Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. 835 Reiherstieg Schiffswerfte und Maschinenfabrik in Hamburg, Arningstr. 1/2. Gegründet: 3./8. 1881; eingetragen 15./8. 1881. Die Ges. übernahm 1881 die Firma. L. R. Beit & Co., u. zwar Baulichkeiten, Masch., Modelle, Kontrakte etc. für M. 1 523 600, wofür Inferentin 3047 Aktien à M. 500 erhielt. Zweck: Betrieb des Schiffsbaues nebst Kesselschmiede u. Masch.-Fabrik, sowie der damit verwandten Geschäfte; seit 1888 auch Betrieb von Schwimmdocks. Die gesamte Anlage ist auf Staatsgrund errichtet, den die Ges. bis 1940 gepachtet hat. Die Ges. hat auf einem der Werft gegenüberliegenden, ebenfalls bis 1940 erpachteten Platz auf Steinwärder mit etwa M. 2 000 000 Kostenaufwand ein neues 508 Fuss langes Schwimmdock von 11 000 t Trag- fähigkeit erbaut. Sämtl. Werkstätten sind 1903/1904 mit elektr. Kraftantrieb versehen. Die Anlagen auf Steinwärder haben Bahnanschluss. 1905 Ankauf des angrenzenden Terrains mit Fabrik von Fr. Feustell Nachf. Auch der bis 1915 laufende Pachtvertrag ging an die Ges. über. Die Anlagen dienen als Holzlagerplatz bzw. sind sie zu einer Tischlerei ausgebaut. Auf dem bis 1906/07 von der Hamburg-Amerika-Linie erpachteten, u. dann auf die Reiherstieg- Ges. übertragenen Terrain wurden verschied. Neuanlagen, so eine Hammerschmiede, errichtet u. in Betrieb genommen. Gesamtzugang auf Anlagekonten 1881–1915 M. 16 850 624 (davon entfielen auf 1913/14 M. 890 944 für Erwerb. u. ganz beträchtl. Vermehrung der Neuanlagen; Zugang 1914/15: M. 229 274. Gesamtabschreib. bis 1915 M. 6 639 989. Die Ges. übernahm 1911 die Mieteverträge für die auf dem kleinen Grasbrook freigewordenen Plätze von Günther & Götze, Propfe & Co., Morgan & Co. u. Amsincks Werft, um eine Vergrösserung ihrer Anlagen vorzunehmen. Auf diesen wurde eine Kaianlage fär Schiffe geschaffen u. eine Maschinenfabrik errichtet. Ferner gab die neue Anlage die Möglichkeit eines direkten Eisenbahnanschlusses über den Worthdamm u. für die Auslegung eines dritten Schwimm- docks von 20 000 t Tragfähigkeit in der Elbe. Diese Anlagen wurden Ende 1912 vollendet. 1912 Ankauf der Schiffswerft, Masch.-Fabrik u. Dockanlagen von Heinr. Brandenburg in Hamburg (siehe bei Kap. u. Anleihe II). Die Ges. erzielte im Geschäftsj. 1914/15 einschl. des Vortrages einen Bruttogewinn von M. 253 661, der zu Abschr. verwendet wird. Die Verwalt. bemerkt zu diesem ungünstigen Ergebnis, das Dockgeschäft und das damit im Zu- sammenhang stehende Reparaturgeschäft hätten nahezu ganz stillgelegen. Bis auf zwei Schiffe konnten alle Neubauten abgeliefert werden. 1914/15 im Durchschnitt 1600 (i. V. 3248) Arb. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 1– 5000) à M. 500 u. 2500 Aktien (Nr. 5001–7500) à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000 in 5000 Aktien à M. 500, erhöht zwecks Erweiterung der Werftanlagen lt. G.-V. v. 23./10. 1903 um M. 500 000 in 500 ab 1./7. 1903 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Bankkonsortium zu 123 %, angeboten den Aktionären 10:1 v. 3010.175 11.1903 zu 125 % zuzügl. 