Dünger- und Leim-Fabriken. 1079 Hypoth.- und Wechselbank, Bayerische Vereinsbank, München. Allg. Elektricitäts-Ges., Berlin, Fritz v. Friedländer-Fuld, Berlin. Zweck: Herstell. u. Ausnützung von Wasserkraft- u. anderen Anlagen zur Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von landwirtschaftlichen Düngemitteln u. anderen chemischen Produkten sowie aller daraus oder in Verbindung damit zu gewinnenden Erzeugnisse, ferner der Betrieb des Handels mit landwirtschaftlichen Düngemitteln und chemischen oder Waren ähnlicher Art. Fabriziert werden: Stickstoff, Kalkstickstoff, Ammoniak, Carbid. Der Cyanid-Gesellschaft m. b. H., Berlin, ist von der bayerischen Regierung die Konzession zur Ausnutzung einer Wasserkraft an der Alz bei Trostberg und Tacherting erteilt worden, welche auf die Bayerischen Stickstoff-Werke übergegangen ist. In der Nähe von Trostberg u. Tacherting wurden zwei grössere Fabriken errichtet, und zwar die Karbid- fabrik auf dem linksseitigen Ufer des Werkkanals kurz vor der Kraftstation II, die Kalk- Stickstoffabrik auf dem rechtsseitigen Ufer der Alz in der Nähe des Bahnhofs Trostberg, in denen stickstoffhaltige Düngemittel u. ähnliche Fabrikate als Massenprodukte hergestellt werden. Zum Betriebe der Fabriken wird die Wasserkraft der Alz auf eine Flusslänge von 6 km ausgenützt, u. zwar in zwei Gefällstufen, wovon eine bei Trostberg, die andere bei Tacherting errichtet wurde. Die gewonnene Kraft beträgt insgesamt maximal 15 000 PS. u. wurde für die fabrikatorische Ausnützung auf elektrochemischem Wege in elektr. Strom umgewandelt. Die Bauzeit für das Werk betrug ca. zwei Jahre, also bis 1911. Ende April 1911 wurde mit der teilweisen Eröffnung des Betriebes begonnen. Das Kraftwerk, das bereits im Herbst 1910 fertiggestellt war, fällt nach Ablauf einer Reihe von Jahrzehnten dem Staat als Eigentum zu. Die Ges. beabsichtigt eine bedeutende Erweiter. ihres Betriebes, wozu die noch freien grossen Wasserkräfte der unteren Alz herangezogen werden sollen. Von dem bayr. Staatsministerium ist der Ges. 1913, im wesentlichen unter den bisherigen Bedingungen, eine Vorkonzession für den Ausbau der an ihr Werk grenzenden, an der Alz gelegenen Kraftstufe Tacherting-Margarethenberg erteilt worden. Die Arbeiten zur Ausnutzung dieser Kraftstufe sind soweit gefördert worden, dass nach Eintritt ruhigerer Zeiten mit dem Aus- bau wird begonnen werden kann. Das Reich hat 1914/15 mit dem Bau und dem Betriebe neuer Werke für die Erzeugung von Kalkstickstoff und der aus diesem abgeleiteten Stoffen betraut; die Ges. hat hierfür eine besondere „Abteilung Reichswerke“ und eine Zweig- niederlassung der Gesellschaft in Berlin errichtet. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 600 000. Erhöht zur Stärkung der Betriebsmittel und zur Deckung von Betriebserweiterungen lt. G.-V. um M. 1 400 000 in 1400 Aktien, welche von den bisherigen Aktionären zum Kurse von 110 % übernommen wurden; sie erhielten vom Einzahlungstage bis zum Ende des Geschäftsj. 1913/14 5 % Stückzs. u. sind vom 1./6. 1914 ab mit den übrigen Aktien gleichberechtigt. Die G.-V. v. 27./11. 1919 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 4 000 000 (also auf M. 12 000 000) in 4000 Aktien, begeben zu 110 %. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.; Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Mai 1915: Aktiva: Grundstückserwerb u. Rechteablösungen 806 000, Wasserbau 2 165 000, Gebäude 1 307 500, Masch. u. Apparate 2 299 500, Fernleitung 116 000, Geleise u. Waggon 89 000, Werkstätten 1, Laboratorium 1, Mobil. 1, Patente 1. Fabrikate, Rohmaterial. u. sonst. Material. 82 920, Kassa 2796, Debit. 1 991 482, Effekten 994 720, voraus- bez. Gebühren u. Versich. 24 691, Beteilig. 3000, neue Wasserkräfte 200 057, – Passiva;: A.-K. 8 000 000, Kredit. 732 393, rückständ. Löhne u. Krankenkassen-Beiträge 12 475, Hypoth. 2000, Rückstell. für Talonsteuer u. Gebühren-Aquivalent 50 000, R.-F. 197 436 (Rückl. 57 282), Div. 960 000, Tant. an A.-R. 62 222, Vortrag 66 154. Sa. M. 10 082 672. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 282 038, Zs. 1313, Abschreib. 661 825, Rückstell. für Talonsteuer u. Gebühren-Aquivalent 15 000, Gewinn 1 145 659, – Kredit: Vortrag 41 359, Betriebsgewinn 2 061 878, Miete- u. Pacht-Zs. 2598. Sa. M. 2 105 837. Dividenden: 1908/09–1911/12: 0, 0, 0, 0 % (Baujahre); 1912/13–1914/15: 9, 8, 12 %. Direktion: Dipl.-Chemiker Prof. Dr. Nikodem Caro, Bergassessor Max Pohl, Kgl. Baurat Karl Janisch. Prokurist: Georg Trumpff. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Arthur von Gwinner (M. d. H.), Berlin; Stellv. Bank-Dir. Dr. Alfred Wolff, München; Wilh. Ritter von Finck, Reichsrat der Krone Bayern, München; Bankier Dr. Otto Jeidels, Fritz von Friedländer-Fuld (M. d. H.), Prof. Dr. Georg Klingenberg. Berlin; Dir. Herm. Ohlendorff, Hamburg; Bank-Dir. Jean Andreae jr., Berlin; Dir. Dr, Friedr, Albert Spiecker, Dir. Cuno Feldmann, Berlin-Grunewald; Komm.-Rat Carl Scheibler, Köln. 4 ― D7 3 7= * * 7 Vesuvio A.-G. für den Bau von Müllverbrennungsanlagen in München. Gegründet: 19./5. 1914; eingetr. 28./5. 1914. Gründer; Fabrikbes. Jean Louis Piedboeuf, Lüttich; Fabrikbes. Paul Piedboeuf, Düsseldorf; Fabrikbes. J. H. Regnier-Oury, Lüttich; Fabrikbes. Hugo Knops, Komm.-Rat Dr. Ing. George Talbot, Aachen; Müllverbrennungs-Ges. m. b. H. Vesuvio in Liquid., Düsseldorf. Die letztere legte ihr Unternehmen mit Aktiven u. Passiven, insbes. mit ihren sämtl. angemeldeten u. erteilten Patenten, Gebrauchsmustern u. Warenzeichen gegen Gewährung von 300 Aktien auf das St.-Kap. ein. Die Vesuvio G. m. b. H. hatte von der seit 1905 bestehenden Müllverbrennungsges. m. b. H. System Herbertz in Köln deren weitverzweigte Unternehm. u. Anlagen, in welchen rund M. 800 000 investiert waren, erworben. Die Rechtsnachfolgerin der Herbertz-Ges., die Vesuvio G. m. b. H.,