... 830 Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. „Turbinia“, Aktien-Gesellschaft in Berlin, W. 66, Leipzigerstrasse 123a. Gegründet: 23./9. 1901; eingetr. 2./1. 1902. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Firma bis 5./6. 1914: Turbinia, Deutsche Parsons Marine A.-G. Zweck: Bau u. Verkauf v. Schiffen jeder Art, welche mit Turbinen betrieben werden, oder auch der zum Schiffsbetriebe dienenden Turbinen u. sonst. masch. Einrichtungen allein, insbes. unter Anwendung des Parsons-Systems. Die Ges. rüstete eine ganze Anzahl Schiffe der deutschen Kriegsmarine mit Parsons-Turbinen aus, die Ausrüstung für weitere Kriegs- u. Handelsfahrzeuge ist in Ausführung begriffen. Mit dem Reichsmarineamt hat die Ges. einen inzwischen erneuerten Lizenzvertrag abgeschlossen. Auch aus anderen, insbes. russischen Lizenzverträgen fliessen der Ges. Einnahmen zu. Kapital: M. 3 000 000, und zwar M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000 u. M. 2 000 000 in 2000 Prior.-Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Auf das Prior.-A.-K. sind 25 % eingezahlt; die St.-Aktien sind voll eingez. Die Prior.-Aktien geniessen Vorz.-Div. (s. unter Gewinn-Verteilung). Im Falle der Auflös. der Ges. erhalten nach Deckung aller sonstigen Passiven in erster Linie die Prior.- und hierauf die St.-Aktien die auf dieselben eingezahlten Kapitalbeträge zurück. Von einem allfällig verbleib. Überschuss erhalten die Prior.-Aktien eine Zinsvergütung von 8 % p. a. seit Beginn des letzten Geschäftsjahres u. der Rest fällt den Inhabern der St.-Aktien pro rata ihres Aktienbesitzes zu. Das gesamte Aktien- Kapital befindet sich im Besitz der Firma Brown Boveri & Co. A.-G. in Mannheim. Die Ges. Turbinia hat ihren alten Besitz an Aktien der Howaldtswerke in Kiel gänzlich ab- geschrieben. 1913 hat die Turbinia neue Vorz.-Aktien der Howaldtswerke bezogen. Auch ist die Turbinia beteiligt bei Eisenhütte Holstein A.-G. in Rendsburg. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen, 5 % Div. an Prior.- Aktien, dann 5 % Div. an St.-Aktien, vom Ubrigen 5 % Tant. an A.-R., vom Rest 3 % weitere Div. an Prior.-Aktien, Rest Super-Div. an St.-Aktien. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Noch nicht eingez. Prior.-A.-K. 1 500 000, Beteilig. u. Wertp. 1 425 000, Aufträge in Arbeit 2243 110, Bankguth. u. Kassa 2 278 308, Debit. 745 266, Inventar 1, Patente 1. – Passiva: St.-Aktien 1 000 000, Prior.-Aktien 2 000 000, R.-F. 150 000, Anzahl. auf Lieferungen 2 066 168, Gläubiger u. Sonderrückl. 2 780 664, Div. an Vorz.-Aktien 40 000, do. St.-Aktien 100 000, Tant. an A.-R. 8250, Vortrag 46 603. Sa. M. 8 191 687. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. freiw. Kriegsleistungen 116 329, Talonsteuer 16 000, Reingewinn 194 853. – Kredit: Vortrag 48 703, Geschäftsgewinn 278 479. Sa. M. 327 183. Dividenden: 1901/02–1914/15: Vorz.-Aktien: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8 %; St.-Aktien: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 8, 10, 8, 8, 10, 10, 20, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Walter Siegmund. Prokuristen: Dipl.-Ing. Gorgel, Kaufmann G. Willert. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Ing. Walter Boveri, Baden (Schweiz); Stellv. Ministerial- Dir. a. D. Jos. Höter, Berlin; Exz. Admiral z. D. Vict. Valois, Lapsau; Geh. Komm.-Rat Jul. Favreau, Leipzig; Kontreadmiral a. D. Paschen, Bad Homburg. Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft in Flensburg. Gegründet: 3./7. 1872; eingetr. 12./7. 1872. Zweck: Neubau u. Reparatur von Schiffen u. Fahrzeugen aller Art, Dockbauten, Masch.-Bau, Kesselschmiede, Giesserei etc., sowie Dockbetrieb. Beamte, Meister u. Arbeiter bis zu 3000. Die Werft hat eigenen Grundbesitz von rund 102 000 qm und ein Benutzungsrecht auf das der Wasserfläche durch Aufschüttung abgewonnene Areal von rund 76 800 qm. Die Anlagen befinden sich unmittelbar an der für grosse Seeschiffe erreichbaren Flensburger Föhrde und sind durch eigenes Geleise mit der Hafenbahn und dem Eisenbahnnetz direkt verbunden. Dem Betriebe dienen 455 Eisen- u. Holzbearbeitungsmasch., 10 Dampf- u. Luft- druckhämmer, 1 grosser Uferkran von 100 t Tragfähigkeit, 1 elektrisch betrieb. Uferkran von 10 t Tragfähigkeit, 70 Lauf-, Schwing- u. fahrbare Dampfkräne, 14 Gebläse, 3 grosse Cupol- öfen, 2 Platten- u. 3 Winkel-Glühöfen etc. Ausser einer Reihe Motoren sind im Betriebe ver- wendet: 20 stationäre Dampf-, Druck-, Kraft- u. Lichtmasch. von 2200 ind. HP. mit 12 Dampf- kesseln. Die Beleuchtung ist durchweg elektrisch. Das Etabliss. umfasst die eigentl. Schiffsbau-Abteilung, dann Schlosserei, Schiffsschmiede, Sägemühle, Tischlerei, Bildhauerwerkstatt und Malerei, Blockmacher und Riggerwerkstatt, 5 Helligen und ein einseitig offenes Schwimmdock. Das Schwimmdock besteht aus 2 Hälften von je 140 Fuss Länge u. kann Schiffe bis zu 3500 Br.-Reg.-Tons aufnehmen. Hieran schliesst sich die Maschinenbau-Abteilung, Kesselschmiede, Modelltischlerei, Giesserei, Masch.- und Kupferschmiede. Die Werft hat zus. 65 Gebäude u. Lagerschuppen. Abschreib. bis Ende Juni 1915 M. 8 216 060. Zugänge auf Anlagé-Kti 1907/08–1914/15 M. 279 963, 311 442, 72 677, 471 967, 479 686, 263 537, 129 781, 22 776. Nachdem der Prozess in der Kollisionsangelegenheit