Pulver-, Sprengstoff- und % 1057 Dresdner Dynamitfabrik in Dresden, Ferdinandstrasse 161. Gegründet: 4./10. 1882. Zweck: Herstellung u. Verkauf von Spreng- u. Schiessmitteln jeder Art, von anderen chemischen Erzeugnissen sowie von Munition u. Kriegsbedarfsartikeln. Kapital: M. 725 000 in 1450 Aktien à M. 500. Urspr. M. 350 000, 1883 behufs Ankauf der Freiberger Dynamitfabrik um M. 150 000 auf M. 500 000 und später auf M. 725 000 erhöht. Im J. 1886 sind die Aktien der Ges. von „The Nobel Dynamite Trust Comp. Ltd, London- übernommen und für jede Aktie à M. 500 ä 58.18.2 des volleingez. A.-K. der Trust Comp. gewährt worden. Aktien seitdem an der Börse nicht mehr notiert. Im J. 1915 erfolgte die Loslösung von der Nobel Dynamite Trust Comp. Ltd. u. Anschluss an die Gruppe der Deutschen Sprengstoff- Ges. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Fabriken, Grundstücke, Magazine u. Inventar 42 647, Pferde u. Wagen 3, Rohmaterial., Waren- u. Kommissionslager 309 267, Kassa 3652, Wechsel 1294, Effekten 604 509, do.-Kaut. 31 466, Hypoth. 50 000, Debit. 724 018, Avale 2000. – Passiva: A.-K. 725 000, verschied. Res. 246 827, Spez.-R.-F. 16 345, Kredit. 563 617, Effekten- Kaut.-Anleihe 31 202, Avale 2000, Gewinn 182 865. Sa. M. 1 767 858. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 283 070, Abschreib. 30 000, Reingewinn 182 865. – Kredit: Vortrag 6108, Rohgewinn 489 827. Sa. M. 495 936. Dividenden 1898–1914: 15, 18, 10, 14, 15, 12, 15, 16,22, 22, 22, 22, 22, , 9 20, 24 % Gewinn 1907–1914: M. 183 616, 138 280, 182 708, 176 079, 158 570, 154 861, 158 731, 182 865. Direktion: Hofrat Dr. G. Aufschläger, Hamburg; H. Heidmann, E. Boldt. Prokurist: E. Schulze. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Frz. Mackowsky, Dresden; Stellv. Komm.-Rat P. Millington Herrmann, Berlin; Bankier Charl. W. Palmié, Geh. Ökonomierat Otto Steiger, Dresdden; Gen.-Dir. Paul Eckert, Neu-Weisstein. Dynamit- Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg, I, Europahaus, Alsterdamm 39. Gegründet: 25./7 8709 Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Spreng- u. Schiessmitteln jeder Art, sowie anderer chem. Produkte. Fabriken in Krümmel b. Lauenburg a. Elbe, Schlebusch (Rheinprov.) und Saarwellingen bei Saarbrücken. Arb.-Zahl ca. 3500. Die Ges. ist an einer Reihe anderer Ges. beteiligt. Sie hat mit folgenden Ges.: Verein. Köln-Rottweiler Pulverfabriken, Cramer & Buchholz Pulverfabriken m. b. H. in Hannover, Wolff & Co. Commanditges. auf Aktien in Walsrode, Rhein. Dynamitfabrik in Köln a. Rh., Deutsche Sprengstoff-Act.-Ges. in Hamburg, Dresdner Dynamitfabrik in Dresden, ein sogen. General-Kartell gebildet. Die Dauer des General-Kartells ist bis zum Schlusse des J. 1950 festgesetzt. Zwischen den Verwalt. der Nobel Dynamite Trust Co. Limited, London, u. den dem Unternehmen bisher angehörenden deutschen Sprengstoff-Ges.: der Dynamit-Act.-Ges., vor- mals Alfred Nobel & Go., Hamburg, der Deutschen Sprengstoff-Act-Ges., Hamburg, der Rheinischen Dynamitfabrik, Köln u. der Dresdner Dynamitfabrik, ist 1915 eine Vereinbar. getroffen worden, welche eine vollständige Trennung der deutschen Unternehmen von der englischen Ges. mit Rückwirk. v. 1./1. 1914 ab bezweckt u. einen Umtausch der sich in Deutschland befindenden Stammaktien (ordinary shares) der Nobel Dynamite Trust Co. gegen Aktien der Dynamit-Act.-Ges., vormals Alfred Nobel & Co. in Hamburg, vorsieht. Zur Durchführ. dieses Übereinkommens erhöhte die letztgenannte Ges. ihr A.-K. von 12 auf 36 Mill. Mark, um den Besitzern der sich in Deutschland befindenden St.-Aktien der Nobel Dynamite Trust Co. den Umtausch von je 50 £ gegen eine eigene Aktie von M. 1000 zu ermöglichen. Die weitere Vorbeding. für die Durchführ, dieser Auseinandersetz. war die Einliefer, von mindestens 1½ Mill. Lstrl. St.-Aktien der Nobel Dynamite Trust Co., während als Maximalbetrag 1.8 Mill. Lstrl. zum Umtausch gebracht werden konnten. Die- jenigen deutschen Aktionäre der Nobel Dynamite Trust Go., die von diesem Umtausch Gebrauch machen wollten, wurden im Mai 1915 ersucht, ihre St.-Aktien (ordinary shares) bei der Norddeutschen Bank in Hamburg, der Direktion der Disconto-Ges. in Berlin, dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein oder der Bankfirma A. Levy in Köln zum Umtausch anzumelden oder einzuliefern. Die St.-Aktien der Nobel Dynamite Trust Co. mussten hierbei mit Div.-Schein Nr. 30 versehen sein, die Aktien der Hamburger Ges. wurden mit Div.-Scheinen für das Geschäftsjahr 1915 ff. geliefert bei einer gleichzeitigen Barzahlung von M. 120 für jede Aktie von M. 1000 als Enfgelt für das Geschäftsjahr 1914. Den Schlussnotenstempel trugen die Umtauschenden. Die Börsennotiz für die der Dynamit-Act.-Ges., vorm. Alfred Nobel & Co., wird nach Wiedereröffnung der Börsen be- antragt werden. Die G.-V. dieser Ges., in der über die Trennung der deutschen Sprengstoff- gesellschaften vom englischen Dynamittrust u. über die Kapitalserhöh. Beschluss gefasst werden sollte, wurde über den 30./6. 1915 hinaus auf den 25./9. 1915 verschoben, da die Ver- träge mit dem Dynamittrust noch nicht zum Abschluss gelangt waren. Frist zum Aktien- Umtausch 15./8. 1915. Deutsche Inhaber von St.-Aktien der Nobel Dynamite Trust Co,, die ihre Stücke nicht zum Umtausch belassen haben, sind des Umtauschrechtes in Deutsch- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1915/1916. II. 67