Metall-Industrie. Walzengiesserei vormals Kölsch & Cie., A.-G. in Siegen. Gegründet: 27./7. 1899. Übernahme der Firma Kölsch & Cie. G. m. b. H. für M. 1 217 042. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Anfertigung u. Vertrieb von gusseisernen Walzen für alle Industriezweige u. verwandte Produkte. Spezialität: Siegerländer Hartguss-Blechwalzen bis zu den grössten Dimensionen, Kaliberwalzen für alle Profile, Blockwalzen, Vorwalzen, Riffelblechwalzen, halbharte Blechwalzen, Hartgussrollen für Richtmasch., Walzen für die Papier- u. Gummi- Industrie. Das Etabliss. ist in unmittelbarer Nähe der Stadt Siegen u. des Bahnhofes Ein- tracht der normalspur. Eisern-Siegener Eisenbahn gelegen u. mit letzterem durch Anschluss- geleise verbunden. Das Grundstück umfasste rund 42 000 qm. Die bebaute Fläche beträgt rund 6000 qm. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1909/10–1914/15 M. 70 486, 53 855, 38 835, 70 787, 119 227, 59 166. Arb. ca. 180. Der Betrieb der neuen Anlage in Aussig (Böhmen) wurde im Herbst 1910 aufgenommen; 1910/11 noch ohne ÜUberschuss, 1911/12 Abschreib. u. AZs. verdient; 1912/13 befriedigend gearbeitet; 1913/14 Abschreib. verdient. Die Aussiger HFiliale firmiert: Walzenfabrik G. m. b. H. – Mit Rücksicht auf den Kriegszustand wurde der Gewinn für 1913/14 M. 237 219 nicht ausgeschüttet, sondern vorgetragen. 1914/15 bei Be- triebseinschränk. nur M. 69 523 Rohüberschuss. Kapital: M. 1 100 000 in 1100 Aktien à M. 1000. Hypoth.-Anleihe: M. 500 000 in 5 % Teilschuldverschreib., aufgenommen 1910 zur Be- Streitung der Kosten für den Neubau der österr. Filiale in Aussig. Tilg. ab 1./7. 1915. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rücklagen, 4 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R. (mind. aber eine Vergüt. von M. 3000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Grundstücke 119 419, Gebäude 266 750, Einricht. 392 971, Eisenb.-Anschluss 3885, Kassa 10 871, Wechsel 7884, Effekten 44 080, Bankguth. 64 019, Debit. 1 051 443, Kto Aussig 212 500, Vorräte 222 590. – Passiva: A.-K. 1 100 000, R.-F. 90130 (Rückl. 859), Spez.-R.-F. 71 564, Unterst.-F. 716, Talonsteuer-Res. 9000 (Rückl. 1000), Kredit. 372 466, Anleihe 500 000, Div. 55 000, Tant. an A.-R. 3000, Vortrag 194 538. Sa. M. 2 396 416. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 52 345, Gewinn 254 397. — Kredit: Voyrtrag 237 219, Übertrag vom Fabrikat.-Kto 69 523. Sa. M. 306 742. Kurs Ende 1901–1914: 126, 117.50, 115.25, 113, 160, 141, 107.25, 104.80, 124, 120.50, 134, 125, 124.50, 128.75* %. Zugel. Jan. 1901. Erster Kurs 12./2. 1901: 135 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1899/1900–1914/15: 13, 18, 5, 3, 0, 5, 8, 10, 5, 0, 3, 6, 8, 10, 0, 65 %. Ö Direktion: W. Mönnich, Heinr. Gimbel. 83 Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Gust. Klingspor, Siegen; Stellv. Louis Wilh. Siebel, Freuden- berg; Heinr. Kölsch, Siegen; Rob. Kölsch, Wiesbaden. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind.; Siegen: Siegener Bank f. Handel u. Gewerbe; Dortmund: Dortmunder Bankverein. Ö * Weyersberg Kirschbaum & Cie., Actien-Gesellschaft fur Waffen und Fahrradtheile in Solingen mit Zweigniederlassung in Berlin, Charlottenstrasse 86. Gegründet: 22./12. 1896 als A.-G. Übernahmepreis der Firma Weyersberg, Kirschbaum & Cie. M. 2 502 360. Zweck: Weiterführ. der sämtl. Etabliss. der Firma „Weyersberg, Kirschbaum & Cie.“ zu Solingen; insbes. Fabrikation von blanken Waffen, Hauern, Axten, Plantagenmessern, Neusilber-Artikeln, nahtlosen Rohren, Fahrradteilen u. Haarschneidemaschinen. Anfang 1899 wurde die neuerbaute Axt- u. Hauerfabrik in Wald in Betrieb genommen, die Abteil. fertiger Fahrräder dagegen 1900 aufgelöst. Die Auflös. dieser Patria-Fahrradvertriebe, besonders der Wiener Anlage, verursachte 1900/1901–1902/1903 empfindl. Verluste. Die Anlagen erhielten 1906/07–1914/15 M. 261 954, 408 023, 95 848, 152 102, 64 042, 91 885, 125 007, 85 634, 71 139 Zuwachs. Ausdehn. der Immobil. rund 220 a. 1915/16 Ausbau der Fabrik an der Gorn- bergerstrasse. Umsatz insges. 1906/07–1914/15: M. 3 577 200, 3 475 000, 2 584 217, 4 100 000, ca. 4 000 000, ca. 4 000 000, 4 052 225, 4 184 320, 5 221 526. Die Ges. ist infolge des Krieges in der Waffenabteil. stark beschäftigt. Kapital: M. 2 800 000 in 2100 abgestemp. u. 700 neuen Aktien à M. 1000. Ursprüngl. M. 2 000 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 29./10. 1898 um M. 500 000 (auf M. 2 500 000), angeboten den Aktionären zu 140 %. Die G.-V. v. 16./1. 1901 beschloss mit Rücksicht auf die mit Verlusten verbundene Auflös. der Patria-Fahrrad-Abteil. die Zuzahl. von M. 300 pro Aktie mit der Massgabe, dass diejenigen Aktien, auf welche Zuzahl. nicht geleistet würde, im Verhältnis 3: 1 zus.gelegt werden sollten. Auf 1900 Aktien erfolgte die Zuzahl. = M. 570 000, 600 Aktien wurden in 200 Stück zus. gelegt, wodurch M. 400 000 frei wurden; insges. standen also der Ges. M. 970000 zur Deckung von Verlusten u. Abschreib. zur Verf. Zur Abstossung von Bankschulden beschloss die G.-V. v. 12./11. 1910 Erhöh. um M. 700 000 (also auf M. 2 800 000) in 700 ab 1./7. 1910 div.-ber. Aktien, übernommen vom Schaaffh. Bankverein etc. zu 112 %, angeboten den alten Aktionären 3:1 vom 25./11.–9./12. 1910 zu 115 % Hypothek: M. 700 000 von 1910. Wird amortisiert. Ende Juni 1915 ungetilgt M. 648 266. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.