4 % Stüiek-Zs. ab 1. 7. 1903. Aus dem Agio- erlös der neuen M. 500 000 Aktien sind die Gründerrechte der Firma L. R. Beit & Co., die durch Verhandlungen auf M. 50 000 festgesetzt wurden, ein für allemal abgefunden (s. Jahrg. 1901/1902) M. 50 000 flossen in den R.-F. Zwecks Neubauten beschloss die G.-V. v. 2./12. 1910 Er- höhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000, übernommen von der Nordd. Bank zu pari. den alten Aktionären v. 13.–27./3. 1911 angeboten; eingez. das Agio nebst der Hälfte Schlussscheinstempels bei Ausübung des Bezugsrechtes, 50 % am 1/4. 1911 u. 50 % am 1./7. 1911. Diese jungen Aktien waren für 1910/11 p. r. t. der Ein- zahl. div. ber., ab 1./7. 1911 0l div.-ber. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 14./9. 1912 um M. 1 000 000 (auf M. 5 000 000) in 1000 Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913. Diese Erhöh. erfolgte zum Ankauf der Schiffswerft, Masch.-Fabrik u. Dockanlage von Heinr. Brandenburg in Hamburg, welche 200 neue Aktien erhielt. Restl. M. 800 000 den alten Aktionären zu 105 % angeboten. Eingez. 5 % Agio bei der Zeichnung, 50 % am 15./10. 1912 und 50 % am 15./3. 1913. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Schuldverschreib. à M. 1000 auf Inhaber, aufgenommen lt. G.-V. v. 26./10. 1901 bzw. Beschl. des A.-R. v. 23./2. 1906 mit staatl. Genehmigung v. 16./3. 1906. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1911 in längstens 25 Jahren durch jährl. Ausl. von 2¼ % zuzügl. ersparter Zs. im Okt. (zuerst 1910) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 3 monat. Frist seit 1911 zulässig. Die Anleihe hat kein dingliches Recht erhalten, doch haftet die Ges. für ihre Sicherheit mit ihrem ganzen Vermögen u. darf vor vollständiger Tilg. vorstehender Oblig. keine neue Anleihe aufnehmen, die deren Gläubiger ein besseres Recht gewährt wie gegenwärtige Anleihe. Noch in Umlauf am 30./6. 1915 M. 1 316 000. Zahlstelle siehe unten. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.). Kurs in Hamburg Ende 1906–1914: 102.25, 101.75, 100.25, 101, 101.75, 100, 99.50, 97.50, 100.20* %. Zugelassen März 1906; erster Kurs (Einführ.-Kurs) 22./3. 1906: 102 %. Anleihe: M. 2 500 000 in 5 % Teilschuldverschreib à M. 1000, auf den Inh., rück- zahlbar zu 105 %. Zs. 1./4. u. 30./9. Tilg. durch Verlos. ab 1./4. 1918–1952; ab 1918 verst. Tilg. oder Gesamtkündig. zulässig. Die Anleihe hat kein dingliches Recht erhalten (siehe auch von 1901), Die G.-V. v. 2. 12. 1910 ermächtigt die Verwalt., eine Oblig.-Anl. bis zu diesem Betrage von M. 2 000 000 auszugeben. Die Begebung derselben war bis Sept. 1912 nicht erfolgt. Die G.-V. v. 14./9. 1912 ermächtigte dann die Verwalt. zur Erhöh. der Anleihe auf M 2 500 000, deren Erlös mit zur Erwerb. der Brandenburgischen Werft nebst Schwimm- dock Verwendung findet. Kurs Ende 1913–1914: 102, 103.10* %. Zulass. zur Hamburger Börse erfolgte im Jan. 1913. Aufgelegt am 3. u. 4./1. 1913 zu 102 % 53.*