Papier- 3 Pappen- und Cellulose-Fabriken. Papierfabrik Weissenstein A. G. in Dillweissenstein, Baden, mit Zweigniederlassung in Barmen. Gegründet: 19./7. 1898. Übernahmepreis der Papierfabrik Weissenstein Haas & Cie., Kommandit-Ges, M. 1 508 519. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Erricht. der Fil. Barmen im Jan. 1899 unter Übernahme der Buntpapierfabrik Friedr. Funk Nachf. Erzeugung 1901/02 bis 1903/04: 2 273 000, 2 719 700, 3 400 000 kg Papier. 1904/05 – 1908/09 nicht veröffentlicht; 1909/10–1911/12: ca. 3 000 000, 4 000 000, 5 400 000 kg; später nicht veröffentlicht. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Papier aller Art. Kapital: M. 260 000 in 260 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 31./10. 1898 um M. 300 000 (auf M. 1 300 000), begeben zu pari. Die G.-V. v. 14./12. 1908 beschloss Verringerung des A.-K. auf M. 260 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 1 (Frist 1./4. 1909) und erteilte dem A.-R. die Ermächtigung zur Erhöh. des A.-K. durch Ausgabe von bis M. 500 000 in Vorzugsaktien. Bisher nicht geschehen. Der durch die Herabsetzung des A.-K. frei gewordene Betrag von M. 1 040 000 diente zur Tilgung der Unterbilanz (Ende Juni 1908 M. 252 730), zu ausserord. Abschreib. (M. 625 000) u. zu Rück- lagen (M. 10 000). 1909/10 war wieder eine Unterbilanz von M. 78 800 vorhanden, die sich 1910/11 auf M. 42 249 verminderte, aber 1911/12 u. 1912/13 wieder auf M. 67 371 bezw. M. 97 383 stieg und 1913/14 weiter auf M. 257 146, 1914/15 auf M. 371 613 anwuchs. Der G.-V. v. 26./11. 1914 wurde Mitteil. nach § 240 des H.-G.-B. gemacht. Hypotheken: M. 315 828 auf Barmen u. Dillweissenstein. Darlehen: M. 1 115 563 von Banken u. Aktionären (Stand Ende Juni 1915). Anleihe: M. 550 000 in 4½ % Oblig. von 1899, rückzahlbar zu 103 %, 450 Stücke Lit. A (Nr. 1–450) à M. 1000 u. 200 Lit. B (Nr. 1–200) à M. 500. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1904 in 22 Jahren durch jährl. Ausl. von M. 25 000 im Mai auf 1./9.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündig. mit 3 Mon. Frist seit 1904 zulässig. Sicherheit: Hypoth. in Höhe von M. 550 000 zur ersten Stelle auf die Immobilien der Ges. in Dillweissenstein zu gunsten des Pforzheimer Bankvereins. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Aufgelegt im Dez. 1899 zu 101.50 %. Bisher M. 275 000 aus- gelost. Zahlstellen wie bei Div.-Scheinen. Die am 1./9. 1914, 1./3. u. 1./9. 1915 fällig gewesenen Coup. sind unbezahlt geblieben. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Weissenstein: Areal, Wasserkraft u. Gebäude 653 781. Masch. 568 415, Barmen: Areal u. Gebäude 280 155, Masch. u. Utensil. 267 245, Vorräte 337 150, Debit. 257 599. Kassa, Wechsel, Bankguth. 96 118, Effekten 1, Verlust 371 613. – Passiva: A.-K. 260 000, Oblig. 300 000, do. Zs.-Kto 15 828, Hypoth. u. Stückzs. 518 085, Banken u. Darlehen von Aktionären 1 115 563, Kredit. u. Akzepte 610 601, Delkr.-Kto für Debit. 12 000. Sa. M. 2 832 079. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 257 146, Materialverbrauch 765 789, Zs. 121 112, Löhne u. Gehälter 177 907, Betriebs-Unk. 120 534, Abschreib. von Masch. 60 303. – Kredit: Erlös aus verkauften Erzeugnissen 1 033 180, Schuldnachlass des Pforzheimer Bankvereins 98 000, Verlust 371 613. Sa. M. 1 502 793. Dividenden 1898/99–1914/15: 4, 4, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-V.: 5 J. (F.) Direktion: Jul. Voss, Stellv. H. Raab, R. Geiger. Prokuristen: E. Mosblech, H. Pommer, Jul. Keller. Aufsichtsrat: (3–8) Kaufm. Rob. Kayser, Rechtsanw. Dr. Fritz Netter, Rechtsanw. Ad. Weil, Pforzheim; Ober-Ing. Sonnleithner, Stuttgart. Zahlstelle: Eigene Kasse. Verein für Zellstoff-Industrie, A.-G. in Dresden. Gegründet: 27./7. 1889; eingetr. 4./11. 1889. Börsenname: Zellstoff-Verein. Die Ges. übernahm die Zellstofffabrik-Anlagen der Firma F. Pfeiffer & Co. in Egelsdorf (Reg.-Bez. Liegnitz), die der Firma von der Becke-Klagges & Reuther in Wildshausen (Bez. Arnsberg), die der Firma Kerber & Wiedermann in Oberleschen Gesamtpreis für alle Objekte M. 2 236 553. Wegen Wasserverunreinigung ist der Betrieb in Egelsdorf ab 1892 auf Veranlassung der Behörde eingestellt und das dortige Grundstück verkauft. Zweck: Herstellung von Zellstoff, Holzstoff oder sonst. Papierstoffen und Verarbeitung von diesen Stoffen oder von Holz oder von solchen, welche zur Papierstoff- u. Holzindustrie in Beziehung stehen. Der Ges. gehören die Zellstofffabriken Wildshausen- Oeventrop (Bez. Arnsberg, Westf.) und Oberleschen (Bez. Liegnitz), woselbst seit 1899 auch ein Sägewerk u. seit 1906 eine Papierfabrik in Betrieb genommen wurde, sowie seit 1909 die Packpapier- fabrik Niederleschen. Der Grundbesitz der Ges. in Wildshausen beträgt 52 ha 77 a 55 qm, davon bebaut rund 5700 qm. Die Fabrikanlagen bestehen aus einer Cellulosefabrik mit allen maschinellen Einricht., einem Lokomotivschuppen, Reparaturwerkstätten, einer Holzschleiferei, 1 Dir.-Wohnhaus, 1 Kontor- u. Wohngebäude u. 3 Wohnhäusern für Angestellte, 1 Normal- spurbahn von ca. 5 km Länge. Der Grundbesitz der Ges. in Ober- u. Nieder-Leschen beträgt 90 ha 17 a 84 qm, davon bebaut 3 ha 80 a 24 qm, mit 1 Cellulosefabrik mit allen maschin. Einricht., Lokomotivschuppen, Reparaturwerkstatt, 1 Holzstoffabrik, 1 Sägewerk, 2 Papier- fabriken (1910/11 eine neue Papiermasch. in Betrieb genommen), 1 Direktorwohnh. Kontorgebäude, 20 Wohngebäuden, 1 Anschlussgleis. Beschäftigt werden in sämtl. Betrieben ca. 600 Arb.