„ Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. Geestemünde für M. 1 617 734 abzügl. M. 1 102 734 Passiven; für den verbliebenen Rest von M. 515 000 erhielt G. Seebeck 360 Aktien der Ges. à M. 1000 u. M. 155 000 bar. Zweck: Betrieb einer Schiffsbauanstalt, Neubau u. Repar. von Schiffen, Masch. u. Masch.- Teilen aller Art, Anlage u. Betrieb von Werften, Masch.-Fabriken, Trockendocks, Kesselschmieden u. anderen verwandten Anstalten etc. Im Jahre 1914/15 ist es der Ges. gelungen, trotz der durch den Krieg hervorgerufenen erheblichen Schwierigkeiten die aus dem Vorjahre übernommenen Auftragsobjekte zum Teil abzuliefern bezw. soweit fertigzustellen, dass eine Verrechnung möglich war. Obgleich die Gestehungskosten durch die Massnahmen des Krieges erheblich höher, als veranschlagt, geworden sind, so haben die Bauobjekte dennoch einen befriedigenden Nutzen gelassen. In das Geschäftsj. 1915/16 ist die Ges. mit einem grossen Auftragsbestande hineingegangen u. inzwischen wurden weitere erhebliche Aufträge herein- gebracht, sodass bis weit über das Geschäftsj. 1915/16 hinaus reichliche Beschäftig. vorliegt. Die Ges. besitzt: 1. Die Werftanlagen mit Helgen u. einem Baudock, Kesselschmiede, Masch.-Fabrik etc. auf den aneinandergrenzenden Grundstücken in Bremerhaven, Deichstr. Nr. 25 b, 27, 29, 31, 33, 35, 37, sowie das angrenz. Grundst. „Volksgarten“ (Anbauplatz Nr. 1117) zus. 29 926.7 qm. 2. Die Trockendock-Anlagen, bestehend aus 3 Dockbassins, Reparaturwerkstätten u. Wohn- häusern auf dem Grundstück in Bremerhaven, Deichstr. Nr. 3, 3a, 3 b, 5, 7, 7a, 9, 11, 13, 15 zusammen 20 398.1 qm. 3. In Erbbaurecht im Geestemünder Freihafengebiet belegene Grundstück mit Ausrüstungshafen, 2 grossen Baudocks, Helling- Anlagen, Werkstätten, Wohn- u. Kontorräumen zus. 124 421 qm. Die Grundstücke der Ges. in Bremerhaven u. Geestemünde umfassen also ein Areal von 175 352 qm mit 1150m Strassen- u. 1300 m Wasserfront. Auf einem Teil der Grundstücke in Bremerhaven, Deichstr., ruhen besondere Lasten; u. a. dürfen darauf nur für den Schiffbau bestimmte Baulichkeiten, ausserdem Wohnungen für das im Geschäft als Schiffbaumeister angestellte Personal errichtet werden. Eine Parzellierung der Grundstücke darf nicht stattfinden. Die a. o. G.-V. v. 19./5. 1906 ge- nehmigte den mit der preussischen Regierung abgeschlossenen Vertrag wegen der Abtretung des oben erwähnten 124 421 qm grossen Geländes am Geestemünder Hafen zur Anlegung einer neuzeitlichen Werft. Die Überlassung des Geländes erfolgte auf Erbbaurecht zunächst für die Dauer von 60 Jahren, event. bei Ablauf bis auf weitere 30 Jahre. Die preuss. Verwalt. übernahm am 6./10. 1906 die Geestemünder Dockanlage der Firma. Der Kaufpreis von M. 310614 wird gegen den Erbbau-Zs. innerhalb einer bestimmten Anzahl von Jahren verrechnet. Die nach vollständiger Fertigstellung der neuen Werft entbehrlich werdenden Grundstücke, Bremerhaven, Deichstrasse Nr. 25–37, und Volksgarten in Grösse von zus. 30 000 qm., sollen durch Verkauf abgestossen werden. Arb.