Fabriken für Chemixkalien etc. 1019 Ges. für Elektro-ÖOsmose m. b. H. in Frankf. a. M. das von dieser unter ihrer Firma betrieb. Unternehmen mit sämtl. Aktiven u. Passiven u. insbes. mit sämtl. der genannten Ges, zu- stehenden Rechten u. Lizenzen aus Verträgen sowie von Dr. Graf Botho Schwerin in Frankf. a. M. sämtliche ihm eigentümlich gehör. Patente sowie seine zukünftigen, mit dem Geschäftsbetriebe der Akt.-Ges. in Verbindung stehenden Erfindungen gekauft. Die Firma Gebr. S. & M. Reitzes brachte dann nach Massgabe des Ges.-Vertrages in die Akt.-Ges. die gesamten Rechte ein, die ihr durch den Vertrag v. 31./5. 1913 gegenüber der Ges. f. Elektro Osmose m. b. H. u. Dr. Graf Botho Schwerin erwachsen sind, indem sie diese Rechte, ins- besondere den Anspruch auf Übereignung der zum Unternehmen der Ges. für Elektro-Os- mose m b. H. gehörigen beweglichen Sachen u. den Anspruch auf Übertrag. der Patente, Erfindungen, Forderungsrechte u. sonst. Vertragsrechte der Akt.-Ges. abtrat. Die Akt.-Ges. übernahm an Stelle der Firma Gebr. S. & M. Reitzes die nach Massgabe des Vertrages v. 31./5. 1913 auf diese Firma übergegangenen, im Geschäftsbetriebe der Ges. für Elektro- Osmose m. b. H. entstandenen Verbindlichkeiten im Betrage von M. 102 237, wogegen die durch den Vertrag v. 31./5. 1913 entstandenen Verbindlichkeiten der Firma Gebr. S. & M. Reitzes in Ansehung der den Verkäufern gewährten Kaufpreise von der A.-G. nicht über- nommen wurden. Der Betrieb des Unternehmens der Ges. für Elektro-Osmose m. b. H. gilt vom 1./6. 1913 ab als für Rechnung der Akt.-Ges. geführt. Als Entgelt für diese Ein- bringung erhielt die Firma Gebr. S. & M. Reitzes 1. M. 500 000 in als voll gezahlt geltenden Aktien zum Nennbetrage von M. 500 000, 2. M 1 050 000 in bar, 3. die im § 8 der Satzung bezeichneten 1000 Genussscheine, 4. den im § 33 der Satzung unter Ziffer 2 bezeichneten Anteil am Reingewinn der Akt-Ges., nämlich 10 % nach Abzug von 5 % des auf die Aktien jeweils eingez. Kap., 5. im Falle der Auflös. der Ges. den im § 36 der Satzung bestimmten Anteil an dem nach Erstatt. der auf das A.-K. geleisteten Einzahl. verbleib. Überschuss, nämlich 10 % nach Tilg. der auf die Aktien eingez. oder eingebrachten Beträge. Zweck: Ausarbeit. u. Verwert. von chemischen, elektrochemischen u. elektrolytischen Verfahren, insbes. Vervollkommnung u. Verwert. der elektroosmotischen, elektrolytischen u. colloidchemischen Arbeiten der Ges. für Elektro-Osmose m. b. H. in Frankf. a. M., ferner Fabrikation der damit im Zus. hang stehenden Präparate, Masch., Apparate u. sonst. Gegen- stände sowie Erwerb u. Verwert. von Patenten u. Verfahren aller Art auf diesen oder ver- wandten Gebieten. Die Ges. errichtete in Chodau bei Karlsbad eine Kaolinschlemmerei, in der nach ihrem Verfahren gearbeitet werden soll. Das erste Geschäftsjahr 1913/14 brachte einen Verlust von M. 591 500, der sich 1914/15 auf M. 886 897 erhöhte. Der Krieg hat 1914/15 die Entwickl. des Unternehmens stark gehemmt. Die Durchführ. einer Anzahl für den Gross- betrieb reifer Verfahren musste zunächst zurückgestellt werden. Andererseits ist es der Ges. gelungen, einen erheblichen Fortschritt in den technisch-wissenschaftl. Arbeiten herbeizu- führen. Die Karlsbader Koalin-Elektro-Osmose A.-G., deren Aktien sich zum grössten Teil im Besitz der Ges. befinden, hat trotz aller Erschwerungen den Betrieb aufgenommen. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari (siehe auch oben). Neben den Aktien wurden nach Inhalt der Satzung noch 1000 Stück Genussscheine aus- gegeben u. der Firma Gebr. S. & M. Reitzes in Wien überlassen; diese Scheine lauten auf den Inhaber; sie gewähren Anspruch auf 20 % des Gewinnes, der nach 5 % Gewinn für die Aktionäre, 10 % Gewinn für die Firma Gebr. S. & M. Reitzes in Wien u. dem satzungs- mässigen Gewinnanteil für Vorst. u. A.-R. verbleibt; im Falle der Auflös. der Ges. erhalten sie 20 % der Teilungsmasse nach Erstattung der Einzahlungen der Aktionäre in bar oder durch Sacheinlage u. nach 10 % Anteil der Firma Gebr. S. & M. Reitzes in Wien; sie sind unter sich gleichberechtigt. Die G.-V. v. 22./12. 1913 beschloss Erhöh. des A.-K. um bis M. 6 000 000 ist wegen des Krieges noch nicht durchgeführt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Inventar 110 000, Kassa 2617, Debit. 9272, Patente u. Erwerbs-Kto 1 591 986, Beteilig. 603 926, Materialien 627, Masch. u. Apparate 59 878, Verlust' 886 897. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Kredit.: Bankschulden 187 163, sonst. Kredit. 78 044. Sa. M. 3 265 208. Gewinn u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 591 500, Geschäfts- u. Verwalt.-Unk. 280 368, Versuchs-Kto 24 504, Abschreib. auf Inventar 25 872. – Kredit: Zs. u. Skonto 7501, Lizenzen u. Analysen etc. 27 846, Verlust 886 897. Sa. M. 922 245. Dividenden 1913/14–1914/15: 0, 0 %. Direktion: Ing. Hans IIlig, Chemiker Dr. Graf Botho Schwerin, Stellv. Dir. Curt Kramer (aus A.-R. del.). Prokurist: Aug. Heberle. Aufsichtsrat: Vors. Kaiserl. Rat Adolf Schönwald, Stellv. Paul Schönwald, Gerichts- advokat Dr. Adolf Gallia, Wien; Dir. Rich. Sadler, Budapest; Rittergutsbes. Sigismund von Treskow, B.-Friedrichsfelde; Dir. Herm. Frahm, Hamburg; Geh. Justizrat Maxim. Kempner, Dir. Curt Kramer, Berlin. Zahlstellen: Frankf. a. M.: Ges.-Kasse, Dresdner Bank; Wien: Gebr. S. & M. Reitzes; Berlin: Nationalbank f. Deutschl. Kriegschemikalien Aktiengesellschaft in Berlin, W. 66, Mauers tr. 63/65. Gegründet: 28./9. 1914; eingetr. 7./10. 1914. Gründer: Verein. Köln-Rottweiler Pulver- fabriken, Berlin; Deutsche Sprengstoff Akt.-Ges., Hamburg; Chemische Fabrik Griesheim-