Hotels und Restaurants. 1244 Um dem Mangel an Logierzimmern im Berliner Hotel zu beseitigen, hat die Ges. mit dem Eigentümer des benachbarten ca. 5000 qm grossen Grundstückes einen zehnjährigen Mietsvertrag mit Vorkaufsrecht dahin abgeschlossen, nach welchem sich der Eigentümer verpflichtet, einen Erweiterungsbau des Hotels nach den Plänen der Ges. vorzunehmen. Durch diesen Erweiterungsbau, der im Frühjahr 1913 in Betrieb kam, gewann die Ges. 110 Zimmer, ausserdem einen grossen Festsaal mit Nebenräumen, Wintergarten, grössere Kellereien u. 3 Läden. Näheres über den Verlauf der Geschäftsjahre 1908––1911 siehe dieses Handb. 1913/14. Beteil. an der Weingrosshandlung „Esplanade“ G. m. b. H. mit jetzt noch M. 55 000. Kapital: M. 5 000 000 in 3962 St.- Aktien, 1038 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000 in St.-Aktien, begeben zu 105 %: die a. o. G.-V. v. 30./3. 1907 beschloss Erhöh. um M. 2800 000 zu 103 %, auch hatten die Aktionäre den Aktienstempel von 2 % zu tragen. A.-K. somit auf M. 5 000 000 gebracht. Um den Zeitpunkt der Rentabilität der Ges. nicht hinauszuschieben u. andererseits auch, um neue Mittel für die Ausstattung des Erweiterungsbaues zu beschaffen, lag es im Interesse des Unternehmens, die Unterbilanz aus 1910 in Höhe von M. 435 595 u. das Organ.-Kto in Höhe von M. 250 000 durch eine bare Zuzahl. auf die Aktien mit 25 % zu tilgen. Durch die aus der Zuzahl. zufliessenden Beiträge wurde die Ges. in den Stand gesetzt, die im Neubau (siehe oben) gewonnenen Räumlichkeiten auszustatten, die Wein- grosshandlung den Bedürfnissen entsprechend grösser zu organisieren u. einen angemessenen R.-F. zu schaffen. Diese Zuzahl. von 25 % = M. 250 auf jede Aktie à M. 1000 wurde in der 15, %. 1911 beschlossen, mit der Massgabe, dass diejenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet wird. zu Vorz.-Aktien erklärt werden, welchen ab 1./9. 1911 eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahl.-Pflicht dergestalt gewährt wird, dass der sich dann ergebende Über- schuss im Reingewinn auf alle Aktien gleichmässig verteilt wird, soweit die G.-V. nicht eine andere Verwendung beschliesst. Die Zuzahlung wurde bis ult. 1911 auf M. 1 018 000 mit zus. M. 254 000 geleistet, ausserdem erfolgte eine Interimszuzahlung auf M. 2 586 000 Aktien mit M. 646 500, Zuzahlung also zus. M. 901 000; das A.-K. also M. 1 018 000 Vorz.-Aktien u. M. 3 982 000 St.-Aktien. Die der Ges. als Zuzahlungsquote zugeflossenen Beträge von M. 901 000 sind dazu benutzt worden, um den Organisations-F. in Höhe von M. 250 000 ganz abzuschreiben u. den Verlustsaldo aus 1911 M. 435 595 zu Der Rest von M. 215 402 wurde zur Bildung eines R.-F. verwendet. Die G.-V. v. 29./7. 1912 beschloss: Zu Vorz.-Aktien in Gemässheit des Beschlusses der G.-V. v. 15./7. 1911 auch noch diejenigen Aktien erklärt werden, auf welche die Zuzahl. von 25 % nebst M. 10 Verzugs-Zs. bis 1./10. 1912 geleistet wird. Diejenigen Aktien, auf welche die Zuzahl, bis 1./10. 1912 nicht geleistet wird, sollen im Verhältnis von 3: 1 zus. gelegt werden. Dieser Beschluss wurde von einer Minorität der Aktionäre im Wege der Klage angefochten; es sind aber Aussichten auf Verständigung vorhanden. Auf M. 20 000 Aktien wurde die Zuzahl. bereits geleistet. A.-K. also jetzt M. 5 000 000 in 3962 Stamm- u. 1038 Vorz.-Aktien. Das Geschäftsj. 1912 brachte einen Verlust von M. 1 026 321, der sich 1913 infolge eines Betriebs- verlustes (M. 1 452 693) u. Abschreib. (M. 885 573) auf M. 3 143 984 u. 1914 um M. 857 272 auf M. 4 00 257 erhöhte. Der Betriebsverlust betrug 1913 M. 1 452 693; 1914 M. 529 078. Der G.-V. v. 21./12. 1914 wurde Mitteil. nach § 240 des H.-G.-B. gemacht. Eine Sanierung soll erst nach dem Kriege vorgenommen werden. Im Sept. 1915 hat die Ges. ihr Esplanade- Hotel in Hamburg verkauft u. zwar an den Besitzer des Rathaus-Cafés in Hamburg, Elschner, der es nach vollständigem Umbau in veränderter Form unter dem Namen Damm- torhof fortführen wird. Der Verkaufspreis beträgt etwa M. 2 200 000. Hypotheken: M. 2 500 000 auf Hamburger Gr undstück; M. 8 175 000 auf Berliner Grund- stück, geliehen von der Deutschen Grundcereditbank in Gotha u. von der Akt.-Ges. Leu & Co. in Zürich unter Garantie der Berg. Märk. Bank zu Elberfeld. Anleihe: Die G.-V. v. 20./7. 1909 beschloss die Aufnahme einer Anleihe im Betrage bis 7 500 000, welche bis auf M. 66 000 begeben ist. Gewinn-Verteilung: Siehe oben bei Kap. Der A.-R. erhält 10 % Tant. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie- St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Hotel Esplanade Berlin 15 943 000, do. Neuanlage 691 700, Hotel Esplanade, Hamburg 5 322 300, Vorräte in Berlin u. Hamburg 108 252, Be. teilig. 55 000, Aussenstände u. Bankguth. 52 612, Kassa 943, Kaut. 29 079, Inventar 1, Ver- lust 4 001 257. – Pass iva: A.-K. 5 000 000, Hypoth. 8 175 000, do. Hamburg 2 500 000, Oblig. 7 434 000, do. Zs. Kto, 92 925, Schulden an Lieferanten u. Bankkredit 3 002 221. Sa. M. 26 204 146. Gewinn- u. Verlust-Konto: 3 Verlust-Vortrag 3 143 984, Abschreib. Hotel Esplanade, Berlin 203 490, do. Hamburg 79 659, Neuanlage Bellevuestr. 16 44 164, Kursverlust auf Kaut. 879, Betriebsverlust Berlin 243 354, do. Hamburg 285 724. Sa. M. 4 001 257. – Kredit: Bilanz-Verlust M. 4 001 257. Dividenden: St.-Aktien 1907–1909: 0, 0, 0 % (Baujahre); 1910–1914: 0, 0, 0, 0, 0 %. — Vorz.-Aktien 1911 (v. 1./9.–31./12.): 0 %; 1912–1914: 6%09 9% Direktion: Georg Heinrich, Stellv.: Sylvester Schipski, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. Wilh. Bitter, Hamburg; Stellv. Justizrat M. Henschel, Berlin; Bürgermeister Lichtenberg, Barmen; Prinz Max zu Hohenlohe- MißBs- Bank-Dir. M. Lipp, Breslau; Dir. Ludw. Sachs, Berlin.