-Zahl ca. 1350 u. 90 Meister. Näheres über die Geschäftsjahre 1905/06–1910/11 siehe dieses Handbuch 1913/14. Das Ge- schäftsjahr 1911/12 schloss mit M. 438 593 Unterbilanz ab; hiervon M. 208 617 aus Reserven gedeckt, während der Rest von M. 229 975 durch die Saniexung 1912 (s. bei Kap.) Deckung fand. Der Gewinn des J. 1912/13 M. 130 855 wurde mit M.50 000 zur Bildung eines Spez.- R.-F. u. mit M. 80 855 vorgetragen. Der Gewinn des J. 1913/14 M. 212 016 wurde vorgetragen. 1914/15 M. 578 385 Reingewinn erzielt u. 8 % Div. ausgeschüttet. Kapital: M. 3 328 000 in 3328 gleich-ber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000. Erhöh. 1./12. 1896 um M. 200 000, begeben zu pari, lt. G.-V. v. 8./12. 1900 um M. 200 000 zu pari, lt. G.-V. v. 18./6. 1902 um M. 1 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 103 %, angeboten den Aktionären M. 400 000 zu 105 %, lt. G.-V. v. 29./4. 1904 um M. 550 000, über- nommen von einem Konsort. zu 107 %, angeboten den Aktionären zu 112 %, lt. G.-V. v. 19./5. 1906 um M. 750000, von einem Konsort. zu 102.50 % übernommen, das den Aktionären diesen Betrag zu 107.50 % anbot. Die a. o. G.-V. v. 11./4. 1912 beschloss eine Zuzahl. von M. 300 = 30 % auf jede Aktie einzufordern. Die zugezahlten Aktien wurden in Vorz.-Aktien verwandelt. (Über die Vorrechte derselben siehe dieses Handb. 1914/15.) Die Zuzahlung wurde auf 3242 Aktien mit zus. M. 972 600 geleistet, die dadurch das Recht von Vorz.-Aktien erworben haben. Von diesem Betrag dienten M. 229 975 zur Deckung der Unterbilanz aus 1911/12, M. 392 624 zu a. o. Abschreib. u. M. 350 000 zur Voll- dotierung des gesetzl. R.-F. A.-K. von 1912–1915: M. 3 500 000 in 3242 Vorz.-Aktien und 258, St.-Aktien. Zur Vereinheitlichung des A.-K. beschloss die G.-V. v. 8./12. 1915 die Zus.- legung der 258 St.-Aktien 3: 1, also auf 86 Stück, gleichzeitig wurde die Aufhebung sämtl. Vorrechte der Vorz.-Aktien mit rückwirkender Kraft beschlossen. Nachzahl.-Ansprüche bestehen also nicht mehr. A.-K. jetzt wie oben M. 3 328 000 in 3328 gleichber. Aktien. Anleihe von 1909: M. 2 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen von Gebr. Bonte in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1, u. 1./7. Tilg. ab 1914 durch jährl. Auslos. von 1 %nebst ersp. Zs. im März auf 1./7.; seit 1914 verstärkte oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Zur Sicherung der Anleihe ist eine Hypoth. von M. 510 000 auf das Bremerhavener Grund- stück und eine weitere Hypoth. von M. 1 530 000 auf das der Ges. von der preuss. Staats- bauverwaltung zu Erbbaurecht übereignete Grundstück im Geestemünder Freihafengebiet eingetragen worden. Die Buchwerte der auf dem erstgenannten Besitztum errichteten An- lagen einschl. Grund und Boden beliefen sich. 1909 auf M. 1 481 000, die der Anlagen auf dem Geestemünder Grundstück M. 1 834 000. In Umlauf am 30./6. 1915 M. 1 959 000. Coup.- Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.). Zahlst.: Berlin: Gebr. Bonte. Kurs in Berlin Ende 1909–1914: 101.60, 101.75, 100.10, 90, 82, 90* %. Eingef. daselbst von Gebr. Bonte am 18./6. 1909 zum ersten Kurse von 101.25 96. Der Erlös diente dazu, die Kosten des weiteren Ausbaues der neuen Werft zu bestreiten und die alte 4 % Anleihe (Rest M. 495 000) zurückzuzahlen.