%... Norddeutsche Chemische Fabrik in Harburg. Gegründet: 1888. Die Ges. ist auch Inhaberin der früheren Firma H. L. Kaufmann in Harburg, welche jetzt die Abteil. „Präparaten-Fabrik“ bildet. Zweck: Fabrikation chem. Produkte aller Art, speciell Schwefelsäure, schwefelsaure Thonerde, Schwefelnatrium, Antichlor, Glaubersalz, Salzsäure etc. Das Geschäftsj. 1910/11 ergab M. 108 940 Verlust, wovon M. 55 076 durch Auflös. des R.-F. Deckung fanden, weitere M. 42 643 aus dem Gewinn 1911/12 getilgt. Im J. 1912/13 stieg der Bilanz-Verlust wieder auf M. 319 849, 1913/14 auf M. 972 292 (Sanierung siehe bei Kap.). Die Fabrikanlagen wurden 1913/14 einem vollständigen Neu- u. Umbau mit rd. M. 1 200 000 Kostenaufwand unterzogen. Kapital: Bis 1914 M. 1 000 000, u. zwar M. 550 000 in 550 abgest. Aktien, wovon 60 à M. 5000, 250 à M. 1000, u. M. 450 000 in 6 % Vorz.-Aktien à M. 1000; letztere mit Div.-Recht ab 1./4. 1903. Urspr. M. 600 000 in 120 Aktien I. u. II. Em. à M. 5000; erhöht lt. G.-V. v. 22./12. 1898 um M. 500 000 (auf M. 1 100 000) in 500 Aktien III. Em. à M. 1000, begeben zu pari. Behufs Be- seitigung der 31./2. 1902 M. 190 620 betragenden Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 17./2. 1903, das A.-K. auf M. 550 000 in der Weise herabzusetzen, dass von den 120 Aktien I. u. II. Em. à M. 5000 60 Aktien = M. 300 000 u. von den 500 Aktien III. Em. à M. 1000 250 Stück = M. 250 000 eingezogen u. vernichtet wurden. Es ist demnach von je 2 eingelieferten Aktien I. u. II. Em. à M. 5000 u. von je 2 eingelieferten Aktien III. Em. à M. 1000 eine Aktie vernichtet, die andere abgest. zurückgeliefert worden. Durch den dieser Art erzielten Buchgewinn von M. 550 000 wurde die Unterbilanz getilgt. Gleichzeitig wurde Ausgabe von M. 450 000 6 % Vorz.-Aktien beschlossen, angeboten den Aktionären 20./9.–5./10. 1903 zu pari zuzügl. 6 % Stück-Zs. ab 1./1. 1904. Die G.-V. v. 31./3. 1914 beschloss Herabsetzung des A.-K. auf M. 200 000 durch Zus. leg. der Aktien 5: 1. Die auf diese Weise frei werdenden M. 800 000 sollten mit zur Tilg. der Unterbilanz, zu Abschreib. u. gegebenenfalls zur Bildung eines R.-F. verwendet werden. Nach der Bilanz vom 31./3. 1915 war diese Herabsetz. des A.-K. noch nicht erfolgt, doch erscheint trotzdem die Unterbilanz per 31. März 1914 M. 972 292 als getilgt, die vermutlich von anderer Seite Deckung fand. Sämtl. Aktien befinden sich seit 1915 im Besitz der Saccharin-Fabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co. in Magdeburg-Südost. Prioritäts-Anleihe: M. 450 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 durch jährl. Ausl. von M. 15 000 im Sept. auf 1./7. Bisher M. 150 000 getilgt. Zahlstellen: Hannover u. Harburg: Hannov. Bank. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1915 vom 1./4.–31./3.). Gen.-Vers.: April-Juli. Stimmrecht: Je M. 1000 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 5 % Div. an abgest. Aktien, vom Übrigen 20 % Tant. an A.-R., Dir. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die Vorz.-Aktien geniessen eine 6 % Vorz.-Div. mit der Verpflichtung der Nachzahlung auf 5 Jahre, auch im Falle der Liquidation der Ges. eine Befriedigung vor den St.-Aktien. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Grundstück 194 831, Gebäude 802 000, Masch. u. Apparate 1 269 000, Utensil. 48 001, Kassa 3828, Wechsel 9921, Reichsbank-Kto 19 878, Debit. 385 456, Assekuranz 642, Aval 12 250, Röstlohn 46 968, Vorräte 177 422. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Prior.-Anleihe 300 000, Hypoth. 78 600, Kredit. 1 556 004, Arb. Unterst.-F. 131, Avale 12 250, Rückstell.-Kto 23 214. Sa. M. 2 970 200. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. (Gehälter, Handl.-Unk., Zs., Steuern) 260 001, Abschreib. 130 721. – Kredit: Fabrikationsnutzen 342 722, Frachten, Mieten 48 001. Sa. M. 390 723. Dividenden: Aktien bezw. abgest. Aktien 1890/91–1914/15: 4½, 5, 4, 5½, 0, 6½, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1903/04–1914/15: 6. 6. 6, 6. 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: Ad. Otto Viett, Prof. Dr. A. Klages, Magdeburg. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. Ernst Weniger, Stellv. Georg Aug. Simon, Leipzig; Dr. Ad. List, Magdeburg; Dir. Dr. Rud. Jay, Leipzig. *Aktiengesellschaft Torfit in Hemelingen. Gegründet: 19./1. 1916; eingetr. 31./1. 1916 in Achim. Gründer: Louis Schwarz & Co. Akt.-Ges., Hemelingen; Bank-Dir. Herm. Rud. Isern, Dir. Arthur Rud. Wagner, Adolf Carl Beckmann, Hinrich Borchers, Bremen. Zweck: Weiterbetrieb der früher von der Akt.-Ges.: Chem. Fabrik, vorm. Rudolph Grevenberg & Co. in Hemelingen, sowie von der Louis Schwarz & Co., Akt.-Ges. in Hemelingen, betriebenen Chem. Fabrik, verbunden mit einer Apparatebau-Anstalt sowie der Betrieb aller damit nach dem Ermessen des A.-R. in Verbindung stehenden Geschäfte. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 30./6. 1916 gezogen. Direktion: Georg Heinr. Friedr. Pape. Aufsichtsrat: Vors. Georg Wilh. OÖlbers Smidt, Gen.-Konsul Friedr. Heinr. Hincke, Joh. Friedr. Mardfeldt, Bremen. Prokuristen: Kaufm. Johs. Augener, Ing. Johs. Thun.