Boardinghouse Akt.-Ges. in Charlottenburg, Kurfürstendamm 205. (In Konkurs.) Gegründet: 11./3. 1910; eingetr. 15./3. 1910 in Berlin-Mitte. Gründer: Kaufm. Fedor Berg Berlin; Dir. Felix Lehmann, Steglitz; Komm.-Rat Emil Heymann, Berlin; Dir. Albert Levy Wilmersdorf; Dir. Herm. Fernow, Berlin. Zweck: Erwerb von Areal in Charlottenburg am Kurfürstendamm 193/194, Erbauung auf ihm und Betrieb eines Opernhauses mit grossen Sälen und Geschäftsräumen. Die Ges. kann auch betreiben Restaurants, Cafés, Theater, Konzerte, sowie sonstige Schau- und Aus- stellungen und sich an anderen Unternehmungen beteiligen. Mit dem Bau des Opernhauses sollte 1910 begonnen werden, infolge baupolizeilicher Einwendungen verzögerte sich aber die Sache. Auch Rekurse bei höheren Instanzen waren erfolglos, die behördl. Bauerlaubnis war nicht zu erlangen, so dass der Bau eines Opernhauses deffinitiv aufgegeben werden musste. Die a. o. G.-V. v. 4./2. 1911 beschloss deshalb Abänderung der Firma in Boardinghouse- Akt.-Ges., welche den Bau u. Betrieb eines Hotels u. Pensionshauses mit ca. 600 Zimmer unternahm. Das Haus war im Sommer 1912 fertiggestellt u. hat am 1./8. 1912 den Betrieb eröffnet. Die gesamten Baukosten einschl. der Grundstückskosten betrugen ca. M. 12 000 000, entgegen dem Voranschlage, der auf ca. M. 8 500 000 lautete. Die Ges. geriet deshalb hin- sichtlich ihrer Baulieferanten in Zahlungsschwierigkeiten, mit denen Ende 1912 bezw. Anfang 1913 Arrangements getroffen wurden, doch konnte sich das Unternehmen trotz ver- schiedener Sanierungsversuche nicht halten, denn am 9./7. 1913 wurde über das Vermögen das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Dr. Nahrath, Berlin C 2, Kloster- strasse 41. Derselbe machte über den Stand der Masse in der Gläubiger-Vers. v. 1./8. 1913 folgende Mitteilungen: Die aussenstehenden Forder. betragen M. 17 768, die er mit M. 8000 bewerte. An Kasse sind M. 243 vorhanden. Die Lagerbestände bewerte er mit M. 50 000, die Mobil. mit M. 788 106, deren Anschaffungswert aber in die Millionen geht. Dann kommen noch M. 4500 Überschüsse bei den Elektrizitäts-Lieferungsgesellschaften hinzu, so dass sich die Aktiva auf insges. M. 62 743 stellen. Demgegenüber sind in Ansatz zu bringen für Kosten, Gehälter und Vorrechtsforder. M. 12 000 so dass M. 50 743 verfügbar bleiben für M. 2 331 995 vorrechtslose Forder., die sich durch Hypothekenausfälle auf M. 6 532 000 er- höhen dürften. Im April 1915 konnte der Konkursverwalter die Vorrechtsforderungen I. Klasse in Höhe von rd. M. 30 000, befriedigen. Die nicht bevorrechtigen Forder. dürften bis auf weiteres leer ausgehen, falls nicht durch den in der Gläubiger-Vers. v. 9./1. 1915 beschlossenen Regressprozess gegen Gründer Eingänge für die Masse zufliessen. Dieser Rechtsstreit schwebt im Juni 1915 bereits vor dem Kammergericht. Eine gütliche Ver- einigung zwischen den Parteien schien damals nicht ausgeschlossen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Die G.-V. v. 12./7 1913 sollte über Herabsetz. des A.-K. auf M. 800 000 beschliessen. Das A.-K. ist verloren. Hypotheken: M 11 049 953, davon M. 6 500 000 an I. Stelle für Geh. Komm.-Rat von Guilleaume; ferner M. 1 000 000 an II. Stelle für Geh. Komm.-Rat Woog, dann M. 2 500 000 an II. Stelle für Fedor Berg u. letzter Stelle verschiedene Gläubigereintragungen. Bei der Zwangsversteigerung des Hotels am 25./9. 1913 erstand Geh. Komm.-Rat Jul. Woog dasselbe für M. 6 850 000, für die zu diesem Zwecke neugegründete Sendig Hotel Akt.- Ges. in Charlottenburg, welche das Unternehmen unter deren Namen Sendig Hotel Cumberland weiterführt. Die Hypotheken-Ausfälle betrugen also zus. rd. M. 4 200 000. Dividenden 1910–1912: 0, 0, 0 % (Organisations- u. Baujahre). Crefelder Hotel-Akt.-Ges. in Crefeld. Hotel Crefelder Hof. Gegründet: 23./9. 1910; eingetr. 22./10. 1910. Gründer: Eine grosse Anzahl Bürger bezw. Kaufleute u. Firmen von Crefeld und Umgebung auf Anregung der Stadtverwaltung Crefeld. Einige Gründer brachten Firma (alter Crefelder Hof), Kundschaft u. Inventar, 5 Häuser und Forderungen etc. für zusammen M. 162 000 an, wofür sie 162 Aktien erhielten, die übrigen 438 Aktien wurden von sonstigen Gründern übernommen. Zweck: Bau des Hotels Crefelder Hof, Betrieb des Hotelgewerbes und verwandter Ge- schäfte (Schankwirtschaft, Weinhandel etc.) Der Neubau, der ca. M. 1 500 000 kostete, wurde Weihnachten 1911 erüöffnet. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 863 072. Geschäftsjahr: 1./4–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1915: Grundstück u. Gebäude 1 256 450, Inventar 171 573, Vorräte 36 713, Kassa 9696, Bankguth. 4862, Debit. 397, Verlust 88 952. – Passiva: A.-K. 600 000, Hypoth. 863 072, do. Zs.-Kto 31 473, gestundete Strassenbau- usw. Kosten 24 568, Kredit. 22 595, Bau-F. 25 936, R.-F. 1000. Sa. M. 1 568 646. Gewinn- u. Verlust-Kto: Debet: Verlustvortrag 23 444, öffentl. Abgaben u. Versich. 8245, Hypoth.-Zs. 37 372, Abschreib. 27 440. – Kredit: Bankzs. 363, Ladenmieten 5495, Betriebs- rohüberschuss 1691, Verlust 88 952. Sa. M. 96 502. Dividenden 1909/10–1914/15: 0 % (1910/11 Baujahre). Verlust 1914/15 M. 8895. Vorstand: Dr. phil. Kurt Finkenwirth, Stellv. Paul te Neues. Hoteldirektion: Rud. Scherer. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1915/1916. II. 79 — Hotels und Restaurants. 1249 (D .. ..... „. „ ....... „. * . * 8