Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. E. M. Raetz, Akt.-Ges. in Cöln-Merheim. (In Liquidation.) Gegründet: 23./8. 1906 mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetr. 2./11. 1906. Gründung s. Jahrg. 1906/07 dieses Handbuches. Die Akt.-Ges. bezweckte Weiterführung der unter der Pirma E. M. Raetz zu Cöln-Merheim bestandenen Betriebe für Herstellung und . von Spezialprodukten für technische Betriebe, insbesondere von Putztüchern. Das Unternehmen gliederte sich in drei Zweige: Spinnerei, Weberei und Reinigungsanstalten, die ineinandergreifend sich ergänzen. Die Spinnerei fabrizierte nur Garne für die eigene Weberei; die Weberei stellte ausschliesslich die von dem Unternehmen in den Verkehr ge- brachten Spezial-Putztücher her; die Reinigungsanstalten befassten sich lediglich mit der Reinigung der erwähnten Spezial-Putztücher. Die Ges. errichtete 1907 in Kirchberg-Saupers- dorf (Sachsen) eine Vigogne-Spinnerei; auch in Stuttgart-Feuerbach wurde 1910 eine Zweig- fabrik errichtet, ferner erwarb die Ges. 1911 die Vigogne- Spinnerei von C. T. Singer Liqu. in Kirchberg i. S. Die Ges. litt 1912/13–1913/14 unter der Überproduktion auf dem Putz- tüchermarkte. Infolge des Kriegszustandes 1914/15 konnte die Ges. in anbetracht des Fehlens der bendtigten Rohmaterfalien ein gunstiges Ergebnis nicht erzielen. Die a. o. G.-V. v. 15./1. 1916 beschloss die Liquidation der Ges. per 15./1. 1916. Der Geschäftsbetrieb und die ausstehenden Forderungen der bisherigen Akt.-Ges. wurden in eine neue Firma E. M. Raetz, G. m. b. H. (St.-Kap. M. 20 000) vom 1./1. 1916 übertragen. Bemerkt wurde dabei, dass diese Übertrag. notwendig sei, da das Werk als Akt.-Ges. unter den jetzigen Verhältnissen nicht weiter arbeiten könne. Das Materiallager wurde zum Buchwert ebenfalls der neuen Ges. zur Fortsetzung des Geschäftsbetriebes Überlassen. Alle Zweigniederlass. der Firma werden aufgehoben. Betont wurde, dass während der Kriegszeit das Werk sicher besser stehe, wenn die Akt. -Ges. aufgelöst werde. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Nachdem bereits 1912/13 Aktien an- gekauft worden waren, beschloss die G.-V. v. 30./11. 1915 500 Stück Aktien zum Kurse von höchstens 110 % anzukaufen (Frist 31./12. 1915, Auszahl. ab 15./1. 1916). Hypotheken: M. 552 000 auf Grundstücken der Ges. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Grundstücke 608 146, Gebäude 623 955, Fabrik- ausrüstung 349 450, Utensil. 1, Mobil. 1, Inventur 150 090, Debit. 251 955, Avale 31 050, Etfekten 283 520, Depot 648, vorausbez. Versich. 1916, Kassa 1719. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. 552 000, Kredit. 23 803, Avale 31 050, Lohnkto 1623, R.-F. 47 895, do. II 145 000; Gewinn 1079, Ga. M. 2 302 452. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen. Unk. 170 419, Abschreib. 8988, Gewinn 1079. –Kredit: Vortrag 1084, Bruttogewinn 179 402. Sa. M. 180 487. Liquidationseröffnungsbilanz am 15. Januar 1915: Aktiva: Grundstücke 1 518 995, Fabrikausrüst. 642 801, Material. 18 603, Forder. 147 699, Effekten 649. – Passiva: A.-K. 1500 000, Hypoth. 737 000, Kredit. 43 853, gesetzl. R.-F. 47 895. Sa. M. 2 328 749. Kurs Ende 1909–1914: 142, 138, 140, 95, 60, 70* %. Zugel. in Cöln Anfang Dez. 1909. Dividenden 1906/07–1914/15: 8, 10, 10, 10, 10, 8, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Liquidator: Emil Raetz, Bonn. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rud. Behm, Reinhard Blankerts, Justizrat Friedr. Heuck, Cöln. Zahlstellen: Cöln-Merheim: Ges.-Kasse; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein. Rommel, Weiss et Cie. Act.-Ges. in Cöln-Mülheim Gegründet: 20./10. 1898. Übernahmepreis M. 813 988. Gründung s. Jahrg. 1898/99. Zweck: Weberei u. Verarbeit. von Geweben, Handel mit allen dahin einschlag. Ganz- u. Halbfabrikaten. Fabriziert werden Segeltuche, schwere Leinen, Jute- u. Baumwollstoffe, Filter- u. Presstuche, wasserdichte Segeltuchdecken, Leih- u. Pferdedecken, Regenröcke, Schutzkragen, Schürzen, Säcke, Zelte aller Art etc. 250 Webstühle, 48 Verarbeit.- u. Appretur- masch. u. 80 Nähmasch. 1914/15 Heereslieferungen. Kapital: M. 450 000 in 450 Aktien à M. 1000. Hypoth.-Anleihe M. 300 000 zu 4½ %, aufgenommen bei Bernhd. Loose & Co., Bremen. Getilgt bis ult. Juni 1915 M. 144 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. „ erteilung: Mind. 5 % zum R.-F., sodann bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 15 % Tant. an A.-R. (cüind. M. 2000), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. na am 30. Juni 1915: Aktiva: Grundbesitz 184 018, Fabrikgebäude 189 567, Masch. u. Utensil. 232 950, Warenvorräte 202 052, Bar, Wechsel u. Efrekten 15 500, Debit. 855 681. Passiva: A.-K. 450 000, hypoth. Anleihe 156 000, R.-F. 45 000, Delkr.-Kto 20000 (Ruckl. 10 000), Disp.-F. 175 000 (Rückl. 25 000), Arb.-Unterst.-F. 12 797 (Rückl. 10 000), Kredit. 197 242, Tilg.-Kto 422 514, Gewinn 371 216, für Rotes Kreuz 10 000, Tant. an A.-R. 27 606, Div. 45 000, Vortrag 118 610. Sa. M. 1 679 771. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 100 999, Tilg.-Kto 162 714, Gewinn 371 216. – Kredit: Vortrag 9173, Miete 2673, Fabrikat.-Gewinn 623 084. Sa. M. 634 931. Dividenden 1898/99– 1914 15: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 4, 4, 4, 4, 6, 6, 10 %. Coup.-V.: 4 J. n. F. Direktion: Carl Rochhold. Prokuristen: J. M. Lehmann, H. Brockerhof.