944 Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. Einkommen-, Gewerbe- u. Talonsteuer 10 000, Remunerationen 40 000, Vergüt. an A.-R. 1800, Mehrzs. 20 000, Div. 60 000. Sa. M. 1 791 107. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 390 807, Gewinn 309 375. Sa. M. 700 183. – Kredit: Betriebsüberschuss M. 700 183. Dividenden 1912–1915: 4, 4½, 3, 10 %. Direktion: Klemens Bispinck. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Reg.-Rat Disse, Münster; Amtsgerichtsrat Dr. Cohausz, Geldern; Rechtsanw. Georg Bispinck, Ibbenbüren; Dr. med Franz Lackmann, Wolbeck; Amtsrichter Herm. Terfloth, Erwitte. Prokuristen: Franz Bispinck, Herm. Köllner, Jakob Steupert. Mech. Buntweberei vorm. Kolb & Schüle Akt.-Ges. in Kirchheim u. Teck. Gegründet: 22./3. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1897; eingetr. 24./5. 1898. Übernahmepreis M. 17 28 063. Gründung s. Jahrg. 1898/99. Das Kirchheimer Etabliss. besteht seit 1761 als Handweberei, seit 1857 mit Masch.-Betrieb, die Bissinger Fabrik ist seit 1897 in Betrieb. Zweck: Erwerb und Weiterbetrieb der früher unter der Firma Kolb & Schüle in Kirchheim u. T. u. Bissingen u. T. betriebenen Buntwebereien für Baumwoll- und Leinen- garne. Auch Bleicherei, Fürberei, Appreturanstalt u. mech. Werkstätte. Hauptfabrikations- Artikel sind Bettdrill, Bettbarchent, Anzugsdrill u. Stoffe für Kinderwaschanzüge. Gewebt wird in Kirchheim u. Bissingen, während veredelt nur in Kirchheim wird. Der Grund- besitz besteht aus 41 428 qm in Kirchheim, von denen 12 500 am bebaut sind, u. aus 28 488 qm in Bissingen, von denen 6347 qm bebaut sind. An Dampfkraft stehen für Kirchheim 750 PS., für den Bissinger Betrieb 230 PS. zur Verfüg. Die Dampfmasch. in Kirchheim stammen zum grössten Teil aus den Jahren 1909/11, die Bissinger aus dem J. 1905. Ausser- dem sind die für die Färberei notwendigen Dampfkessel vorhanden. In beiden Etabliss., in Kirchheim u. Bissingen zusammen, arbeitet die Ges. auf ca. 425 Webstühlen, davon sind ⅓ schmale u. à6 doppelbreite u. Jacquard-Webstühle. Auf dem Kirchheimer Terrain wurde 1911/12 eine Spinnerei für ca. 20 000 Spindeln erbaut, wovon zunächst 13 000 Stück im Be- trieb sind, während für weitere 10 000 Spindeln Raum vorgesehen ist. Vorerst wird nur für eigenen Bedarf gesponnen. Arbeiter ca. 550, Angestellte ca. 50. Jahresversand 1907/08 bis 1914/15: M. 2 131 788, 1 870 642, 1 975 740, 1 851 989, 1 928 807, 2 138 000, 2 788 000, 6 063 740. In 1914/15 Fabrikation von Webstoffen für Heeresbedarf. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zur Ablös. von Darlehen u. zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 4./3. 1911 um M. 200 000 in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von zwei Aktionären zu 130 %. Genussscheine: Laut G.-V. v. 4./3. 1911 wurden 4 Genussscheine ausgegeben, über- nommen vom Vorbesitzer für M. 100 000. Dieselben wurden aus dem Gewinn für 1914/15 heimgezahlt. 3 Hypoth-Anleihe: M. 700 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 10./8. 1912, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 u. 500 lautend auf den Namen der Dresdner Bank Fil. Stuttgart oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1920 bis spät. 1939 durch jährl. Auslos. von mind. M. 35 000 im Mai auf 1./7.; ab 1./7. 1920 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. zur I. Stelle auf ihren gesamten, auf den Markungen Kirchheim u. T. u. Bissingen gelegenen Grundbesitz nebst allen Zubehör an Masch. etc. Aufgenommen zur Tilg. des alten Anlehens von 1898 im Restbetrage von M. 300 000 sowie zur Tilg. der gelegentlich der Erricht. der Spinnerei kontrahierten Bank- u. anderen Schulden. Coup.- Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Ges.-Kasse; Stuttgart, Cannstatt, Heil. bronn, Ulm, Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Kurs Ende 1912–1914: 100.50, 98.50, 99.50* %. Zugelassen in Stuttgart im Sept. 1912. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, 10 % Tant. an Vorst. u. Angestellte, alsdann 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., vom Rest weitere Div. an Aktien. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Grundstücke: Kirchheim 95 317, do. Bissingen 17 119, Gebäude: Kirchheim 333 320, do. Bissingen 213 409, Masch.: Kirchheim Arb.-Masch. 300 371, Dampfkraftanlagen 1, Bissingen Arbeits-Masch. 126 706, Dampfkraftanlagen 1, Spinnerei: Gebäude 163 265, Masch. u. Einricht. 402 431, Dampfkraftanlage 34 585, elektr. Licht- u. Kraftanlage 24 867, Spinnerei- u. Weberei-Utensil. 19 289, Baumwolle, Garne u. Halbfabrikate 466 305, fertige Waren 70 910, Materialien 44 779, Debit. 238 579, Bankguth. 166 850, Effekten 98 500, Kassa u. Wechsel 73 590. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Oblig. 700 000, do. Zs.-Kto 6513, R.-F. I 148 620, do. II 125 078 (Rückl. 26 783), Delkr.-Kto 10 000 (Rückl. 7091), Talon- steuer-Res. 14 800 (Rückl. 7955), rückständ. Löhne 24 500, unerhob. Div. 180, Kredit. 72 200, Extra-Abschreib. 78 739, Div. 180 000, Tant. an Vorst. 29 057, do. an A.-R. 33 804, Rückzahl. d. Genussscheine 100 000, Grat. 13 000, Vortrag 153 707. Sa. M. 2 890 202. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 503 051, allg. Unk. u. Verluste 864 145, Amort.-F. 80 489, Erneuer.- u. Reparat.-Kto 78 884, Gewinn 630 139. – Kredit: Vor- trag 94 463, Bruttoerträgnis 2 062 246. Sa. M. 2 156 709.