620 . Actiengesellschaft Adolph H. Neufeldt Metallwaarenfabrik und Emaillirwerk in Elbing. Gegründget: 22./8. 1889. Zweck: UÜbernahme der Firma Adolph H. Neufeldt in Elbing ab 1./1. 1889 für M. 300 000 in Aktien, M. 120 000 in Hypoth. u. M. 249 565 bar. Seit 1891 Betrieb eines Emaillierwerkes. Fabrikate: Haushalt.- u. Wirtschaftsartikel, Blech u. Eisenblech emailliert: Luxus- u. Spiel- waren werden ausschliessl. aus Metallen, hauptsächi. aus Eisen- u. Weissblech, Zinn, Zink, Messing, Kupfer u. Draht gefertigt. Dadurch, dass ein Aktionär und Hauptgläubiger auf sein Kontokorrentguth. bedingungslos verzichtete, ist 1901/1902 die Unterbilanz von M. 686 546 auf M. 190 227 herabgesetzt, 1902/1903 verminderte sie sich aus dem Jahresgewinn auf M. 188 901, welcher Betrag 1904 aus der Kapitalreduktion (s. unten) Deckung fand. Für 1908/09 ergab sich nach M. 24 385 Abschreib. ein Verlust von M. 8574, der sich 1909/10 auf M. 54 215, 1910/11 auf M. 170 633 u. 1911/12 auf M. 293 287 erhöhte. Die Ges. hatte 1912/13 an Lasten einschliessl. M. 23 642 Abschreib. M. 219 814 aufzubringen. Dazu standen ihr M. 82 309 Warengewinn u. M. 160 000 Nachlass eines Aktionärs an einem Darlehen zur Verfüg. Um die Differenz von M. 22 495 mindert sich der Verlustvortrag von M. 293 287 auf M. 270 791;. doch stieg derselbe 1913/14 wieder auf M. 438 493, vermindert durch Auflös. des Res.- u. Ern.-F. um M. 87 816 auf M. 350 676, aber dann 1914/15 wieder auf M. 388 450 angewachsen. Neuerdings, d. h. Ende 1914, hat die Ges. ihren Gläubigern ein Moratorium von 25 % angeboten. Nach Kriegsbeginn wurde der Betrieb eingestellt, doch konnte derselbe Mitte 1915 teilweise wieder in beschränkter Weise aufgenommen werden. Kapital: M. 547 000 in 547 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Beschl. der G.-V. v. 29./6. 1895: Tilg. von M. 200 000 Aktien, welche der Ges. von einem Grossaktionär geschenkt worden waren, blieben M. 800 000. Auf Grund der G.-V. v. 28./6. u. 13./12. 1897 fand eine Zus. legung von 327 St.-Aktien auf 109 solche statt, durch Zuzahl. entstanden 473 5 % Vorz.-Aktien, durch Neu- zeichnung 159 dergl., sodass das A.-K. aus nom. M. 741 000 Aktien bestand. Die G.-V. v. 25./2. 1904 beschloss das Unternehmen in der Weise zu sanieren, dass Vorz.- u. St.-Aktien völlig gleichgestellt wurden, sodann Amort. von 4 St.- u. 2 Vorz.-Aktien, welche der Ges. unentgeltlich überlassen sind, die verbliebenen M. 735 000 Aktien wurden im Verhältnis von 15 St.-Aktien in eine Aktie bezw. 7 Vorz.-Aktien in 6 Aktien zus. gelegt. Frist bis 15./7. 1904. Die nicht eingereichten bezw. nicht zus. legbar gewesenen Aktien sind Aug. 1904 versteigert. Aus dem Erlös ent- fielen auf jede nicht zus. gelegte Vorz.-Aktie M. 85. 72, auf jede St.-Aktie M. 6.67. Einheitliches A.-K. somit jetzt M. 547 000. Die ausgefallene Summe von M. 194000 diente zur Deckung der Unterbilanz u. zur Bildung eines R. F. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in urspr. 4½ % Oblig. von 1894, rückzahlbar zu 105 %, Stücke Lit. A à M. 500, Lit. B à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1898 in 39 J. durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im Jan. auf 1./7.; kann verstärkt werden. Zahlst.: Berlin: Commerz- u. Disconto-Bank. Am 30./6. 1915 noch in Umlauf M. 797 000. Die G.-V. der Obligationäre beschloss am 29./6. 1912: 1. Die Obligationäre 1. u. 2 Reihe verzichten auf die für die Zeit vom 1./1. 1912 bis 1./1. 1913, also auf die Ein- lösung der Coup. per 1./7. 1912 u. 2./1, 1913. 2. Dieselben ermässigen fernerhin den Zins- fnss für ihre ebidvefbeiseib auf die Dauer von weiteren 5 Jahren, also für die Zeit vom 1./1. 1913 bis 1./1. 1918, u. zwar die Obligationäre der 1. Reihe von 4½ %% auf 3½ %, die Obligationäre 2. Reihe von 4½ % auf 3 %, so dass also die Coup. per 1./7. 1913 bis einschl. 2./1. 1918 nur mit 3½ bezw. 3 % statt mit 4½ % zur Einlös. zu gelangen haben. 3. Die Obligationäre 1. u. 2. Reihe erklären sich mit einer 10jährigen Aussetzung der Auslos. der Schuldverschreib. einverstanden, so dass die planmässigen Auslos.-Termine um je 10 Jahre, also der Auslos.-Termin vom Jan. 1913 auf den Jan. 1923 usw. verschoben werden. 4. Auch die Inhaber der M. 13 000 im Jan. 1912 ausgelosten erstreihigen Schuldverschreib. verzichten auf die Einlös. der Coup. per 1./7. 1912, während eine gleiche Beschlussfassung bezügl. der im Jan. 1912 ausgelosten Schuldverschreib. II. Reihe im Gesamtbetrage von M. 5000 in Er- mangelung der gesetzlich geforderten Majorität unterbleiben musste. Da diese oben angeführten Konzessionen nicht ausreichend gewesen waren, beschloss die Obligationärversamml. v. 26./6. 1913, eine Zinsermässigung für die Oblig. erster Reihe von 4½ auf 3 % für die Dauer von 5 Jahren ab 1./1. 1913 vorzunehmen u. gleichzeitig von der Verzinsung der zweitreihigen Schuldverschreib. für den gleichen Zeitraum abzusehen. Ferner wurde der Vorstand ermächtigt, auf die Grundstücke des Unternehmens in Elbing eine Hypoth. im Höchstbetrage von M. 380 000 mit Vorrang vor der Oblig.-Anleihe auf- zunehmen mit der Massgabe, dass der M. 200 000 überschiessende Teil der neuen Schuld- summe zur Tilg. der Hypoth.-Verschreib. verwandt werde. Zum Gläubiger- Vertreter tür sämtl. Schuldkategorien wurde Rechtsanw. Dr. Hemmer in München gewählt. Hypotheken (am 30./6. 1915): I. M. 174 019 zu 5 %, Rest von urspr. M. 253 000; . X 142 380 zu 5 %; III. M. 35 000 zu 5¼ %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. (früher bis 1897 Kalenderj.). Gen.-Vers.: Im II. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., sowie die vertragsm. Tant. an Dir., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Grundstücke 145 288, Gebäude 642 773, Öfen 17 592, Masch. 146 662, Werkzeuge, Geräte, Utensil. u. Inventar 113 479, Material. 86 273, Rohwaren 106 589, fert. Waren 126 632, Kassa 2377, Wechsel 15 067, Debit. 112 285, Verlust 388 450. –