 10 t pro Jahr auf. Die Ges. ist Mitglied der Meuselwitzer Brikettverkaufs-Ges. m. b. H. in Leipzig. Die Förderung an Braunkohlen