Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1060 Pfalzische Pulverfabriken Akt.-Ges. in St. Ingbert, Pfalz. Gegründet: 20./9. 1898; eingetr. 13./12. 1898. Übernahmepreis M. 850 000. Zweck: Fabrikation und Handel mit Pulver, Munition, Sprengstoffen und Zündmitteln, den erforderl. Rohstoffen und allen einschlagenden Artikeln 1898 wurde für M. 450 000 mit den vorhand. Mitteln die in Schopp gelegene Pulverfabrik dor Firma Raab, Karcher & Co. in Kaiserslautern erworben und gänzlich neu eingerichtet. Die Errichtung der Pulverfabrik der Firma Gebr. Martin wurde durch Konc. der bayer. Regicrung v. 21./5. 1875 u. die der Firma Raab, Karcher & Co. v. 24./6. 1863 u. 12./3. 1870 genenmigt. Die Ges. ist an der Pulverfabrik Hasloch G. m. b. H. in Hasloch a. M. beteiligt. Die Ges. ist 1915 teilweise mit Lieferungen für die Heeresverwalt. beschäftigt. 0 Kapital: M. 1500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom Ubrigen vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 10 % Tant. an A.-R., welche sich für je M. 10 000 Sonderabschreib. u. Rückl. um 1 % bis 15 % erhöht, Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Grundstücke 507 500, Gebäude 216 400, Masch. 98 706, Mobil. 300, Neuanlagen 6745, Holz 754, Pulver 60 000, Wege u. Gleise 1700, Versich. 1000, Handl.-Unk.-Kto 543, Kassa 458, Effekten u. Beteilig. 479 886, Wechsel 13 712, Haus 43 000, Magazin 1025, Debit. 238 884, Bankguth. etc. 460 737. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Kredit. 84 147, unerhob. Div. 360, R.-F. 150 000, Spez.-R.-F. 85 000 (Rückl. 10 000), Explos.-F. 70 000 (Rückl. 10 000), Disp.-F. 10 000, Talonsteuer-Rückl. 3500 (Rückl. 5000), Abschreib. 29 130, Div. 120 000, Tant. an Vorst. 9089, do. an A.-R. 8180, Kriegsunterstütz. 5000, Grat. 3000, Vortrag 49 445. Sa. M. 2 131 354. Geewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne 56 876, Handl.-Unk., Steuern, Reparat., Spesen, Porto etc. 69 629, Gewinn 248 846. – Kredit: Vortrag 68 816, Pulver 260 359, Diverses 46 176. Sa. M. 375 353. Kurs Ende 1905–1914: 136.90, 144.50, 139, 137.50, 134, 136, 137, 134.80, 127, 131* %. Zugel. Juli 1905; erster Kurs 13./7. 1905: 139.50 %. Notiert in Frankf. a. M. Dividenden 1898/99–1914/15: 8, 8, 8, 7, 8, 8, 8, 9, 9, 9, 8, 8, 8, 8, 8, 6, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Hceh. Martin, Dr. Gustav Martin. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Carl Eswein, Bad Dürkheim; Stellv. Dr. med. Max Lindemann, Saarbrücken; Fabrikbes. Hch. Martin, Mülheim a. Rh. Zahlstellen: Gesellschaftskasse: Ludwigshafen a. Rh., Frankf. a. M., Mannheim, München u. Nürnberg: Pfälz. Bank u. deren übrige Zweigniederlassungen. — D 0 = Elsass-Lothring. Sprengstoff-Akt.-Ges. in Strassburg i. E. Gegründet: 3./3. 1909; eingetr. 27./3. 1909. Gründer siehe Jahrg. 1911/12. Sitz der Ges. bis 27./6. 1912 in Metz. Geh. Komm.-Rat Jul. Schaller in Strassburg und August Noeppel in Kreuzwald machten in die Akt.-Ges. folgende Sacheinlagen: 1) Die ihnen durch das Kaiserl. Bezirkspräsidium zu Metz unter dem 9./11. 1908, verliehene Genehmigung zum Betriebe einer Sprengstoffabrik sowie die zum Zwecke der Gründung der Ges. von ihnen weiter erworbenen Rechte jeder Art, ferner das Ergebnis ihrer Vorstudien für die Er- richtung, Organisation und den Betrieb der Fabrik. Der Wert dieser Einlage ist festgesetzt auf M. 149 813. 2) Eine Anzahl von Grundstücken in den Gemarkungen Freisdorf u. Schemerich bei Busendorf zu einem Gesamtwerte von M. 150 187. Als Gegenwert für diese Sach- einlagen erhielten Geh. Komm.-Rat Schaller und Aug. Noeppel 300 Aktien à M. 1000 = M. 300 000. Zweck: Errichtung und Betrieb einer Sprengstoffabrik auf einem Grundstück in den Gemarkungen Freisdorf und Schemerich in Lothringen sowie die Vornahme aller damit in Verbindung stehenden gewerblichen, kaufmännischen und finanziellen Geschäfte. Im J. 1912 Angliederung einer Sprengsalpeter- u. Pulverfabrik. Zweigniederl. in Busendorf. Kapital: M. 2 000 000 in 1820 Vorz.-Aktien u. 180 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000. Die G.-V. v. 27./6. 1910 beschloss Erhöh. um M. 400 000 (also auf M. 2 000 000), begeben im Juli 1910 zu pari plus M. 50 für Stempel u. Kosten. Behufs Tilg. der Unterbilanz (Ende 1912 M. 394 727), zu Abschreib. (M. 155 007) sowie zur Vergrösserung der Anlagen beschloss die G.-V. v. 27./6. 1912 Umwandlung der bisher. 2000 Aktien in mit 6 % nachzahlungspflicht. Vorzugsdividendenrecht ausgestattete Vorz.-Aktien durch Zuzahlung von M. 400 auf jede Aktie, Umwandlung der bisher. Aktien, auf welche die Zuzahlung von M. 400 nicht erfolgt. in St.-Aktien. Die Zuzahl. erfolgte auf M. 1 820 000 St.-Aktien, die in Vorz.-Aktien um- gewandelt wurden. Der restl. Buchgewinn aus der Sanierung (M. 333 272) wurde einem Spez.-R.-F. zugeführt. A.-K. jetzt wie oben. Die G.-V. v. 27./6. 1912 beschloss auch die Ausgabe von weiteren 272, mit gleichem Vorzugsrecht ausgestatteten Vorz.-Aktien zu M. 1000 (noch nicht erfolgt). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Anlagen 1 860 920, Warenbestände 39 291, Kassa 777, Wechsel 4786, Debit. 266 856, Kaut.-Debit. 5000, Verlust 43 474. – Passiva: Vorz.-Aktien 1 820 000, St.-Aktien 180 000, R.-F. 25 000, Kredit. 190 544, Beiträge für Berufsgenossenschaft 562, Kaut.-Akzepte 5000. Sa. M. 2 221 107.