1068 Ol., Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. schwankungen für Leinsaaten in den letzten Jahren hatte sich die Ges. neuerdings mehr als bisher auf die Fabrikat. von Speiseöl geworfen, doch hat sich diese Fabrikat. für den Betrieb der Ges. als ungünstig erwiesen, sodass die Ges. wieder zur Herstell. von Lein- u. Rüböl zurückkehrt, soweit es die von der Ges. abgeschlossenen Kontrakte auf dem Gebiete des Speiseöles gestatteten. Aber auch bei der Herstell. von Lein- u. Rüböl hat die Ges., weil sie zu spät mit dieser Fabrikat. auf den Markt kam, ganz erhebl. Konjunkturverluste erlitten. Im J. 1912/13 erhöhte sich deshalb der Bilanzverlust von M. 75 019 auf M. 574 611 (1913/14 um M. 60 456 vermindert):; wegen Sanierung siehe bei Kap. In der Kriegszeit wird der Betrieb in beschränktem Masse aufrecht erhalten. Kapital: M. 900 000 in 900 Aktien à M. 1000 Urspr. M. 16500 000, begeben zu pari plus 23 Aktienstemp. Zur Beseitig. der Unterbilanz (ult. März 1914 M. 514 155) beschloss die G.-V. 28./6. 1913 u. 6./1. 1914 Herabsetz. des A.-K. auf M. 900 000 durch Zus. legung der Aktien Fortführ. des Betriebes wurde der Ges. ein grösseres Darlehen zur Verfüg. gestellt. Hypotheken: M. 700 000 und zwar M. 500 000, M. 100 000, M. 100 000. Ende März 1915 ungetilgt zus. M. 637 500. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Fabrikgrundstück 140 000, Bollwerk 68 000, Fabrik- gebäude 558 000, Gleis 1, Dampfkessel 1, Arbeiterkolonie 115 000, Tankwagen 2000, Masch. 262 000, Utensil. u. Geräte 3000, Kontorinventar 1, elektr. Anlage 9000, Kassa 1689, Effekten 11 786, Debit. 775 114 (davon 588 153 Bankguth.), Avale 12 324, Feuerversich. 2915, Vorräte an Saät, 01, Kuchen, Presstuch, Fastagen, Kohlen etc. 63 857. – Passiva: A.-K. 900 000, Hypoth. 637 500, Kredit. 77 908, Avale 12 324, Delkr.-Kto 18 530, R.-F. 45 000, Talonsteuer- Res. 9000, Extra R.-F. 100 000, Interims-Kto 30 000, Pressenbau-Kto 25 000, Div. 90 000, Vortrag 70 429. Sa. M. 2 024 692. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hypoth. Zs. 46 183, Gehälter 47 746, Handl.-Unk. 23 841, Delkr.-Kto 10 904, Abschreib. 57 003, R.-F. 19 611, Talonsteuer-Res. 9000, Extra-R.-F. 100 000, Interims-Kto 30 000, Pressenbau 25 000, Gewinn 169 429. – Vortrag 60 456, Miete 5068, Fabrikat.-Kto 473 195. Sa. M. 538 720. Dividenden: 1908/09: 0 % (v. 28./11. 1908–31./3. 1909); 1909/10–1914/ 153 0, , 9009 10 %. Direktion: Wilh. Asmus, Lübeck. Prokurist: F. J. Ehlert. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Heinr. Görtz, Lübeck; Stellv. Gutsbes. P. v. Schiller, Buckhagen; Alex. S. Carlebach, Ernst Boie, Konsul Carl Dimpker, Lübeck; Max Esselsgroth, Kiel: Gust. Ebert, Hamburg; Komm.-Rat Theod. Bartram, Neumünster. Zahlstellen: Lübeck: Louis Wolff, Commandit-Ges., Fil. der Holsten-Bank u. deren sonst. Niederlass. Lüneburger Wachsbleiche J. Börstling A.-G. in Lüneburg. Gegründet: 14./9. 1897; eingetr. 