Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1113 Die Ges. hat 1891 u. 1899 zu ihrem Areal bei Wildshausen benachbarte Grundstücke (Kunstwiesen u. Waldbestand) hinzuerworben; Gesamtbesitz- daselbst jetzt ca. 50 ha. Hierdurch ist die Fabrik in ihrer Wasserversorgung unabhängig u. beliebig ausdehnungs- fähig geworden. Aufwendungen für Neuanlagen 1908/09–1914/15 einschl. Papierfabrik Niederleschen M. 34 027, 128 439, 607 463, 214 690, 45 796, 83 895, 33 363; für Instandhalt. der Anlagen M. 119 533, 162 416, 153 510, 157 675, 162 905, 163 510, 120 310 zu Lasten des Betriebes. Die Ges. hatte sich seinerzeit, um sich die Verarbeitung ihrer Abfälle in Nieder- leschen zu sichern, bereits bei Gründung der Papierfabrik Niederleschen an dieser mit M. 100 000 Aktien u. später mit weiterem Aktienbesitz beteiligt. Diese Beteil. bot aber keine ausreichende Bürgschaft für die Erfüllung der oben genannten Zwecke; es wurde deshalb in der G.-V. v. 16./12. 1901 eine Art Fusion mit der Niederleschener Fabrik vereinbart (siehe Jahrg. 1909/10 d. B.); diese blieb als selbständige Ges. bestehen; die Dresdner Ges. hatte nur den gesamten Betrieb übernommen, sie konnte aber das Niederleschener Unternehmen vertragsgemäss jederzeit ankaufen, was lt. G.-V. v. 14./12. 1909 geschehen ist (siehe bei Kap.). Für das Geschäftsj. 1911/12 verblieb nach M. 109 103 Abschreib. nur ein Reingewinn von M. 24 592, der vorgetragen wurde. Von dem Reingewinn für 1912/13 M. 135 851 wurden M. 20 500 als Rückl. verwendet, restl. M. 115 351 aber nicht als Div. verteilt, sondern zur weiteren Kräftigung der finanziellen Lage der Ges. auf neue Rechnung vorgetragen. Auch der Gewinn für 1913/14 (M. 164 796) wurde mit Rücksicht auf den Krieg nicht verteilt sondern vorgetragen. 1914/15 starke Einschränk. der Fabrikat.; Reingewinn nur M. 86 067. Produktion von Zellstoff und Holzschliff 1907/08–1914/15: kg 11 978 649, 11 311 270, 13 825 094, 14 758 518, 14 897 307, 15 743 020, 15 057 837, 10 965 252; fakturiert wurden in den gleichen Jahren: 12 030 704, 11 390 065, 12 377 756, 15 127 461, 14 918 168, 15 776 246, 15 006 385, 11 056 362; Papierproduktion in Ober- u. Niederleschen: 4370014, 4359 957, 5071 908, 6 397 305, 7 658 684, 7 069 485, 6 767 774, 4 773 795 kg; fakturiert wurden 4 338 817, 4 232 159, 5 152 891, 5 870 608, 8 009 411, 7 068 530, 6 646 626, 5 016 258 Kg. Erlös aus Abfällen 1908/09–1914/15: 455 248, 444 128, 501 030, 573 787, 475 088, 507 739, 269 748 kg Abfälle. Kapital: M. 2 000 000 in 1315 mit dem Vermerk, Bezugsrecht ausgeübt 1902* bezw. „zus. gelegt lt. G.-V. v. 16./12. 1901* abgest. Aktien à M. 1000 u. 685 Aktien à M. 1000 von 1909 u. 1910. Urspr. M. 1700 000. Rückkauf von M. 70 000 lIt. G.-V. v. 6./12. 1893 u. Zus. legung von 5:3 Aktien lt. G.-V. v. 22./1. 1896. Nicht zus. gelegte Aktien haben ihre Rechte verloren. A.-K. betrug somit bis Ende 1898 M. 978 000. In der G.-V. v. 28./11. 1898 wurde Erhöh. des A.-K. um M. 489000 (auf M. 1 467 000) in 489 ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien (Nr. 1701–2189) à M. 1000 beschlossen, an- geboten den Aktionären 2: 1 v. 1.–15./2. 1899 zu 107 % und bis auf M. 19 000 von ihnen be- zogen; letztere wurden zu 110.80 % begeben. Von dem Erlös der neuen Aktien sind M. 100 000 zur Übernahme von nom. M. 100 000 Vorz.