848 Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30 /6. b Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Grundstück 120 000, Gebäude 331 378, Masch. 205 120, Inventar u. Utensil. 42 743, Waren 656 043, Kassa u. Guth. auf Postscheckkto 727 6, Wechsel 149 142, Kaut. 52 008, Bankguth. 113 319, Debit. 604 690, Beteilig. 158 687, Patente 100, Über- gangsposten 30 885. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 100 000, Delkr. EKto I 200 000, Buch- schulden 726 965, Übergangskto 316 467, Vortrag 127 962. Sa. M. 2 471 393 Gewinn-u. Verlust- Konto: Debet: Allg. Unk. 713 980, Abschreib. 48 237, Vortrag 127 962. – Kredit: Vortrag 151 831, Brutoerträgnis 588 349, Übertrag der Delkr.-Rückl. II 150 000. Sa. M. 890 181. Dividenden 1900/1901–1914/15: 25, 25, 25, 20, 5, 10, 10, 7½, 7½, 7½, 10, 10, 10, 0, 0 %. Direktion: Komm.-Rat Berliner, Hannover; Leo B. Cohn, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. Ernst Fleck, Stellv. Rechtsanw. Willy Meinhardt, Dir. Jac. Berliner, Hannover. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. Favorite-Record Akt.-Ges. in Berlin SW., Ritterstr. 75. (Ges. lt. G.-V. v. 15./11. 1915 aufgelöst u. Firma erloschen). Gegründet: 26./9. 1911 mit Wirkung ab 1./7. 1911; eingetr. 7./6. 1912. Gründer siehe dieses Handbuch 1913/14. Sitz bis 1913 in Linden bei Hannover. Als Einlagen haben in die Akt.-Ges. eingebracht: Senator Leopold Fischer in Linden, die Direktoren Ludwig Wyneken u. Otto Birckhahn, beide in Hannover, sowie Fritz Kindermann in Berlin-Schöne- berg als alleinige Gesellschafter der Firma Schallplattenfabrik „Favorite“, G. m. b. H. in Linden die gesamten Aktiven u. Passiven dieser Firma. Hierfür sind ihnen 1000 Aktien zugeteilt, während der Rest der Aktien von ihnen u. dem Gründer Brinkmann übernommen sind. Diese M. 200 000 dienten zur Vergrösserung des Betriebskapitals. Zweck: Einrichtung, Betrieb u. Erwerb von Fabriken, welche Sprechmaschinen, Schall- platten u. ähnliche Artikel herstellen, insbesondere Erwerb u. Fortführung des Handels- geschäfts der Schallplattenfabrik „Favorite', G. m. b. H. zu Linden b. Hannover, welcher die Herstellung von Schallplatten unter der Marke „Favorite-Record“' gesetzlich geschützt ist. Die Ges. darf sich an Unternehmungen gleicher oder ähnlicher Art in jeder zulässigen Form beteiligen u. ist berechtigt, alle mit dem Gegenstand des Unternehmens in Zus. hang stehenden Geschäfte zu betreiben. Für den Umsatz in Osterreich wurde eine eigene Niederlass. in Wien errichtet, die inzwischen in eine Ges. m. b. H. umgewandelt wurde. Die Ges. schloss das erste Geschäftsj. 1911/12 bei Abschreib. von insgesamt M. 489 182 mit einem Reingewinn von M. 140 692 ab (Div. 10 %). Der Verlauf des Geschäftsj. 1912/13 hat den Erwartungen nicht entsprochen. Die Ges. ist bei ihren Auslandsgeschäften von erhebl. Verlusten betroffen worden. Auch die neu eingerichtete Abteil. für Sprechmasch. hat infolge der mit einer neuen Fabrikat. verbundenen Schwierigkeiten erhebliche Verluste gebracht. Die Ges. war gezwungen, auf sämtl. Konten erhebliche Abschreib. zu machen, insbesondere anf das Matritzen-Kto, auf welches eine Abschreib. von M. 350 505 erfolgte. Im Geschäftsjahr 1912/13 betrug der Betriebsüberschuss M. 145 858; hierzu trat ein Vortrag mit M.. 8657. Dagegen erforderten die Abschreib. M. 438 048, die Handl.-Unk. M. 306 715 u. die Rückstell. für Prov., Löhne, Versich.-Beiträge, A.-R.-Tant. 1912/13 usw. M. 33 100, so dass ein Verlust von M. 623 347 resultierte. Zur Beseitigung der Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 23./12. 1913 die Herabsetzung des A.-K. um M. 600 000, also auf M. 600 000 durch Zus. legung der Aktien 2:1; Frist 28./4. 1914. Die G-V. v. 23./12. 1913 genehmigte ferner einen Pool-Vertrag mit folgenden Werken: C. Lindström A.-G. Berlin, Beka-Rekord A.-G. Berlin, Odeon-Werke B. Weissensee, Lyrophon-Werke G. m. b. H. Berlin, Dacapo-Record Co. Berlin. Der Vertrag setzt die Verteilung der Jahresgewinne auf die einzelnen Ges. fest. Er beschäftigt sich ferner mit der gemeinsamen Festsetzung der Preise u. der den Haupt- abnehmern einzuräumenden Kredite, mit der Verringerung der Konkurrenz u. der Ausgaben für das Repertoir. Auch beschloss die G.-V. v. 23./12. 1913 die Verlegung des Sitzes der Ges. nach Berlin, sowie die Verlegung des Geschäftsj. auf das Kalenderj. Der Umsatz der Ges. fiel in den Kriegsmonaten Aug.-Dez. 1914 um mehr als 90 %. Nach M. 191 080 Ab- schreib. (davon M. 141 910 auf Debit.) schloss das Geschäftsj. 1914 mit M. 231 836 Unter- bilanz ab. Die G.-V. v. 15./11. 1915 beschloss die Verschmelzung der Ges. mit der Carl Lindström A.-G. zu Berlin durch Genehmigung eines Vertrages, auf Grund dessen das Ver- mögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation auf die Carl Lindström A.-G. übergeht und für je 3 Stück der noch nicht im Besitz dieser Ges. befindlichen M. 124 000 Aktien der Favorite-Record-Ges. je eine nicht notierte, über M. 1000 lautende Aktie der Carl Lindström A.-G. gewährt wird. Kapital: M. 600 000 in 600 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Wegen Herabsetzung auf M. 600 000 siehe oben. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kassa u. Bankguth. 12 377. Wechsel 9036, Kaut. 1020, Debit. 328 873, Waren 238 156, Matrizen 145 000, Masch. 61 800, Werkzeuge 1, Inventar 1, Patente u. Gehntznstkes 3 Klischees 1, Beteilig. 2. Vorausleist. 288, Verlust 231 836. – Passiva: A.-K. 600 000, Eredit. 366 607. Akzepte 30 000, unerhob. Div. 200, Interimskto 18 000, Rückstell. 13 587. Sa. M. 1 028 395.