870 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Hypotheken: M. 108 000. Ceschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 815 000, Grundstück Ilten 162 520, Masch. 400 000, Brunnen 1, Gleis 1, Inventar 1, Kontoruben 1, Fuhrwesen 1, Zement, Halbfabrikate, Säcke etc. 241 000, Kohlen, Material., Reserveteile 69 000, Kassa 1372, Debit. 106 691, Beteilig. 5775, Kaut. 4300. – Passiva: A. KR 1 200 000, R.-F. 25 000, Sp ez. R.-F. 20 000, Delkr.-Kto 31 588, Hypoth. 108 000, Kredit. 47 031, Rückstell. 93 026, Bank R10 I 238 050, do. Giroguth. 2000, Vortrag 44 967. Sa. M. 1 805 664. Gewinn- „ Debet: Handl.-Unk., Zs., Provis. u. Skonto 82 153, Villa Nordstern-Unterhalt. 15 200, Rückstell. 9000, Abschreib. 145 224, Vortrag 44 967. – Kredit: Vortrag 44 967, Fabrikat. Bruttogewinn 249 667, Fuhrwesen 650, Felderertrag u. Unterhalt 1261. Sa. M. 296 546. Dividenden 1908/09–1914/15: 0, .%... Direktion: Dr. Rud. Kneisel. Prokurlst: Otto Sobbe. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Aug. Funke, Stellv. Rechtsanw. Karl Nitzsche, Bücherrevisor Otto Eggeling, Gera; Fabrikant Walter Dix, Gera-Untermhaus; Landrat a. D. von Putt- kamer, Wien. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Gera i. R.: Fil. des Halleschen Bankvereins; Hannover: Reichsbank. Portland-Cementfabrik Germania Aktiengesellschaft. Sitz u. Zentralbüro in Hannover, Hansahaus. 11./2. 1899; eingetr. 23./3. 1899. Sitz bis 31./10. 1910 in ER Zweck: Fabrikation sowie Veräusserung von Portland-Cement. hydraul. Kalk, Dünger- mergel, sowie Betrieb von allen Gewerben, welche mit diesen Fabrikationszweigen zus.- hängen. Die Germania besitzt drei räumlich getrennte Fabrikations-Anlagen u. zwar in Lehrte. Misburg-Anderten und Ennigerloh. Die Verwaltung wird von einem Zentral- büro in Hannover aus geleitet. I. Werk Lehrte: (Areal 33 Ra 25 a 35 qm). Die Fabrik ist 1881 erbaut, und nachdem sie 1892 fast vollständig durch Feuer vernichtet worden war, in Beton und Eisen wieder errichtet worden. Sie besitzt 3 Ringöfen und eine Böttchereianlage für den Fassbedarf sämtlicher Germania-Werke und ist mit 3 Dampf- kesseln und 2 Heissdampfmaschinen ausgerüstet. II. Werk Misburg- Anderten: (Areal 58 ha 25 a 72 qm). Dieses Werk besteht aus 3 gesonderten Anlagen und zwar a) das Centralwerk zu Misburg, erbaut in Beton u. Eisen in den Jahren 1886–1888. Z. Z. aus- gerüstet mit 7 Ringöfen, 8 Schneideröfen u. 4 Rotieröfen, sowie der Kraftanlage. b) Die Fabrik in Anderten, erbaut in Beton u. Eisen 1899–1901, ausgerüstet mit 3 Ringöfen u. mit elektr. Kraftantriebe von dem Centralwerk (a) aus versehen. c) Das Cementkalkwerk, erbaut in Eisen u. Beton 1899–1901, mit 2 Ringöfen u. 6 Schneideröfen versehen, ursprünglich für Cementfabrikation bestimmt, wurde 1907 für die Herstellung von Cementkalk hergerichtet. Diese 3 Werke in Misburg-Anderten sind mit 14 Dampfkesseln u. ADampfmasch. ausgerüstet. II Werk Ennigerloh: (Areal 66 ha 66 a 11 qm). Die Fabrik, 1898–1900 in Stein u. Fachwerk er- baut, besitzt z. Z. 7 Ringöfen u. 1. Rotierofen u. ist mit 6 Dampfkesseln u. 2 Dampfmasch. ausgerüstet. Ausser den bei den 3 Werken bereits aufgeführten Grundstücken besitzt die Ges. noch ein zu Dassel bei Einbeck für die Errichtung einer Cementfabrik geeignetes Areal von 53 ha 11 a 66 qm, mit einer nutzbaren Wasserkraft, – sowie ferner einen Ton- bruch in Ricklingen bei Hannover mit einer Ausdehnung von 1 ha 72 a 42 qm. Sämtliche Werke der Ges. verarbeiten nur eigenes Rohmaterial aus den auf dem zugehörigen Areal befindlichen Brüchen. Jedes der Werke ist mit den erforderlichen elektr. Masch. zur Kraft- übertragung, Lichterzeugung etc. versehen u. besitzt eigene normalspurige Anschlussgleise für den Aussenverkehr. vie auch in allen Werken normalspurige bezw. schmalspurige Gleisanlagen vorhanden sind. Die Ges. besitzt in Ennigerloh eine Arbeiterkolonie von 21 Vierfamilienhäuser, zu Lehrte u. Misburg eigene Kasernen für eine Belegschaft von insgesamt 400 Mann, sowie Kantinen auf jedem der 3 Werke. Gesamtleistungsfähigkeit sämtlicher Fabriken ca. 3 000 000 Fass; Versand 1901–1906: 452 748, 727 516, 1 009 170, 1 161 106, 1 178 358, 1 501 038 Fass; später nicht veröffentlicht. Zugänge auf Anlage-Kti der Cementfabriken 1906/07–1914/15 M. 593 568, 1 355 677, 124 785, 219 300, 502 252, 1 471 503, 254 181, 258 577, 371 577. Die Ges. gehört der Hannov. Cement- verkaufsstelle G. m. b. H., Hannover, der Cement-Zentrale in Berlin, der Mitteldeutschen Cementverkaufsstelle G. m. b. H. in Halle u. für das Ennigerloher Werk dem Rhein.-Westfäl. Cement-Verbande G. m. b. H. in Bochum an; mit der Süddeutschen Cementverkaufsstelle hat die Germania einen besonderen Vertrag geschlossen. Mit Rücksicht auf die ungeklärten Verhältnisse in der Zementindustrie wurde für 1912/13 von der Verteilung einer Div. abgesehen u. der Gewinn zu Extra-Abschreib. (M. 200 000) u. Vortrag (M. 196634) verwendet. Der verfügbare Gewinnüberschuss des J. 1913/14 M. 497 556 wurde mit Rücksicht auf die Kriegslage und ihren Einfluss auf die Industrie vorgetragen. 1914/15 sank der Gesamtabsatz unter die Hälfte. Infolgedessen legte die Ges. bald nach Kriegsbeginn die Misburger Werke auf annähernd ein halbes Jahr und auch den Ennigloher Betrieb auf mehrere Monate hindurch still. Die Fabrik in Lehrte ist bereits seit einigen Jahren ausser Betrieb. Die Abschreib. von M. 370 040 wurden aus dem Gewinnertrag von. 1914 bestritten.