9./11. 1897. Gründ. s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Verarbeit., sowie An- u. Verkauf von Wachs (Bienenwachs, Ceresin, Carnaubawachs), auch Fabrikat. von Kerzen aller Art sowie Grosshandel mit anderen Waren, namentl. Drogen- u. Produkten. Das Drogerie- und Produktengeschäft J. Börstling ist im Okt. 1902 afs Einzelfirma ein- gegangen u. wird als Zweigabteilung der Lüneburger Wachsbleiche weitergeführt. 1898/99 wesentliche Vergrösserung der Fabrik durch Neubauten u. gleichzeitige Teilung der einzelnen Raffinerien. 1907/08: Bau einer Kerzenfabrik; Zugänge auf Anlage-Kti M. 49910; 1909/10–1914/15 M. 41 250, 49 708, ca. 65 000, ca. 48 000, ca. 130000, ca. 30 000. Grösse des Areals der Ges. in Lüne- burg etwa 73 600 qm, wovon rund 7300 qm bebaut. Auch Mälzereibetrieb. Zweiggeschäft in Moskau. 1899 für die Zwecke des Überseehandels der Ges. Errichtung einer Zweig- niederlass. in Liverpool unter der Firma Beeswax Compapy Limited, 1903 nach London verlegt. Diese Ges. erhöhte 1903 ihr A.-K. von £ 350 auf £ 3000; die neuen Aktien wurden von der Wachsbleiche übernommen. Die Lüneburger Ges. betreibt bedeutenden Export. 1904 Erwerb des Geschäfts der Firma J. F. Otto, Ceresinfabrik in Frankf. a. O. ohne Liegen- schaften. 1909 Erwerb der Standard Candleworks in Brüssel. 1913/14 konnten nur die Abschreib. u. Zinsen verdient werden. Mit Rücksicht auf die Debitoren im Ausland wurde 1913/14 von einer Div.-Zahlung Abstand genommen. Nach Kriegsbeginn erfuhren die Be- triebe erhebliche Einsc hränkungen, doch war 1914/15 das Kerzengeschäft ein gutes. Kapital: M. 4 250 000 in 3500 St.-Aktien (Nr. 1–3500) u. 750 Vorz.-Aktien (Nr. 1–750), sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in 1500 St.-Aktien, Erhöhung lt. G.-V. v. 10./11. 1898 um M. 750 000 in 750 ab 1./1. 1899 div.-ber. Vorz.-Aktien, begeben an das Bankhaus Simon Heine- mann in Lüneburg zu 100 %. Die Vorz.-Aktien haben Anspruch auf Div. nur bis zu 5 %: sollte der jährl. Reingewinn nicht ausreichen, um eine 5 % Div. auf die Vorz.-Aktien zu zahlen, so wird nur eine solche Div. auf dieselben verteilt, als der vorhandene Reingewinn gestattet. Die Vorz.-Aktien können auf Beschl. der G.-V. mit 3 Mon. Frist gekündigt und dürfen nur aus dem Reingewinn des betreffenden Geschäftsjahres zuzügl. 5 % Aufschlag zur „ werden. Im Falle Liquid. der Ges. werden sie vor den St.-Aktien befriedigt. Die G.-V. v. 16./5. 1900 beschloss fernere Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 in St.- Aktien, hiervon angeboten M. 750 000 den St.-Aktionären zu 150 %. Die G.-V. v. 17./4. bezw. 22./5. 1902 endlich beschloss zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges. Erhöh. des A.-K. um weiter M. 1 000 000 (auf M. 4 250 000) in 1000 St.-Aktien, übernommen von der Deutschen Bank u. der Hannov. Bank, angeboten den Besitzern der St.- (nicht auch der Vorz.-) Aktien zu 122.50%. Agio mit M. 149 475 in den R.-F.