1422 Theater und Opern-Häuser. so dass das A.-K. jetzt M. 249 500 beträgt. 10 Inh.-Vorz.-Aktien à M. 1000 sind lt. G.-V. v. 29./12. 1904 zurückgekauft. Mit jeden M. 500 der neuen Vorz.-Aktien ist ein fester Anspruch verbunden auf alljährl. Gewährung je eines Abonnementsheftes zu dem neu zu errichtenden Charlottenburger Schiller-Theater. Ausserdem geniessen die Aktien eine Vorz.-Div. 518 5 %, die nachzahlbar ist. Die auf die Vorz.-Aktien zu gewährenden Jahresabonnements werden mit jährl. M. 25 für jedes Einzelabonnement von je einem Billet auf die Vorz.-Div. angerechnet. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: M. 250 Akt.-Kap. gibt 1 Stimme. Bilanz am 30. Sept. 1915: Aktiva: Dekorationen 65 593, Kostümfundus 31 658, Inventar 41 744, Bibliothek 100, Requisiten 100, Restaurat.-Inventar 1610, Dekorationsschuppen 100, Horizontanlage 13 000, Kassa 8734, Effekten 209 179, Kaut.-Effekten 3000, Vorauszahl. 12 97, Debit. 23 164. – Passiva: A.-K. 249 500, R.-F. 24 950, Spez.-R.-F. 23 769, Unterstütz.-F. 25 000, vorausbez. Abonnements 18 881, Kaut. 3000, Kredit. 64 245, unerhob. 3 Sa. M. 410 183. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gagen 227 726, Löhne 113 473, Miete, Schiller-Theater Osten 55 099, do. an die Charl. Staltgemeinde 18 418, Heizung u. Beleucht. 36 458, Publikations- kosten 23 504, Druckkosten 2780, Wasserverbrauch u. Kanalisation 3355, Steuern, Versich. u. Stempelkosten 12 508, Tant. an die Autoren 26 726, Sicherheitswachen 5464, Geschäfts-Unk. 18 861, Kursverlust an Effekten 23 095, Abschreib. 37 915, Unterstütz.-F. 5400. – Kredit: Abonnements- u. Kassa 531 517, Restauration 46 902, Theaterzettel u. Bücher 21 710, Schiller- saal 538, Zs. 9932, verfall. Div. 187. Sa. M. 610 789. Dividenden: St.-Aktien 1894/95 –1897/98: 0 %: 1898/99–1914/15: 5, 5, 5, 5, 5, 5. 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1904/05–1914/15: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 0, 0 %. Vorstand: Geh. San.-Rat Dr. Konr. Küster, Max Pategg. Prokurist: A. Kempke. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. W. Förster, Stellv. Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. E. Lampe, Justizrat Dr. Rich. Bieber, Dr. Ludw. Fulda, Stadtverordn. Hugo Heimann. Dr. Hugo Heymann, Justizrat Heinr. Nelson, Bank-Dir. Justizrat Dr. Friedländer, Rentier M Witt, Geh. Justizrat Dr. Heinr. Dove, Konsul Ernst Vohsen, Ernst E. Baller, Gust. Kadelburg. Zahlstellen: Charlottenburg: Eigene Hauptkasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co. Theater- und Saalbau-Akt.-Ges. in Berlin-Schöneberg Verwaltung: Berlin, Anhaltstr. 6. Zweigniederlassung in Elberfeld. Gegründet: 8./6. 1905; eingetr. 16./8. 1905 u. 20./9. 1906. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Zweck: Finanzierung, Projektierung, Errichtung u. Betrieb von Theater- u. Saalbauten- Die Ges. hat den Betrieb ihrer Unternehmungen Neues Schauspielhaus u. Mozart-Saal nebst Restaurationsräumen am Nollendorfplatz in Berlin Ende Okt. 1906 u. den Betrieb des Thalia- Theaters nebst Restaurationsräumen in Elberfeld am 12./12. 1906 eröffnet. Sämtl. Betriebe des Grundstücks am Nollendorfplatz sind jetzt verpachtet. Der Ges. gehört auch das von ihr erbaute Wohnhaus Nicolsburgerstr. 6, bisher ohne Gewinn. In Elberfeld führt die Ges. das Thaliatheater in eigener Regie, der Wirtschaftsbetrieb daselbst ist verpachtet. Im April 1908 hat die Ges. das Grand Hotel „Excelsior“ in Berlin, Königgrätzerstr. 112/113 (jetzt ca. 500 Zimmer), übernommen u. in eine G. m. b. H. umgewandelt, deren Anteile sich im Besitz der Theater- u. Saalbau-Akt.-Ges. befinden. Anteile anderer Ges. m. b. H. sind inzwischen abgestossen bezw. veräussert worden oder die Ges. befinden sich in Liquidation. Durch das im März 1909 erfolgte Ableben des Gründers der Ges., Herm. Knauer, waren Streitigkeiten über die Giltigkeit der Zus.setzung des damaligen A.-R. entstanden, die zur Einberuf. einer G.-V. im J. 1910 mit der Tagesordnung: „Neuwahl von A.-R.-Mitgliedern“ Veranlass. gaben. Die Giltigkeit dieser G.-V. sowie der darauf folgenden wurde durch Klagen einiger Aktionäre angefochten. Es entstanden Prozesse gegen die Beschlüsse dieser Vers., die erst 1912 nach Beendig. des Konkurses über die Herm. Knauer'sche Nachlassmasse durch Zurücknahme ihre Erledig. fanden. Die Ges. war daher erst am 30./8. 1912 in der Lage, der G.-V. die Bilanzen zur Genehmig. vorzulegen. Die Bilanzen schliessen mit Verlust ab. In früheren Jahren hatte Herm. Knauer mehrfach Zuschüsse zu einzelnen Betriebskonten ge- leistet. Auch im J. 1909 leistete er wiederum Nachlasszuschüsse, wegen deren aber dann vom Konkursverwalter seines Nachlasses Ansprüche an die Ges. erhoben wurden, die in den Kredit. der Bilanz für 1909 zum Ausdruck gelangen. Bei Erwerb der Knauer'schen Erbschaftsmasse von dritter Seite wurde diese Forder. beseitigt. Hierdurch u infolge der Ges. gewährter weiterer Nachlässe für die folgenden Geschäftsj. ist eine Reduzier. der Ver- luste herbeigeführt worden. Infolge dieser Zuschüsse war eine Sanierung der Ges. möglich. Die derselben gewährten Nachlässe kommen in den Gewinn- u Verlust-Rechnungen zum Ausdruck, so 1908/09–1912/13: 1 074 041, 537 285, 820 048, 200 109, 50 000. Die Neuordnung der Verhältnisse der Ges. konnte im Geschäftsj. 1911/12 weiter durchgeführt werden. Ausser den von interessierter Seite zur Deckung des Betriebsverlustes gewährten Zuschüssen, stellten- der Ges. die Besitzer der Oblige., welche mit dem Thalia-Theater-Grundstück in Elberfeld gesichert sind, ihre Oblig. in Höhe von M. 1 000 000 zu Abschreibungszwecken zur Verfüg. Für 1911/12 ergab sich ein neuer Bilanzverlust von M. 95 817, erhöht 1912/13 auf M. 576 180, 1913/14 auf M. 997 992 u. 1914/15 auf M. 1 450 690; dieser Fehlbetrag ist durch eine erlassene Forderung um M. 269 824, sowie durch einen Nachlass auf Hypoth. um M. 600 000, also auf M. 580 865 reduziert worden. Eine neue vollständige Sanierung ist in Aussicht genommen.