Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 671 Herstellung der erforderl. Modelle. Die Fabrikanlagen in Bautzen befinden sich auf einem an der Spree gelegenen Grundstück von 135 000 qm Grundfläche, von der ca. 80 000 dm bebaut sind. Der grösste Teil des bebauten Terrains umfasst die Werkstätten u. Montagehallen für den Waggonbau, die für die Fabrikation aller Arten Waggons mit den erforderl. Masch. ausgerüstet sind u. deren Jahreskapazität sich auf ca. 2500 Güterwagen u. ca. 250 Personen- wagen beläuft. Die Abteil. Maschinenbau ist eingerichtet für den Bau von Dampfspritzen, Elektro- u. Dampf-Automobilen für Feuerwehr-Zwecke, Dampfmaschinen, kleinen Dampf- u. Heizungskesseln, Waggonarmaturen, sowie für den Bau von Transmissionen. Die Giesserei- Abteilung, ausgerüstet mit 3 Cupol- u. 2 Metall-Schmelzöfen, ist eingerichtet für eine Leistungsfähigkeit von ca. 2 000 000 kg. (Im letzten Jahre ca. 2 100 000 kg Eisen- u. Metall- guss abgeliefert.) Die Kraftübertragung u. Beleuchtung ist durchweg elektrisch. Zum Teil aus eigenen Strom-Anlagen, zum Teil aus solchen der städt. Zentrale. Seit Ende 1911 An- schluss an die Staatsbahn. Ausserdem vorhanden ein zweistöckiges u. ein dreistöckiges Ver- waltungsgebäude für die techn. u. kaufm. Bureaux. 1909/12 in Bautzen Neu- u. Umbauten, von denen ein Teil bereits 1910/12 in Betrieb kam, das restliche Bauprogramm wurde im Geschäftsjahr 1912/13 durchgeführt. Das Hamburger Besitztum, belegen in Eimsbüttel am Marktplatz 35/39 u. Eduardstrasse 10/12, umfasst ca. 1875 qm u. ist fast gänzlich bebaut. Ein Fabrikbetrieb findet hier nicht mehr statt; die Lokalitäten sind vermietet. Der Fabrik- betrieb ist in Bautzen konzentriert. In Bautzen gegenwärtig ca. 1100 Arb. Umsatz 1907/08 bis 1912/13: M. 3 293 217, 3 484 000, 3 595 000, 5 300 000, 7 005 000, 7 850 000; später nicht ver- öffentlicht. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1907/08–1914/15: M. 89 761, 122 478, 23 602, ca. 1 000 000, 500 000, 587 325, 213 995, rd. 270 000 (s. auch oben bei Neubauten). Nach Beginn des Krieges übernahm die Ges. Liefer. an Kriegsmaterial. Der Auftragsbestand für Herees- liefer. u. im Waggonbau sichert der Ges. volle Beschäftig. auch über das Jahr 1915/16 hinaus. Kapital: M. 4 000 000 u. zwar M. 3 250 000 in 9 abgestemp. St.-Aktien u. M. 3 241 000 5 % Vorz.-Aktien (Nr. 1–3241), u. 750 Vorz.-Aktien von 1914 sämtlich à M. 1000. Die Vorz.- Aktien werden bei Auflös. der Ges. vorweg bis zur Höhe des Nominalbetrages befriedigt. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 7./2. 1898 um M. 500 000 in 500, ab 1./4. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, wovon M. 250 000 den Aktionären 11.–19./3. 1898 zu 110 % angeboten wurden, lt. G.-V. v. 24./4. 1899 um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./10. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Dresdner Creditanstalt zu 110 %, angeboten M. 750 000 den Aktionären 2:1 v. 10.—– 25./5. 1899 zu 115 %. (Agio mit M. 84 000 in den R.-F.) Endlich erhöht lt. G.-V. v. 28./5. 1900 zwecks Betriebserweiterung um M. 1 000 000 (auf M. 3 500 000) in 1000 Aktien à M. 1000 mit halber Div.- Ber. für 1899/1900, ab 1./10. 1900 voll div.-ber., übernommen von der Dresdner Creditanstalt zu 108 %, angeboten den Aktionären 19./6.–3./7. 