1118 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Geschäftsj. 1905/06–1910/11 siehe dieses Handb. 1913/14. Nach M. 240 444 Abschreib. resultierte für 1911/12 ein Verlust von M. 646 035, der vorgetragen wurde. Das ungünstige Ergebnis wird von der Verwalt. auf den Steindruckerstreik im Elberfelder Werk, erhöhte Rohmateralienpreise, Auflösung der photographischen Abteil. etc. zurückgeführt. Auch die Reorganisation der Zehlendorfer Fabrik hat grössere Unkosten verursachf, als urspr. voraus- gesehen worden war. 1910/11 u. 1911/12 erforderten Zugänge auf Anlagen ca. M. 150 000 bezw. 488 452 u. zwar vorwiegend für Masch.-Umbau in Zehlendorf. Im Geschäftsjahre 1912/13 ist eine weitere Verschlechterung des Status eingetreten, da die erhebliche Ver- mehrung des Absatzes, ohne den die bedeutende Erweiterung der Fabrikanlagen in Zehlen- dorf gewinnbringend nicht arbeiten kann, ausgeblieben ist. Der Verlustsaldo stieg von M. 646 035 auf M. 1 789 312, also um M. 1 143 276. Wegen neuerl. Sanier. des Unternehmens siehe bei Kap. Auch das Geschäftsj. 1913/14 ist trotz erhöhter Produktion verlustbringend gewesen; neuer Verlust M. 427 002, vermindert durch Sanier.-Vortrag von M. 247 989 auf M. 179 012. Weitere Sanier. sollte die G.-V. v. 24./11. 1914 beschliessen (siehe bei Kap.). Nach Ausbruch des Krieges im Aug. 1914 musste in beiden Fabriken der Betrieb eingestellt werden. Infolge vorliegender Aufträge konnte der Betrieb im Elberfelder Werk bereits seit Anfang Dez. 1914 wieder n,; werden. Ebenso wurde die Zehlendorfer Fabrik Anfang 1915 wieder in Gang gesetzt. Die Produktion fiel infolge des Kriegszustandes 1914/15 auf M. 3 608 000 kg (gegen 12 833 000 kg in 1913/14); die Aussenstände betragen M. 800 594, davon entfällt ein erheblicher Teil auf Auslandsforderungen, für welche M. 298 900 zurückgestellt wurden. Der Bilanzverlust stieg nach M. 143 635 Abschreib. 1914/15 von M. 179 012 auf M. 1 448 536. Inzwischen ist es der Ges. 1915 gelungen, die Fabrikanlage Zehlendorf an eine Ges., welche Heereslieferungen ausführt, zu vermieten; Miete im ersten Jahre M. 180 000, im zweiten Jahre M. 275 000. Hierdurch ist eine gewisse Besserung in den Verhältnissen der Ges. eingetreten, doch bleibt die Lage nach wie vor recht schwierig. Über die Ges. ist seit 1./10. 1914 zufolge gerichtlicher Anordnung ein Ausschuss zur Beauf- sichtigung der Geschäftsführung eingesetzt worden. Kapifal: M. 2 000 in 2291 Vorz.-Aktien u. 109 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000 in Aktien à M. 1000. Nach G.-V.-B. v. 2./12. 1889 sollten die Aktien, auf welche eine Zuzahl. von M. 200 geleistet wurde, in Vorz.-Aktien umgewandelt werden. A.-K. nach Durchführ. dieser Transaktion M. 1 250 000 in 888 Vorz.- u. 362 St.-Aktien à M. 1000. Nach G.-V.-B. v. 14./5. 1892 wurden von diesen 362 St.-Aktien 70 durch unentgeltl. Erstattung der früheren Direktion in den Besitz der Ges. gelangte u. 10 freihändig zu 30 % angekaüfte St.-Aktien vernichtet u. die verbliebenen 282 St.-Aktien in 94 Vorz.-Aktien zus. gelegt, sodass das A.-K. alsdann M. 982 000 in 982 Stück gleichberecht. Aktien à M. 1000 betrug, für welche die Bezeichnung Vorz.