Detroleum-Industrie. 593 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Terrain 1 850 000, Oficina Bau-Kto 4 402 244, Bahnbau 819 550, Bankguth. 450 644, Mobil. 2564, Kassa 205. – Passiva: St.-A.-K. 1 600 000, Vorz.- A.-K. 2 250 000, Anleihe 3 000 000, Kredit. 675 209. Sa. M. 7 525 209. Dividenden: St.-Aktien: 1912–1914: 0, 0, 0 %. Die 7 % Vorz.-Aktien erhielten für 1912 Bauzs. u. zwar M. 11.91 pro Stück, für 1913 M. 35 pro Stück, für 1914 M. 70 pro Stück. Die Zahlung der Bau-Zs. für 1914 musste mangels flüssiger Mittel aufgeschoben werden. Direktion: Carl Theod. Hütterott. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Konsul Stephan Michaelsen, Stellv. Henry Lamotte, Albertus Schnelle, Bremen: Joh. Rud. Schwartze, Dr. Paul Bertram, Hamburg. Zahlstellen: Bremen: Ges.-Kasse, E. C. Weyhausen. * ――― ― = *― = 3 ― Petroleum-Industrie. 0 7e % 0 0 Aktiengesellschaft für Mineralölindustrie, Sitz in Berlin-Schöneberg. Post Berlin-Friedenau, Begasstr. 7. (Firma bis 7./6. 1911: Deutsch-Galizische Petroleum-Akt.-Ges. Harklowa.) Gegründet: 8./11. 1905; eingetr. 16./1. 1906. Gründer: H. F. Lehmann, Halle a. S.; Delbrück Schickler & Co., Berlin; Internationale Bank in Luxemburg; J. H. Stein, Cöln a. Rh.; Geh. Komm.-Rat Heinr. Lehmann, Halle a. S. Zweck: Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von Erdöl, ähnlichen Produkten und der daraus oder in Verbindung damit zu gewinnenden oder zu erwartenden Erzeugnisse sowie der Betrieb des Handels mit vorbezeichneten Erzeugnissen oder Waren ähnlicher Art; Erwerb von Ölgerechtsamen in Galizien in der Nähe von Harklowa. Die Ges. hat eine bereits im Betriebe befindl. Grube in Harklowa u. Pagorzyna mit Ölgewinnungsrechten, Liegenschaften u. Einrichtungen erworben. Die Ges. befasste sich seither in der Hauptsache damit, dic erworbenen Ölterrains durch Bohrungen sukzessive weiter aufzuschliessen, welche Arbeiten gute Resultate ergaben. Die Zugänge auf den Anlagekonten haben 1906/07–1913/14 M. 294 758, 531 133, 76 585, 153 285, 103 551, 612 262, 177 582, 697 736 betragen, die sich zus. setzten aus An- schaffungen für Gebäude, neue Schächte, Röhren, Reservoirs, Masch., Bohr-, Pumpen- u. Werk- stätten-Utensil., elektr. Licht- u. Ölleitungsanlage. Nach dem Abschluss für 1909/10 hat sich der Betriebsverlust von M. 178 643 auf M. 288 827 erhöht, der 1910/11 weiter auf M. 425 000 stieg. Die G.-V. v. 7./6. 1911 beschloss neben der weiteren Ausgestaltung u. der Ver- mehrung der Bohr- u. Gruben-Einricht. eine Reihe von Bohrungen zur systematischen Ausbeutung von neuen aufgedeckten Öllagerstätten u. zur Aufschliessung weiterer Gebiete vorzunehmen. Im Geschäftsj. 1911/12 wurde mit der Durchführ. dieses weiteren Arbeits- programms begonnen. In Harklowa wurden 3 neue Bohrungen u. in Pagorzyna 1 neue Bohrung angesetzt. Die Gesamtölförder. auf den Gruben wies einen unbedeutenden Rück- gang gegen die des Vorjahres auf. Da die neuen Bohrungen im Geschäftsj. 1911/12 noch nicht produzierend waren u. diesem auch die Verzins. der Bankschuld etc. zur Last gehen, schloss die Bilanz noch mit einem Verlust von M. 66 749, gegenüber einem Betriebsverlust von M. 133 765 im Vorjahre, ab. Auch 1912/13 u. 1913/14 trugen die neuen Bohrungen noch nicht zum Gewinn bei. Vom Nov. 1914 bis Mai 1915 war das Grubengebiet von den Russen besetzt, doch konnte der Pumpenbetrieb das ganze Geschäftsj. 1914/15 mit kurzen Unter- brechungen fortgeführt werden; der Bohrbetrieb wurde vorläufig eingestellt. Die Unter- bilanz stieg 1912/13 um M. 72 602, 1913/14 um M. 13 908 auf M. 153 260 u. 1914/15 u M. 33 058 auf M. 186 318. Ab 1./4. 1915 wurde die Ges. unter Geschäftsaufsicht gestellt. Kapital: M. 2 135 000 in 1275 St.-Aktien u. 860 Vorz.-Aktien. Urspr. M. 1 500 000 in St.-Aktien, erhöht lt. G.-V. v. 27./9. 1907 um M. 200 000 in 200 St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, angeboten den alten Aktionären 11.–26./11. 1907 zu 100 %. Zur Beseitigung der im Juni 1911 auf M. 425 000 angewachsenen Unterbilanz beschloss die a. o. G.-V. v. 7./6, 1911 die Herabsetz. des St.-A.-K. um M. 425 000, also von M. 1 700 000 auf M. 1 275 000 durch Zus.- legung der St.-Aktien 4:3. Gleichzeitig wurde zur Beschaff. weiterer Betriebsmittel beschlossen, das A.-K. um M. 1 080 000 in 1080 Vorz.-Aktien zu erhöhen, wovon zunächst M. 860 000 in 860 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911 zu pari plus 3 % für Stempel begeben wurden. Die restl. 220 Vorz.-Aktien sollen später begeben werden. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch, der Rest des Reingewinns wird gleichmässig auf sämtl. Aktien gezahlt. Bei Auflös. der Ges. u. bei Herabsetzung des A.-K. zum Zwecke der teil- weisen Rückzahl. desselben sind die Vorz.-Aktien zum Nennwerte, zuzügl. etwaiger Rück- tände auf die Vorz.-Div. sowie von 6 % Stück-Zs. vom Beginn des laufenden Geschäftsjahres bis zum Auszahlungstage vorweg vor den St.-Aktien aus der Teilungsmasse zu befriedigen Dann erhalten die St.-Aktien bis zu 100 %, der Rest der Teilungsmasse wird gleichmässig unter beide Aktienarten verteilt. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1915/1916. II. 38