Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Maschinenfabrik Kappel in Chemnitz-Kappel. Gegründet: März 1872 als Sächs. Stickmaschinenfabrik (s. Jahrg. 1900/1901). Firmenänd. 15./11. 1888. Errichtet 1860 in Kändler, 1867 nach Kappel verlegt. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der Stickmaschinenfabrik von Albert Voigt in Chemnitz- Kappel. Spezialität.: Handstick.-, Schiffchen-Stickmasch. (Pantograph-u. Automat-Stickmasch.), Tüllwebstühle nach Roller- u. Double-locker-System, Sägegatter- u. Holzbearbeit.-Masch., Gas-, Benzin-, Rohöl- u. Sauggas-Motoren. Motoren f. Flugzeuge, Drehbühnen, Schreibmasch. Das zus.hängende Fabrikterrain umfasst jetzt 26 780 qm wovon ca. 14 200 am bebaut sind. Zum Betriebe dienen 3 Dampfmasch. von zus. 500 PS. u. ein Rohöhlmotor von 100 PS. Die Fabrik besitzt eine eigene Gasanstalt u. eine elektr. Beleucht. u. Kraftübertrag. Beamte u. Arb. cCa. 1700. Die Ges. besitzt auch ein Hausgrundstück mit Reparatur-Werkstätte in Plauen i. V. Zugänge auf Anlage-Kti 1906/07–1914/15: ca. M. 464 000, 128 251, 91 949, 147 198, 416 606, ca. 200 000, ca. 60 000, ca. 35 000, 23 546. Rückgang in Absatz an Masch. beeinflusste das Resultat der Geschäftsj. 1912/13 u. 1913/14 ungünstig; für 1913/14 wurde nur ein Reingewinn von M. 12 787 erzielt; die 4 % Div wurden aus dem Div.-Ergänz.-F. gezahlt. Seit Kregsausbruch arbeitet die Ges. mit stark verminderter Belegschaft. Liefer. f. Heeresbedarf. Die mit der Fabrik verbunden gewesene Tüllweberei ist am 2. Jan. 1899 in eine selbständige A.-G. mit M. 1 500 000 Kapital umgewandelt; die Ges. erhielt für die Über- lassung M. 448 000, zeichnete hierauf M. 675 000 Aktien, eingez. mit 50 % = 337 500, und bekam den Rest von M. 110 500 bar ausgezahlt. Von den Aktien der Sächsischen Tüll- fabrik-A.-G. sind vertragsmässig M. 500 000 den Aktionären der Maschinenfabrik Kappel 9 1 v. 20. Febr. bis 5. März 1899 zu 107.50 % nebst 4 % Stück-Zs. ab 1. Jan. 1899 angeboten. „Jetziger Besitz an Tüll-Aktien M. 150 000, die mit ca. 80 % zu Buche stehen, Kurs jetzt ca. 215 %, Div. 1904–1914: 10, 12½, 20, 20, 15, 20, 15, 0, 0, 5, 4 %. Kapital: M. 1 800 000 in 4500 Aktien à Tlr. 100 = M. 300 u. 375 Aktien à M. 1200. Urspr. M. 1 350 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./11. 1911 um M. 450 000 in 375 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, übernommen von einem Konsort. (Dresdner Bank und Allg. Deutsche Credit-Anstalt), angeboten den alten Aktionären v. 15.–30./11. 1911 zu 300 %. Die neuen Mittel dienten zur Verstärkung der Betriebsmittel, die durch die in den letzten Jahren zur Vergrösserung u. Modernisierung des Werkes gemachten grossen Aufwendungen reduziert worden sind. Agio mit M. 817 524 in R.-F. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 300 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 4 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), mind. 4 % z. Div.-Erg.-F. (bis M. 300 000, er- füllt), event. weitere Rückl., 10 % Tant, an Dir., 4 % Div., vom Rest 3 % an A.-R. (ausser- dem zus. M. 5000 feste Jahresvergüt.), Überrest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Dier Div.-Erg.-F. hat den Zweck, die in einem Jahre auf das A.-K. zu verteilende Div., wenn diese 6 % nicht erreicht, bis zu diesem Betrage zu ergänzen, doch darf der in einem Jahre zu leistende Beitrag nicht 1 % des A.-K. übersteigen, solange nicht der Fonds die Höhe von M. 100 000 erreicht hat bezw. auf solche Höhe wieder ergänzt ist. Der Spez.-R.-F. u. der Div.-Erg.-F. können gleich dem A.-K. zu statutengemässen Geschäften, event. Erweiter. des Fabrikbetriebes verwendet werden. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Grundstück u. Gebäude Kappel 866 975, Hausgrund- stück Plauen I 17 083, do. II 64 252, Betriebsmasch. u. Transmiss. 54 928, Hilfsmasch. 226 837, Werkzeuge 10 000, Inventar 36 727, Modelle u. Zeichn. 5000, Pferde u. Wagen 1412, Eisen- giesserei 31 792, Waren 614 150, Wechsel 33 395, Kassa 6758, Effekten 318 570, Hypoth. 10 000, Beteilig. 116 049, Debit. 2 286 165, vermiet. Masch. 65 551. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Kaut. 147 985, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 144 993, unerhob. Div. 336, R.-F. 952 524, Spez.-R.-F. 300 000, Div.-Erg.-F. 228 000, Kredit. 1 077 280, Tant. an Dir. 10 690, do. an A.-R. 1210, Div. 90 000, Grat. 5000, Vortrag 7629. Sa. M. 4 765 649. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.- u. Geschäftsspesen 1 254 193, Abschreib. 87 539, Nettogewinn 114 529. – Kredit: Vortrag 12 787, Fabrikat.-Kto 1 380 751, Zs. 40 295, Agio u. Verlust 21 157, Mietzs. 1270. Sa. M. 1 456 261. Kurs Ende 1893–1914: In Berlin: 109.10, 185.25, 190.10, 198.80, 189, 216.50, 230, 190.50, 205.50, 237.75, 290.75, 270, 241, 291, 264, 289, 376, 396.50, 440.25, 401, 284.75, 217.75 %. In Dresden: 109, 185, 194, 196, 187.50, 220, 230, –, –, –, –, 266, –, 294, 259, –, –, 396, 444, –, 285, 214* %. Aktien Nr. 4501–4875 sind seit Februar bezw. März 1912 lieferbar. Dividenden 1885/86–1914/15: 7, 3, 2, 4, 10, 4, 7, 6, 12, 20, 12, 11, 14, 20, 17, 13, 22, 30, 18, 12, 16 , 24 22, 30, 28, 28, 10, 4, 5 % Ooup Verj 3 Vn KR. Direktion: Osc. Hammer, Jak. Knecht. Prokuristen: Arth. Gast, A. Röder. Aufsichtsrat: (höchstens 6) Vors. Stadtrat P. M. Schiersand, Stellv. Geh. Komm.-Rat Herm. Vogel, Ernst Petasch jr., Chemnitz; Carl Siems, Plaue; Paul Körner, Plauen. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin: Dresdner Bank; Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Dresdner Bank; Chemnitz: Dresdner Bank, Chemnitzer Bankverein. Prestowerke Akt.-Ges. in Chemnitz. Gegründet: 11./3. 1907 mit Wirkung ab 1./10. 1906; eingetr. 18./4. 1907. Zweck: Fahrrad- und Maschinenbau, insbesondere die Fortführung des Geschäfts unter der Firma Prestowerke Günther & Co., Kommandit-Ges. in Chemnitz. Gründung siehe