-Aktie wieder gestrichen ist; dazu lt. G.-V. v. 7./9. 1896 noch 18 Aktien = M. 18 000, begeben zu 110 %, somit A.-K. M. 1 000 000. – Die G.-V. v. 15./6. 1897 beschloss Erhöh. des A.-K. zwecks Ankauf der Remkes'schen Papierfabriken in Elberfeld um M. 1000000 (auf M. 2 000 000), begeben zu 135 % an Carl Neuburger u. von der Heydt & Co., Berlin u. von der Heydt-Kersten & Söhne, Elberfeld, welche davon M. 250 000 den Aktionär en zu 135 0% anboten. Die G.-V. v. 18./12. 1899 „ Verkauf der Aktiva in Fockendorf u. gleich- zeitig Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 1 000 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1. Zwecks Anlage einer Specialfabrik in Zehlendorf bei Berlin beschioss die a. o. G.-V. v. 19./11. 1903 Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsort. zu 200 %, angeboten den Aktionären zu 210 %. Die G.-V. v. 4./2. 1905 beschloss weitere Erhöh. um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 200 %, angeboten den Aktionären zu 210 %. Die neuen Mittel dienten zur Ausdehnung der Fabrikation u. Stärkung des Betriebskapitals. A.-K. somit von 1905 –1910 M. 3 000 000 in St.-Aktien. Zur Beschaffung neuer Betriebs-Kap. beschloss die G.-V. v. 22./10. 1910 Zuzahl. von 30 % = M. 300 auf jede Aktie des M. 3 000 000 betragenden A.-K. auszuschreiben; diejenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. stattfand, wurden in Vorz.-Aktien umgewandelt, die ab 1./7. 1910 eine 6 % Vorz.-Div. (ohne Nachzahl.-Anspruch) erhalten, der Rest des Reingewinns wird auf Vorz.- u. St.-Aktien gleichmässig verteilt. Bis Ende Nov. 1910 wurde die Zuzahl. auf M. 1 910 000 St.-Aktien mit M. 573 000 geleistet. Für denjenigen Betrag, für welchen Zuzahlungen nicht geleistet wurden, war die Verwaltung ermächtigt, Vorz.- Aktien auszugeben, u. zwar bis zur Höchstgrenze von M. 3 000 000 also M. 1 090 000, die zu pari von den Banken übernommen wurden. Die Zuzahl. von 30 % hat, wie oben bemerkt, M. 573 000 ergeben, hiervon gingen ab für Stempel, Steuern u. Unk. der beiden Transaktionen M. 72 710, so dass ein Betrag von M. 500 289 zur Verf. blieb. Aus dieser Summe wurde zunächst der im Vorjahre verbliebene Verlustvortrag mit M. 80 370 getilgt u. der Rest zu a. 0. Abschreib. auf folgende Konten verwendet: auf Masch. M. 247 010, auf Brunnen u. Wasserleit. M. 45 275, auf Lösch- u. Entwässerungsanlage M. 86 838, auf Fuhrwerk M. 6250 u. auf Utensil. u. Mobil. M. 34 544. A.-K. somit von 1910–1913 M. 4 090 000 in 3000 Vorz.- Aktien u. 1090 St-Aktien. Sanierung 1913: Der Verlust des Geschäftsj. 1911/12 M. 646 035 erhöhte sich durch den Verlust des Geschäftsj. 1912/13 (M. 1 143.276) auf M. 1 789 312. Zur Tilgung dieser Unterbilanz beschloss die a. o. G.-V. v. 19./8. 1913 durch Zus. legung der St.-Aktien von 10:1 u. der Vorz.-Aktien von 4: 1 das A.-K. auf M. 859 000 herabzusetzen. (Frist der Zus. legung 31./1. 1914.) Der durch die Zus. legung frei werdende Buchgewinn von M. 1 441 687 wurde mit M. 1 193 698 zu a. o. Abschreib. verwendet, restl. M. 247 989 einem Sanier.-Vortrag über- wiesen. A.-K. nach Durchführ. der Transaktion M. 2 400 000 in 2291 Vorz.- u. 109 St.-Aktien.