Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 1315 Zuckerfabrik Calbe, Akt. Ges Ralbe 8. Gegründet: 18./6. bezw. 6./12. 1910, mit Wirkung ab 1./3. 1910; eingetr. 1. Gründer: Amtsrat Theodor Richter, Grimschleben; Fabrikbes. Wilh. Knauer, Leutnant Erich Wollschläger, Kalbe a. S.; Leutnant Ernst Haberland, Gerbitz; Kaufm. Friedr. Schröder, Kalbe a. S. Auf das A.-K. wurden folgende Einlagen gemacht: 1) Von Wilh. Knauer in Kalbe a. S. die sämtlich in seinem Besitz befindlichen 3 Anteile der Zuckerfabrik Kalbe a. S. G. m. b. H. Dieselben umfassen den gesamten zur Zuckerfabrik Kalbe gehörenden Besitz, insbesondere die für den Betrieb der Zuckerfabrik benutzten Grundstücke (Grösse von 4 ha 59 a 39 qm), nebst Gebäuden, Masch. u. sonstigen Betriebseinrichtungen. Übertragung auf Grund der Bilanz der G. m. b. H. v. 1./3. 1910. Ausgeschlossen waren von den 3 Anteilen der G. m. b. H. Kassa, Bankguth., Postscheckkto sowie sämtliche übrigen Debit. u. der Be- stand der Inventur vom 28./2. 1910, ausschl. des Wagenparks, sowie die sämtl. lebenden Konten (Kredit.). Ferner übernahm die Akt.-Ges. von der G. m. b. H. sämtl. gemachten Ein- u. Verkaufsabschlüsse u. sonstige bestehende Verträge u. Verpflichtungen, Als Ver- güt. erhielt W. Knauer den Betrag von M. 850 000 und zwar a) M. 450 000 durch Übernahme der auf der Zuckerfabrik haftenden Hypotheken von gleicher Höhe, b) M. 200 000 in Aktien Lit B, c) M. 200 000 in bar. Von dem in bar gewährten Betrag von M. 200 000 hatte Knauer einen Teilbetrag von M. 100 000 der Mitteldeutschen Privatbank zur Verfüg. zu Stellen, welche davon die sämtl. Kosten der Gründung zu tragen hatte. 2. Von Amtsrat Th. Richter die in der Taxe der Gebäude behufs Versicherung gegen Feuersgefahr bei der Magdeburger Feuerversicherungsgesellschaft in Magdeburg unter Nr. 1–7, 9–11, 13–15 u. 27–29 aufge- führten Baulichkeiten u. deren maschinelle Einrichtungen. Ausgeschlossen war der Grund und Boden. Ferner ist Th. Richter verpflichtet, der zu gründenden Zuckerfabrik die sämtl. auf seinem Eigentum u. auf den von ihm erpachteten Ländereien der Domäne Grimschleben erzeugten Zuckerrüben zu liefern. Als Vergüt. erhielt Amtsrat Richter den Betrag von M. 200 000 und zwar M. 100 000 in Aktien Lit. B u. M. 100 000 in bar. Zweck: Herstellung u. Verwertung von Zucker aller Art sowie landwirtschaftl. Produkte u. landwirtschaftl. Konsumartikel u. der Betrieb aller damit verwandten Gewerbszweige. Produktion 1910/11–1914/15: 157 780, 35 000, 136 000, 108 000, ? Ztr. Rohzucker, 17 105, 8000, 20 000, 18 000, ? Ztr. Melasse. Rübenverarbeit. 1 002 384, 662 770, 950 000, 713 000, ? Ztr. inkl. Rüben von Grimschleben. Kapital: M. 350 000 in 350 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000. Das Geschäftsj. 1911/12 schloss mit M. 566 499 Verlust ab, der sich 1912/13 um M. 31 839, also auf M. 598 339 erhöhte. Zur Beseitigung dieser Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 30./6. 1913 das A.-K. durch Zus. legung der Aktien 4: 1, also auf M. 200 000 zus. zulegen. Gleichzeitig wurden 150 neue Aktien aus- gegeben. A.-K. jetzt M. 350 000. Hypotheken: M. 450 000. Geschäftsjahr: 1./3.–28./2. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie ==1 St. Bilanz am 28. Februar 1915: Aktiva: Grundstücke 200 603, Gebäude 434 562, Masch. 668 820, Utensil. 1719, Wagen 10 212, Wagenpark 590, Anschlussgleis 99 642, Kassa 10 077, Postscheck-Kto 11 617, Inventurbestände 265 742, Debit. 74 388, Domänenbürgschafts-Kto 6000, Verlust 51 631. – Passiva: A.-K. 350 000, Hypoth. 450 000, Mitteldeutsche Privatbank, A.-G. 786 819, Kredit. 242 790, Domänensicherstell. 6000. Sa. M. 1 835 609. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 108 673, Armort. 40 145, Arbeitslöhne 97 437, Abgaben 5058, Assekuranz 7640, Anschlussgleis-Betrieb-Kto 3260, Brennmaterial. 116 587, Filterstoffe 5982, Fuhrlöhne 16 505, Gespanne 6728, Gehälter 43 189, Kalksteine 7452, Material. 8790, Provis. 24 717, Reparat. 29 835, Rüben 663 284, Rübensamen 19 753, Reisespesen 1628, Unk. 13 000, Wasser 2117, Werkzeuge 1075, Zs. 84 967. — Kredit: Eisenbahnzisternen 2593, Kartoffeltrockn. 22 226, Scheidekalk 9347, Melassefutter 34 333, Zucker-Kto 661 260, Darlehn u. Zuckervorräte 451 000, Zuckerschnitzel 72 125, Futterzucker 3314, Verlust 51 631. Sa. M. 1 307 833. Dividenden 1910/11–1914/15: 10, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Wilh. Knauer. Aufsichtsrat: Vors. Amtsrat Theodor Richter, Grimsch- leben; Stellv. Bank-Dir. Moritz Schultze, Bankbeamter Dr. jur. A. Prost, Magdeburg; Amt- mann Otto Kampe, Klein Mühlingen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Magdeburg: Mitteldeutsche Privat-Bank. Juckerfabrik Doebeln in Kleinbauchlitz. Gegründet: 1883. Fabrikation von kristallin. Zucker, sogen. Korn- oder Kristallzucker u. Sirup. Fabrik in Kleinbauchlitz. Rohzuckerproduktion 1907/08–1914/15: 147 140, 136 000, 132 500, 180 000, 88 000, 198 000, 178 000, ? Ztr.; Rübenverarbeitung: 978 100, 738 100, 826 000, 1 071 000, 553 000, 1 234 350, 1 105 000,? Ztr. Kapital: M. 690 000 in 115 Nam.-Aktien à M. 3000 u. 345 Nam.-Aktien à M. 1000; bis 6./3. 1907 115 Aktien à M. 6000. Geschäftsjahr: 1./7.–230./6. Gen.-Vers.: Im Juli. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Fabrikanlagen 395 285, Wertpap. 76 274, Anlage d. Beamten- u. Arb.-Unterstütz.-F. 8046, Zucker u. Sirup 475 325, Kassa 5905, Debit. 145 907, 83*