1098 Leder-Fabriken. Leders betreibt die Ges. auch sonst den Lederhandel. Die Firma beschäftigt zurzeit ca. 2700 Angestellte u. Arb. Umsatz 1909/10–1911/12: M. 34 563 882, 35 400 595, 42 858 406. 1912/13–1914/15 Steigerung der Umsätze. Das Hauptwerk des Unternehmens ist in Lingolsheim gelegen. Es umfasst auf einem Gelände von rund 100 ha, von denen ca. 15 ha bebaut sind, Verwalt.-Gebäude, Gerbereien mit rd. 2000 Gruben, Zurichtereien, Treibriemen- u. Einstechrahmenfabriken, Haarwascherei, Schreinerei, Schlosserei, sowie Hilfsräume u. Magazine. Es sind 5 Dampfmasch. mit einer Gesamtleistung von 1700 PS vorhanden. Ausserdem ist das Werk angeschlossen an das Elektr.-Werk in Strassburg, von dem es elektr. Energie bezieht. Weiter besitzt die Ges. in Benfeld auf einem Grundstücke im Ausmasse von rund 51 ar eine Gerberei, die insbes. Ware für die Schuhfabrikation herstellt. Die Ges. ist beteiligt bei den Lederwerken Neu- stadt G. m. b. H. in Neustadt i. Meckl. bei der Akt.-Ges. Lederfabrik Wiltz vorm. F. Lambert, bei der Firma F. Schohl G. m. b. H. in Pirmasens u. bei weiteren Unternehm. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./12. 1906 um M. 1 000 000, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, begeben zu 150 %. Die a. o. G.-V. v. 14./5. 1913 beschloss zur Verstärkung der Betriebsmittel, zu Bauten etc. nochmalige Erhöh. um M. 5 000 000 (auf M. 12 000 000) in 5000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, übernommen von der Deutschen Bank in Berlin zu 150 %, angeboten den alten Aktionären 7: 5 im Mai bis Juni 1913 zu 155 %. Der grösste Teil des A.-K. befindet sich im Besitz der Familien Adler u. Oppenheimer. Anleihe: M. 2 200 000 in 4½ % (früher 4 %) Oblig. Ser. A à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 102 %. Die G.-V. v. 10./12. 1906 beschloss die Ausg. weiterer M. 1 000 000 in 4½ % (früh. 4 %) Oblig. Ser. B, rückzahlbar zu 102 %, übernommen durch die Aktionäre zu 100 %. Zs. 1./1. u. 1./7. Diese beiden Anleihen haben Ende 1909 eine Hinaufkonvertier. auf 4½ % erfahren u. sind an die Süddeutsche Disconto-Ges. in Mannheim begeben worden u. gelangten zu 100.50 % zum freihänd. Verkauf. Tilg. ab 1910 durch Auslos. im März auf 1./7. Noch in Umlauf am 30./6. 1915 zus. M. 2 840 000. Die Oblig. sind nicht hypothekar. eingetragen; indes hat sich die Ges. verpflichtet, auch später die Immobil. nicht zu belasten u. keine Anleihe mit Vorrang vor der gegenwärt. auszugeben. Kurs in Strassburg Ende 1910–1914: 101.20, 100.75, 100, 42338 757 %. Anleihe von 1911: M. 3 000 000 in 4½ % Oblig. Ser. C; Stücke à M. 1000 u. 500, rück- zahlbar zu 102 %. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1921 bis spät. 1952. Ebenfalls keine hypothekar. Sicherheit (siehe obige Anleihe). Übernommen von einem Konsort. Strassburger Banken. Kurs in Strassburg Ende 1911–1914: 100.75, 100, 97.50, 98.75* %. Darlehen: M. 4 443 342, gewährt von Mitgliedern der Familien Adler u. Oppenheimer. