sSpitzen-, Tull- und Gardinen-Fabriken. 971 Falkensteiner Gardinen-Weberei und Bleicherei in Falkenstein i. V. Gegründet: 26./2. 1889; eingetr. 19./3. 1889. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Gardinen-Weberei u. Bleicherei, sowie Herstell. u. Verkauf anderer verwandter Artikel. In der Weberei arbeiten 74 Gardinenwebmaschinen nebst den dazu gehörenden Hilfsmasch. resp. Spul- und Bobbinenmasch., eigene Kartenschlägerei, grosse Schlosserei u. Reparat.-Werkstätte. Die Bleicherei, Färberei u. Appreturanstalt rüstet die von der Weberei fabrizierte Rohware, sowie noch einen Teil in dortiger Gegend fabrizierter verwandter Artikel für fremde Rechn. aus. Gesamt-Arb.-Zahl ca. 1000, davon 200 Heimarbeiter. Die Dampfanlage umfasst 3 Kessel von 500 qm Heizfläche, 2 Dampfmasch. von zus. 400 HP. zur Erzeugung elektr. Energie zu Kraft- und Beleuchtungszwecken. Ausserdem ist eine Niederdruck-Dampfanlage mit 6 Kesseln von zus. 250 qm Heizfläche vorhanden, welche Heizungs- u. Trocknungszwecken dient. Die beiden Fabrikgrundstücke in Falkenstein um- fassen zus. 2 ha 56 a; ausserdem besitzt die Ges. eine grössere, in der Umgegend von Falkenstein gelegene Anzahl von Wiesen- u. Feldparzellen in Grösse von 10 ha 19,6 a mit 4 grossen Stauteichen, welche als Wasserreserven in trockenen Zeiten dienen sollen. Ferner im Zusammenhang hiermit: eine sehr ausgedehnte Quellwasserfassungs-Anlage, welche im Grundbuch von Falkenstein, Neustadt, Poppengrün u. Grünbach zugunsten des Fabrikgrund- stücks für alle Zeiten als Grunddienstbarkeit eingetragen ist u. sich über ein Areal von mehreren 100 ha erstreckt. Auf diesem u. dem eigenen Areal dienen einige Tausend Meter Drainagen u. Rohrleitungen, ferner zahlreiche Wasserfassungsschrote, mehrere Brunnen u. Bassinanlagen dem Zwecke der Wasserfassung u. versorgen die Fabrik in ausreichender Weise mit einwandfreiem, annähernd chemisch reinem Quellwasser. 1907/08 erforderten die Zugänge auf Anlage-Konti. spez. für Neubauten, Masch. etc. M. 546 429; 1908/09 M. 189 924, 1909/10 ca. 300 000; 1910/11 wurden für den Bau des neuen Weberei-Gebäudes ca. M. 1 000 000 auf- gewendet. Ein nochmaliger Erweiterungsbau fand 1911/12 statt. 1912/13 Aufstell. des Restes der früher bestellten Webstühle. Die Produktion der Fabrik wird zum) allergrössten Teile im Inland abgesetzt. Die Ges. gehört der Vereinigung deutscher Webereien engl. Gardinen an. Bei eingeschränktem Betriebe im Kriegsj. 1914/15 konnte nach M. 176 943 Abschreib. noch ein Reingewinn von M. 52 652 erzielt werden. Kapital: M. 2 300 000 in 2300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, beschloss die G.-V. v. 14./10. 1897 Erhöh. um M. 500 000, begeben an eine Gruppe zu 150 % u. von dieser den Aktionären zu 155 % angeboten. Die a. 0. G.-V. v. 30./5. 1910 beschloss weitere Erhöh. um M. 800 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, übernommen von einem Konsort. zu 120 % unter Tragung sämtl. Emiss.-Kosten, aber ausschliessl. der Kosten für die Zulass. der neuen Aktien an der Berliner u. Leipziger Börse, angeboten hiervon M. 750 000 den alten Aktionären 2:1 v. 8.–23./6. 1910 zu 130 %. Aufgeld mit M. 160 000 in R.-F. Die neuen Mittel dienten zur Vergrösser. u. Modernisier. des Betriebs durch Erricht. eines Fabrikneubaues. HKypothek.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1904, rückzahlbar zu 102 %, 800 Stücke à M. 1000, 400 à M. 500, auf Namen der Dresdner Fil. der Deutschen Bank als Pfandhalterin oder deren Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1914 bis längstens 1945 durch jährl. Ausl. von 1½ % u. ersp. Zs. vor dem 1 /%.... ab 1./7. 1914 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Zugunsten der Anleihe wurde genanntem Bankinstitut eine Sicher.-Hypoth. von M. 1 020 000 auf das Eigentum der Ges. bestellt. Das verpfändete Grundstück umfasst einen Flächenraum von 1,34 ha. Der Erlös der Anleihe war zur Abstossung von M. 500 000 Hypoth. und zur Verstärkung der Betriebsmittel bestimmt. Noch in Umlauf Ende Juni 1915: M. 969 500. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Dresden u. Leipzig: Deutsche Bank; Plauen i. V., Falken- stein i. V. u. Markneukirchen: Plauener Bank. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Fest übernommen wurden von der Deutschen u. Plauener Bank M. 600 000, während M. 400 000 für späteren Bedarf reserviert u. später begeben wurden. Kurs Ende 1904–1914: In Dresden: 102.40, 102.75, 102.05, –, –, 101, –, –, –, 91, –* %. –— In Leipzig: 102.40, 102.50, 102.50, –, –, –, 100.50, 100.75, –, 93.75, –* 0%. M. 600 000 zur Zeichnung bei den Zahlst. aufgelegt 18./8. 1904 zu 102.50 % unter Ausgleich der Stück-Zs. u. Zahlung des Schlussnotenstempels; erster Kurs in Dresden 8./9. 1904: 102.50 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), 4 % Div., vom Rest 5 % z. Spez.-R.-F., 8 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 5000), bis 15 % vereinbarte Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest z. Verf. d. G.-V. 3 Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Fabrikgrundstück 215 000, Gebäude 1 530 000, Teiche a1. Wasserleit.-Kto 100 000, Masch.-, Beleucht.- u. Heiz.-Anlagen 980 000, Utensil. 30 000, Pferde, Geschirre u. Wagen 8 000, Fabrikat.-Material. 52 874, Garnlager, Garne u. Waren auf Masch. u. Appretur 404 071, fertige Waren 840 204, Debit. 407 136. Kassa 10 238, Wechsel 140 135, Wertp. 9850, Versich. 18 000. – Passiva: A.-K. 2 300 000, Teilschuldverschreib. 969 500, do. Zs.-Kto 9112, do. ausgel. 9180, Hypoth. 300 000, R.-F. 460 891, Spez.-R.-F. 214 663, Kriegs- R.-F. 111 311, Arb.-Prämien-F. 79 833, Beamten-Pens.- u. Unterst.-F. 100 000, Kredit. 104 029, unerhob. Div. 880, Gewinn 86 108. Sa. M. 4 745 510. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Gehälter, Steuern, Reparat., Versich. 268 363, Zs. 83 091, Abschreib. 176 943, Gewinn 86 108. – Kredit: Vortrag 52 652, Wasserleitungsgrund- stück-Ertrag 600, Wechsel 2221, Fabrikat.-Bruttogewinn 559 033. Sa. M. 614 506.