1900 zu 115 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1900; auf 5 alte Aktien entfielen 2 neue. (Agio mit M. 58 300 in den R.-F.) In der G.-V. v. 28./8. 1901 wurde zwecks Beseitig. einer inzwischen entstandenen Unterbilanz u. zwecks Vornahme von Extra-Abschreib. der Beschl. gefasst, von den Aktionären eine Zuzahlung von 33 ½ % auf ihren Aktienbesitz einzufordern u. die Aktien der nicht zuzahlenden Aktionäre im Verhältnis von 5:1 zusammen zu legen. Die Zuzahlung wurde auf M. 3 030 000 Aktien geleistet, restl. M. 470 000 Aktien wurden in M. 94 000 Aktien zus. gelegt. Das A.-K. betrug nunmehr M. 3 124 000. Dasselbe erfuhr zufolge G.-V.-B. v. 14./1. 1905 eine weitere Herabsetzung im Verhältnis von 4: 3, also auf insgesamt M. 2 343 000, wobei denjenigen Aktionären, welche in der Frist vvom 27./1. bis 15./2. 1905 eine Nachzahlung von 15 % auf den reduzierten Aktienbesitz leisteten, die weiter unten bezeichneten Vorzugsrechte eingeräumt wurden. Diese Vorzugsrechte wurden von den Besitzern von M. 1 976 000 herabgesetzter Aktien erworben. Der bilanzmässige Gewinn aus der Kapitalsherabsetzung (M. 781 000) u. der Zuzahl. für die Arwerbung der Vorzugsrechte (M. 296 400) diente zunächst zur Beseitig. der Unterbilanz, welche zum Teil aus dem Betriebs- verlust des J. 1902/03 in Höhe von M. 241 811 u. zum grösseren Teil aus den Verlusten beim Zusammenbruch der Firma G. F. Milnes & Co., Ltd., Liverpool, in Höhe von M. 665 207 entstanden war, an der die Ges. mit Aktienbesitz, Krediten u. Warenlieferungen beteiligt war. Nach Abzug des Gewinnes im Geschäftsj. 1903/04 von M. 56 466 betrug die Unterbilanz M. 850 552. Die nach Beseitig. dieser Unterbilanz aus der vorerwähnten Transaktion weiter verfügbar bleibenden Beträge in Höhe von M. 226 847 wurden wie folgt verwendet:; M. 46 900 als Disagio auf begebene Oblig.; M. 23 100 als Disagio-Reserve für damals noch unbegebene, inzwischen begebene Oblig.; M. 15 440 für Reorganisat.-Unk.; M. 14 559 für Reorganisat.-Unk.- Reserve; M. 20 000 für R.-F.; M. 20 153 für Abschreib. auf Kto für Neukonstruktionen u. Versuche; M. 86 694 für Abschreib. auf Bestände aus 1903/04. Das A.-K. bestand nunmehr bis 1909 aus M. 1 976 000 Vorz.-Aktien u. M. 367 000 St.-Aktien. Näheres über die Sanierungen s. auch in den früheren Jahrg. dieses Handbuches. Die G.-V. v. 16./1. 1909 beschloss die Um- wandlung der noch umlaufenden M. 367 000 St.-Aktien in Vorz.-Aktien gegen eine bare Zuzahlung von 40 % = M. 400 pro Aktie; Frist vom 19./1.–6./2. 1909; für die Nachfrist vom 8.–20./2. 1909 erhöhte sich die Zuzahlung zur Erwerbung der Vorzugsrechte auf 50 % = M. 500, Die Nachzahlung wurde auf M. 358 000 St.-Aktien mit zus. M. 144 000 geleistet, sodass das A.-K. dann von 1909–1911 M. 2 343 000 in 9 St.-Aktien u. 2334 Vorz.-Aktien betrug. Zur Verstärkung von Betriebsmitteln u. zur Bezahlung von Neubauten beschloss die a. 0. G.-V. v. 26./9. 1911 die Erhöh. des A.-K. um M. 907 000 (auf M. 3 250 000) durch Ausgabe von 907 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1911, übernommen von S. Bleichröder in Berlin zu 170 %, angeboten den alten Aktioären 3: 1 v. 9.–25./10. 1911 zu 175 %. Agio mit M. 581 100 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 11./4. 1914 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 750 000 (auf M. 4 000 000) durch Ausgabe von 750 Vorz.-Aktien à M. 1000, für 1913/14 zur Hälfte div.-ber., übernommen von