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. besond. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen bis 5 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Grundbesitz u. Gebäude 1 000 000, Betriebsmasch. 1, Dampfkraftanlage 1, elektr. Kraft- u. Beleucht.-Anlage 1, Wasserleit.-Anlage 1, Dampfheiz.- Anlage 1, Feuerwehr-Ausrüst. 1, Fuhrpark 1, Kraftwagen 1. Einricht, 3, Fabrikationsverfahren 1, Bankguth. 3 088 496, Debit. 12 926 990, Hypoth. 176 264, Waren 17 037 615, Beteilig. 3 073 007, Wertpap. 7 114 385, Wechsel 1 941 963, Kassa 63 326, Bürgschafts-Kto 3 160 432. – Passiva: A.-K. 12 000 000, R.-F. 3 500 000, Rückl.-Kto 400 000, Schuldverschreib. 5 840 000, do. Ein- lösungskto 66 810, do. Zs.-Kto 92 013, unerhob. Div. 200, Talonsteuer-Res. 90 000 (Rückl. 50 000), Ferdinand Oppenheimer-Stift. 88 222, J. Adler & Amalie Oppenheimer-Stift. 31 641, Karl Adler-Stift. 28 541, Rückl. f. Wohlf.-Zwecke 219 934, Kredit. I 10 838 332, do. II: Guth. der Familien Adler & Oppenheimer 4 443 342, Wechsel 378 776, Bürgschafts-Kto 3 160 432, Div. 2 400 000, Rückl. f. Kriegsgewinnsteuer 3 000 000, Tant. an A.-R. u. Beamte 250 000, z. National- Stift. für Hmterbliebene der Gefallenen 1 200 000, Kriegsfürsorge in Els.-Lothr. 300 000, z. Verf. des Vorst. für Ruhegehälter an Arb. u. Beamte etc. 1 000 000, Vortrag 254 246. Sa. M. 49 582 493. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 1 647 675, Steuern u. Abgaben 180 621, Zs. 260 169, Kriegs-Unterstütz. 454 443, Beamten- u. Arb.-Wohlf. 35 659, Dienst der Schuld- verschreib. 266 700, Abschreib. 1 516 613, Reingewinn 8 454 246. – Kredit: Vortrag 249 133, Erträgnisse aus Beteilig 324 585, Miete u. Pacht 9840, Gewinn auf Waren 12 232 569. Sa. M. 12 816 129. Kurs Ende 1913–1914: 173.40, 174 50* %. Die Einführ. der Aktien in Berlin erfolgte am 10./2. 1913 zum ersten Kurse von 190.50%; auch in Frankf. a. M. am 27./2. 1913 zu 190.50 % eingeführt; Kurs daselbst Ende 1913–1914: 174, 174* %. Aktien von 1913 sind seit Nov. 1913 lieferbar. Dividenden 1899/1900–1914/15: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 8, 10, 10, 11, 11, 11, 11, 12, 10, 20 %. Direktion: Carl Adler, Otto Adler, Jul. Oppenheimer, Cl. Oppenheimer, Stellv. Max Oppenheimer, Jos. Kahn, Alfred Adler, Hans Hasinger. Prokuristen: Prosper Meerkamp, Edmund Hamburger, W. E. Wortmann, Emil Wolff, Moses Spiess, Daniel Schertzer, Hermann Metzger, T. Duis, Strassburg; Samuel Abendstern, Stuttgart; Jacob Wertheimer, Cöln; Alex. Irting, Samuel Treuherz, Jos. Finkels, Mor. Hesse, Berlin; Max Weil, Frankf. a. M. Aufsichtsrat: (Höchstens 5) Vors. Lederfabrikant Louis Hartog, Goch; Rentnerin Rosa Adler Witwe. Amtsrichter Dr. Hugo Oppenheimer, Molsheim i. E. Zahlstellen: Eigene Kasse für Div. u. Oblig.; für Div. auch Berlin u. Frankf. a. M.: Deutsche Bank; Mannheim u. Strassburg: Rheinische Creditbank.