Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. E. A. Schwerdtfeger & Co. Akt.-Ges. in Berlin, N. 65, Reinickendorferstrasse 96. Gegründet: 5./8. bezw. 19./9. 1910 mit Wirkung ab 1./4. 1910; eingetr. 20./9. 1910. Über- nahme der Firma E. A. Schwerdtfeger & Co. Luxuspapierfabrik für M. 850 000. Gründung siehe dieses Handb. 191314. Zweck: Erwerb u. Weiterbetrieb der bisher unter der Firma E. A. Schwerdtfeger & Co. zu Berlin mit Zweigniederlass. in London u. New York betrieb. Luxuspapierfabrik; Herstell., Erwerb, Ankauf u. Verkauf von Gegenständen des Kunstverlags, Kunstdrucks u. der Photo- graphie sowie von Gegenständen aller Art, welche mit vorerwähnten Artikeln in Zus.hang stehen. Auch wurden eingebracht M. 20 000 Anteile der Heliophot Kunstverlag G. m. b. H., eingez. mit 50 %. Der Akt.-Ges. verblieb das Recht zur Herstell. chromolithograph. Post- karten in Deutschland u. Österreich-Ungarn auf Grund der Reichspatente Nr. 171 720 u. 174 705 beziehentl. dem entsprechenden österreich. Patent gegen Zahlung der mit der Seiden- reflexdruck Ges. m. b. H. vereinbarten Lizenzen. Die Ges. übernahm 1911 das Nachbar- grundstück Reinickendorferstr. 96 für M. 750 000. Die Ges. unterhält Filialen in London u. New York. Für 1911/12 ergab sich nach M. 229 865 Abschreib. ein Verlust von M. 81 968, davon M. 4703 aus R.-F. gedeckt u. M. 77 265 vorgetragen u. 1912/13 gedeckt werden konnte. 1913/14 ohne Verlust abgeschlossen. Im Kriegsj. 1914/15 ergab sich bei eingeschränktem Betrieb nach M. 142 212 Abschr. ein Verlust von M. 101 099, der nach Auflös. des R.-F. von M. 3500 mit M. 97 599 in das neue Geschäftsjahr vorgetragen wurde. Kapital: M. 1 350 000 in 1350 Aktien à M. 1000; Urspr. M. 1 000 000; übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 4./4. 1911 um M. 350 000, div.-ber. ab 1./4. 1911, begeben zu pari £ 5 % für Stempel u. Unk. Der Erlös aus dieser Emiss. diente zur Über- nahme des Grundstücks Reinickendorferstr. 96 u. zur Aufführung eines Erweiterungsbaues. Hypotheken: M. 750 000, aufgenommen 1911/12. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1915: Aktiva: Grundstücke 283 000, Gebäude 753 000, Masch. 127 500, Steine 39 000, Lithographie 100 000, Platten u. Stempel 10 000, elektr. Anlage 26 500, Einricht. u. Utensil. 32 000, Reproduktionsrechte u. Negative 1, Vorlagen u. Klischees 15 000, Originale 1, Fuhrpark 1, Patente 1, Kassa 3766, Wechsel 14 212, Debit. 613 715, Waren 636 558, Beteilig. 70 000, Verlust 101 099. – Passiva: A.-K. 1 350 000, Hypoth. 750 000, R.-F. 3500, Kredit. 707 405, Übergangs-Kto 14 450. Sa. M. 2 825 355. Gewinn- u. Verlust-Kto: Debet: Zs. 39 360, Hypothek.-Zs. 36 875, Steuern 1765, Arb.- Wohlf. u. Angestellten-Versich. 13 596, Grundstücks-Unk. 6599, Handl.-Unk. 133 275, Ab- schreib. 142 212. – Kredit: Vortrag 8919, Waren 253 414, Grundstücks-Ertrag 10 251, Verlust 101 099. Sa. M. 373 685. Dividenden 1910/11–1914/15: 7, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Jul. Oppenheim, Gust. Feibelsohn. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Oscar Reuther, Südende-Berlin; Bertrand Hamburg, Paul Hamburg, Charlottenburg; Martin Münzesheimer, Düsseldorf; Komm.-Rat Hans Schlesinger, Kaufm. Paul Salomon, Kaufm. Max Asch, Bankier Hans Arnhold, Berlin. Prokuristen: Em. Schwartz, Pet. Emich, Gero Rudolph. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Abraham Schlesinger: Dresden: Gebr. Arnhold. Tapeten-Industrie-Akt.-Ges. (Tiag) in Berlin W. 9, Linkstrasse 40. Gegründet: 28./3. 1908 mit Wirkung ab 1./10. 1907; eingetragen 11./5. 1908. Sitz der Gesellschaft bis 11./10. 1910 in Altona, seitdem in Berlin. Gründer siehe dieses Handbuch 1913/14. In die Gesellschaft wurden eingebracht: die Tapetenfabrik Hansa Iven & Co., G. m. b. H., in Altona-Ottensen gegen Gewährung von M. 1 593 000 Vorz.-Aktien, M. 3 494 000 St.-Aktien und 672 Genussscheine (wegen des Ausscheidens der Fabrik Hansa im Jahre 1910 siehe bei Kapital); die Vereinigten Fabriken Hinderer, Thomas & Co. in Crefeld-Bockum gegen M. 469 000 Vorz.-Aktien u. M. 1 004 000 St.-Aktien; die Tapetenfabrik Heeder & Co. in Crefeld (Inhaber David u. Karl Devries) gegen M. 303 000 Vorz.-Aktien, M. 648 000 St.-Aktien u. 86 Genussscheine; die Tapetenfabrik R. Langhammer Nachf. in Leipzig- Lindenau (Inhaber Emil Zilling) gegen M. 173 000 Vorz.-Aktien, M. 291 000 St.-Aktien u. 303 Genussscheine; die Tapetenfabrik August Schütz in Wurzen gegen M. 255 000 Vorz.-Aktien und M. 547 000 St.-Aktien: ferner ein Grundstück des Wilhelm Iven in Fried- richsfeld (Baden) gegen M. 7000 Vorz.-Aktien u. M. 16 000 St.-Aktien. Neu angegliedert wurden im Juni 1908 folgende Fabriken, zu welchem Zweck das A.-K. um M. 7 000 000 er- höht wurde (s. unten): 1. Rheinische Tapeten- und Papierfabriken Engelhard & Schleu, Kommandit-Ges. in Beuel bei Bonn, 2. Flammersheim & Steinmann, Cöln-Zollstock, 3. Hann. Tapetenfabrik Gebr. Rasch & Co., Bramsche, 4 Linkrusta Walton & Co., Hannover-Kleefeld, 5. Papier- und Tapetenfabrik vorm. Scheerer & Dierstein. Bammenthal bei Heidelberg (1910 wieder eigene Akt.-Ges.), 6. Erismann & Co., Breisa h i. B., 7. Ivena, Tapetenfabrik in Hamburg. Im August 1908 erworben: 8. Die Tapetenfabrik Georg Grossheim G. m. b. H. in Elberfeld. Im fahre 1909 wurde die Chemnitzer Tapetenfabrik Max Langhammer in Chemnitz aufgenommen. 70* 1107 .... 3...