-Aktien der Papierfabrik Niederleschen verwandt worden, der Rest diente zu Betriebserweiterungen und Stärkung der Betriebsmittel. Zur Durchführung des mit der A.-G. Papierfabrik Niederleschen geschlossenen Betriebsvertrages, Vornahme von Abschreib. u. zwecks Zuführung neuer Geldmittel beschloss die G.-V. v. 16./12. 1901 Herabsetzung des A.-K. um höchstens M. 978/000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 1; die Aktien, auf welche bis 19./4. 1902 eine Zuzahl. von 25 % = M.250 pro Stück geleistet wurde, blieben von der Zus. legung verschont; ausserdem erhielten die zuzahlenden Aktionäre Aktien der A.-G. Papierfabrik Niederleschen, und zwar die Inh. von je 4 Aktien eine auf den Inh. lautende zu M. 1000, die Inh. von weniger als 4 Aktien die entsprechende Anzahl auf Namen lautender Aktien zu M. 250. Die Aktionäre, deren Aktien im Verhältnis 3: 1 zus. gelegt wurden, die also nichts zuzahlten, erhielten für je 3 zus.- gelegte Aktien 1 Nam.-Aktie der Papierfabrik Niederleschen zu M. 250 unentgeltlich aus- gefolgt und den Aktionären, welche nur 1 oder 2 Zellstoff-Aktien besitzen, zu jeder alten Aktie einen Bezugsschein, von welchen auf je 3 derselben eine Niederleschener Nam.-Aktie zu M. 250 ausgefolgt wurde, unentgeltlich gewährt. Auf 1240 Zellstoff-Aktien wurde die Zuzahl. geleistet, 168 wurden zur Zus. legung, 5 zur Verwertung für Rechnung der Beteiligten eingereicht; 54 fristgemäss nicht zur Zus. legung eingereichte Aktien des Zellstoff-Vereins wurden für ungültig erklärt u. damit nach gesetzl. Bestimmungen verfahren; beim Verkauf von 19 Ersatzaktien an der Berliner Börse fiel auf jede Aktie ein Erlös von M. 199.30, der zuzügl. des zugehörigen Bezugscheines auf Niederleschener Aktien bei der Dresdner Zahlst. zu erheben ist. Nach Durchführung genannter Beschlüsse ergab sich eine Reduktion des A.-K. des Zellstoff-Vereins um M. 152 000 auf M. 1 315 000. Die M. 152 000 sind samt dem Vortrag aus 1900/1901 (M. 112 265) u. dem aufgelösten Div.-R.-F. (M. 93 884), zus. M. 358 149 zu ausserord. Abschreib. (M. 350 149) und mit M. 8000 zur Rückstell. für Kosten etc. verwandt. Die G.-V. v. 14./12. 1909 beschloss den Ankauf der Papierfabrik Nieder-Leschen, Akt.-Ges., als Ganzes auf Grund des zwischen dem Verein für Zellstoff-Industrie u. der Papierfabrik Nieder-Leschen geschlossenen Vertrages v. 16./11. 1901 (siehe oben). Im Zusammenhang damit Beschlussfassung Erhöhung des A.-K. unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre durch Ausgabe neuer Aktien um M. 353 000 in 353 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1909. Behufs Aufstell. einer neuen grösseren Papiermasch. in Oberleschen u. der damit in Zus.hang stehenden Neuanlagen beschloss die G.-V. v. 6./10. 1910 die weitere Er- höhung des A.-K. um M. 332 000 (auf M. 2 000 000). Diese neuen Aktien wurden zu pari einschl. Stempel unter Ausschluss des Aktionärbezugsrechtes an ein Konsort. begeben; div.- ber. sind diese neuen Aktien ab 1./7. 1910. Hypoth.-Anleihe: M. 1 100 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 105 %. Stücke à M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Firma Gebr. Arnhold oder deren Order