3 Zucker-Fabriken und Zucker Raffinerfell 1290 Zuckerfabrik Frankenthal in Frankenthal, Rheinpfalz. Gegründet: 1./7. 1873; eingetr. 6./10. 1873. Zweck: Fabrikation von Raffinaden jeder Art sowie von Rohzucker u. Melassetorfmehlfutter. Die Ges. besitzt die Raffinerie in Franken- thal, einschl. Beamten- u. Arb.-Wohn. etc. (Flächengehalt rund 218 000 qm), die im Jahre 1889 erworbene Rohzuckerfabrik Friedensau (Rheinpfalz), einschl. Beamten- u. Arb.-Wohn. (Flächen- inhalt rund 187 000 qm), sowie die im Jahre 1901 übernommene Rohzuckerfabrik Gerns- heim a. Rh. (Hessen), einschl. Beamten- u. Arb.-Wohn. (Flächeninhalt rund 95 000 qm). Alle Gebäude sind bei den staatlichen Brandversicherungskammern in München bezw. in Darm- stadt, die Masch. u. Einricht., Mobil. sowie die Vorräte bei 28 Privatversich.-Ges. gegen Feuers- u. Explosionsgefahr versichert. Betriebsverbesser. u. Neueinricht. erforderten 1907/08–1914/15: M. 234 157, 169 100, 870 392, 1 182 243, 493 090, 580 919, 752 887, 21 466. Rübenverarbeit. bei den Rohzuckerfabriken zus. 2 500 000 Ztr. pro Campagne. Rohzucker-Verarbeit. 1904/05–1906/07: 1 740 646, 2 223 434, 1 870 150 Ztr.; später nicht veröffentlicht. In allen Fabriken ca. 140 Be. amte u. 1700 Arb. u. Arbeiterinnen. Kapital: M. 8 400 000 in 7000 Aktien à M. 1200. Das urspr. A.-K. von M. 1 200 000 wurde 1881 auf M. 2 400 000, 1884 auf M. 4 800 000 u. lt. G.-V.-B. vom 20. Dez. 1897 auf M. 6 000 000 erhöht. Die M. 1 200 000 neuen Aktien von 1897 wurden vom Bankhaus Böcking, Karcher & Cie. in Kaiserslautern al pari übernommen. Die G.-V. v. 21./12. 1901 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 200 000 (auf M. 7 200 000) in 1000 Aktien à. M. 1200, übernommen von der Rhein. Creditbank in Kaiserslautern, angeboten den Aktionären 5:1 v. 27./12. 1901–30./1. 1902 zu pari. Die G.-V. v. 16./12. 1911 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 200 000 (auf M. 8 400 000) in 1000 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1911 in der Weise, dass den Aktionären auf je 6 alte Aktien eine neue Aktie gratis überlassen wurde. Die nötige Einzahl. von M. 1 280000 fand aus dem Gewinn des Jahres 1910/11 statt. Die Kapitals- erhöhungen erfolgten sämtlich zur Vermehrung der Betriebsmittel, mit Ausnahme der vor- letzten Kapitalserhöh., die zum Erwerb der Rohzuckerfabrik Gernsheim diente. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K., ist erfüllt); etwaige besondere Abschreib. u. Rückl., vertragsmäss. Tant. an Vorst., über die Verteil. des verbleib. Reingewinns zu Div. u. sonst. Verwend. entscheidet die G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1915: Aktiva: Fabrik Frankenthal: Liegenschaften 140 000, Gebäude 200 003, Masch. u. Geräte 260 018, Beamten- u. Arbeiterwohnung 370 000, Pferde 1; Fabrik Friedensau: Anlagen 270 000; Fabrik Gernsheim do. 250 000; Fabrik Friedensau Vorräte 103 905, Gernsheim do. 438 299, Frankenthal do. 4 493 671, Wertp. 7 259 739, do. der Ruhe- gehaltskasse 1 465 949, Kassa 9789, Wechsel 44 918, Guth. bei Banken 12 374 677, sonst. Guth. 1 851 505, Kriegsfürsorge 333 460. – Passiva: A.-K. 8 400 000, R.-F. 840 000, Sonderrücklage 1 1 540 000, do. II 500 000, Rücklage für Aussenstände 300 000, Ruhegehaltskasse 1 498 643, Arbeiterhilfe 500 000, Philipp-Karcher-Stiftung 220 000, Wohlf.-Einricht. 170 000, Familienhilfs- kasse (Zinszuwend.) 160 000, Landwirtschaftsbetrieb 5421, unerhob. Div. 250, Buchschulden 11 763 133, Div. 2 520 000. Grat. 175 000, Kriegsfürsorge 700 000, Steuer-Rücklage 200 000, Vortrag 373 490. Sa. M. 29 865 938. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zur Verteilung verbleibender Überschuss M. 3 968 490. – Kredit: Vortrag 204 449, Gewinn der Landwirtschaft 11 669, Miete u. Pacht 34 825, Fabrikations-Ertrag 3 717 545. Sa M. 3 968 490. Kurs Ende 1910–1914: 376, 453.50, 385, 384.25, 414* %. Die Aktien wurden im Febr. 1910 an den Börsen von Frankf. a. M. u. Mannheim eingeführt; erster Kurs in Frankf. a. M. am 26/2 1910 33 %. Dividenden 1889/90–1914/15: 16, 16¾3, 16¾. 16, 17, 16⅝, 16¾, 16¾, 20, 16, 21à, 25, 25, 30, 25, 30, 16, 15, 15, 19, 24, 25, 25, 25, 20 %, 30 % (M. 360). Goup.-Verj.: 5 J. n. F Direktion: Komm.-Rat C. A. Mahla, W. Klumpp, W. Kunzweiler, Stellv. S. Pollak (techn.). Prokurist: Karl Kullmann. Handlungsbevollmächtigter: F. J. Lang. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dr. Albert Zapf, Zweibrücken; Daniel Becker, Frankf. a. M.; Komm.-Rat Gustav Adt, Forbach; Bank-Dir. Carl Raquet, Rentner Paul Ritter, Kaisers- lautern; Reg.-Assessor a. D. Wilh. Scipio, Mannheim. Zahlstellen: Frankf. a. M.: Deutsche Bank; Mannheim u. Kaiserslautern: Rheinische Creditbanh u. deren sonst. Niederlassungen. Zuckerfabrik Fraustadt in Fraustadt, Prov. Posen, mit Filialen in Glogau und Nenkersdorf. Gegründet: 12./7. 1880. Ein Teil von Ober-Pritschen mit der Zuckerfabrik dst seit 1912 in Fraustadt eingemeindet. Zweck: Fabrikation von weissem Zucker u. Rohzucker in den Fabriken Fraustadt u. Nenkersdorf u. Raffinade in der Raffinerie Glogau. Der Gesamtflächenraum der 3 Fabriken beträgt einschl. eines am 1./3. 1910 für ca. M. 400 000 erworb. Rübengutes in Ober-Pritschen 141 ha 75 a 73 qm. Neuanlagen seit 1904 in Fraustadt: Zuckerhaus in Eisenbeton mit Centrifugenanlage, erhebliche Anderungen in der Rohzuckerfabrik u. eine Schnitzel- trocknung, Sparfeuerungsanlage; in Glogau: grosse Umbauten für Brode- u. Würfelfabrikat. u. elektr. Zentrale. In Nenkersdorf: Verbesserung der Kochstation u. der Bodenarbeit. Die Fabrik Nenkersdorf war 1914/15 ausser Betrieb. 0