Actiengesellschaft Papierfabrik Hegge in Hegge bei Kempten, Bayern. Gegründet: 20./10. 1885; eingetr. 29./11. 1885. Als Mühle im 14. Jahrhundert erbaut, bis 1802 fürstäbtl. Papiermühle, dann in Privatbesitz bis 1885, seit 1842 Masch.-Papierfabrik. Erworben wurde s. Z. die im Besitz der Firma Schnitzer & Oechelhäuser befindlich gewesene Papierfabrik in Hegge für M. 291 300. Zweck: Fabrikation von farbigen Umschlag- u. Prospektpapieren, weissen Druck- u. Hülsen- papieren, sowie von Zeitungsdruckpapieren. Produktion 1907/08–1913/14: 9122 940, 8 540 423, 8 896 367, 9 454 000, 9 983 000, 10 189 262, 9 683 000 kg Papier. Im Kriegsj. 1914/15 nur 55 % der normalen Erzeugung. Die G.-V. v. 11./10. 1900 beschl. Erwerb der Aktien der Papier- fabrik Wolfegg à M. 1000 zu 50 %. (A.-K. M. 665 000, nach Sanierung im Jahre 1909 jetzt A.-K. M. 480 000, davon M. 180 000 Prior.-Akt.). Lt. G.-V. v. 3./9. 1903 Ankauf der benachbarten Holzschleiferei v. A. Steinhauser in Hegge für M. 150 000 in Aktien (s. unter Kapital); hier- durch namhafte Vermehrung der Wasserkraft, Aufstellung einer weiteren Papiermaschine u. Erricht. einer neuen Holzstofffabrik. Wegen weiterer Neuanlagen s. bei Kap. Die Ges. gehört dem Verbande Deutscher Druckpapierfabrikanten an. 1914/15 M. 33 370 Betriebs- verlust, sowie M. 87 813 Abschreib. beide Beträge gedeckt aus Gewinnvortrag 1914. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./3. 1889 um M. 200 000 in 200 Aktien II. Em., angeboten den Aktionären 3: 1 zu 120 %, lt. G.-V. v. 11./10. 1900 um M. 250 000 in 250 Aktien III. Em., div.-ber. pro 1900/1901 zur Hälfte; angeboten den Aktionären 125 Aktien 4:1 v. 31./10.–17./11. 1900 zu 165 %. Restl. 125 Aktien ebenfalls zum Kurse von 165 % dienten zum Umtausch der Wolfegg'schen Aktien (s. oben). Die G.-V. v. 3./9. 1903 beschloss weitere Erhöhung um M. 250 000 in 250 Aktien mit Div.-Recht für 1903/1904 zur Hälfte. Hiervon angeboten 100 Aktien den Aktionären 15:2 v. 12. bis 31./10. 1903 zu 150 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./8. 1903; restl. 150 Aktien wurden dem Fabrik- besitzer A. Steinhauser in Hegge zu pari überlassen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 16./10. 1905 um M. 750 000 (auf M. 1 750 000) in 750 Aktien, angeboten den Aktionären 4:3 von 15./11. bis 14./12. 1905 zu 140 % abz. 4 % Zs. von Einzahl.-Tage bis 1./2. 1907. (272 Aktien wurden zu 140 %, 478 zu 135 % ausgegeben.) Die Aktien der Em. von 1905 hatten Anspruch auf die Hälfte der Div. per 1906/1907: der Erlös diente zum Ausbau der Wasserkraft von 2600 HP. u. zur Anlage einer Holzstoffabrik in Kinsau a. Lech (seit Anfang März 1907 in Betrieb), auch zur Legung eines Industriegleises zur Station Kinsau. Hypotheken: I. M. 600 000 in 4 % Teilschuldverschreib. à M. 1000, aufgenommen lt. G.-V. v. 3./9. 1903 zur Heimzahlung von Hypoth. und Stärkung der Betriebsmittel. Zs. 1./2. u. 1./8. Tilg. ab 1909 bis spät. 1949 durch Ausl. von M. 15 000 jährl. auf 1./2. Seit 1909 auch ver- stärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Erststellige Sicherheits-Hypoth. auf Hegge u. Fischen- mühle. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst. wie Div. Noch in Umlauf am 31./7. 1915 M. 510 000. Kurs Ende 1905–1914: 101.25, 101, 98, 98.50, 99.50, 97, 99, 95, 86, 90* %. Eingef. im Jan. 1905 an der Augsburger Börse zu 101 %. II. M. 1 000 000 in 4½ Teilschuldverschreib. à M. 1000, rückzahlbar zu 102 % innerhalb 46 Jahren. Zs. 1./2. u. 1./8. Aufgenommen zur ersten Stelle auf die Anlagen in Kinsau It. G.-V. v. 16./10. 1905. Auslos. ab 1915. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Im Sept. oder Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. ausserord. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 5000), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Juli 1915: Aktiva: Immobil. 2 608 723, Einricht. 1 907 050, Bahnanlagen 405 744, Ökonomie 23 658, Kassa, Wechsel, Effekten u. Beteilig. an Wolfegg 328 753, Debit. 259 803, Rohstoffe, Halbfabrikate u. fertige Waren 599 181. – Passiva: A.-K. 1 750 000, Teil- schuldverschreib. 1 510 000, do, Zs.-Kto 752, R.-F. 483 332, Spez.-R.-F. 70 000, Delkr.-Kto 11 336, Amort.-F. 1 278 282, Kredit. 941 179, unerhob. Div. 220, Gewinn 87 813. Sa. M. 6 132 916. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 616 849, Amort.-F. 87 813. – Kredit: Vortrag 121 183, Fabrikat.-Kto 583 478. Sa. M. 704 662. Kurs Ende 1889–1914: 142, 144, 130, 128, 130, 140, 150, 157, 200, 180, 195, 183, 185, 158, 169, 180, 142, 123, 112, 102, 109, 112, 105, 102, 81, 80* %. Notiert in Augsburg. Dividenden 1885/86– 1914/15: 6, 6, 6, 7, 7, 5, 7, 8, 8, 8, 8, 9, 9, 10, 12, 12, 8, 8, 8, 7, 4, 4/ 4, 4, 4, 5, 5, 0, 0 %. CÖoup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: C. Schwedler, Stellv. H. Krauss. Prokurist: W. Kurz. Aufsichtsrat: (5) Vors. Komm.-Rat Max Schwarz, Augsburg; Stellv. Grosshändler Emil Mittler, München; Komm.-Rat Ed. Dubois, Augsburg; Rentier Alfons Steinhauser, Hegge; Fabrikbesitzer Heinr. Aug. Müller, Neumühle. Zahlstellen: Eigene Kasse; Augsburg: Bayer. Disconto- u. Wechselbank. Gust. Schacuffelensche papierfabrik in Heilbronn a. N. Gegründet: Als Akt.-Ges. im Jahre 1866. Seit 30./6. 1911 auf den Boden einer allge- meinen Akt.-Ges. gestellt. Letzte Statutänd. 18./5. 1911 bezw. 16./3. 1913 bezw. 5./10. 1915. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. A.-K. bis 1913; erhöht lt. G.-V. v. 16./3. 1913 um M. 250 000. Anleihen: M. 1 000 000.