Brauereien. 3 Actienbrauerei zum Hasen vorm. J. M. Rösch in Augsburg. Gegründet: 20./11. 1890. Die Brauerei besteht seit 1589 und ist 1892 neu gebaut. Der Wert der Einlagen der Vorbesitzer J. M. Rösch und B. Kreissle betrug M. 500 000 bezw. M. 75 000. 1899 wurde die Exportbrauerei zum Schnapperbräu (altes u. neues Anwesen, 1904 umgebaut) in Augsburg für M. 1 100 000 erworben und wurden hierbei 300 neue Aktien à 160 % in Zahlung gegeben. Die Ges. besitzt z. Z. 26 Wirtschafts-Anwesen. 1909/10 Ankauf dreier Anwesen behufs Arrondierung der Anlagen zur Erbauung einer eigenen Mälzerei, die 1911/12 errichtet wurde. Diese Neuanlage u. die Verleg. der Flaschenfüllerei, ferner durch freihänd. Ankauf einer Wirtschaft hat sich das Immobil.-Kto um ca. M. 425 000 u. das Masch.-Kto um rund M. 15 000 erhöht. 1912/13 betrug der Zuwachs M. 330 000. Jährl. Bier- absatz ca. 90 000–100 000 hl. Das gesamte Brauereianwesen mit Mälzerei umfasst zurzeit ein Areal von 1.034 ha; die Brauerei ist für eine Gesamtproduktion von 130 000 hl ein- gerichtet, die Mälzerei hat eine Leistungsfähigkeit von vorerst 50 000 Zentner Malz pro Jahr. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, erhöht lt. G.-V. 16./2. 1895 um M. 300 000 (emittiert zu 106 %), lt. G.-V. v. 19./12. 1898 um M. 400 000 (zur Erwerbung von Wirtschaftsanwesen u. Vergrösserung der Dampf- u. Eisanlage), angeboten den Aktionären zu 140 % u. lt. G.-V. v. 11./2. 1899 um M. 600 000, hiervon 280 Aktien den Aktionären zu 150 % angeboten, 300 Stück wurden zu 160 % zum Ankauf der Schnapper- brauerei verwandt (s. oben). Hypotheken: M. 2 144 292, teils Annuitätenkapitalien, teils zu 4 resp. 4½ %. Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, lt. Beschluss des A.-R. v. 6./5. 1912, rückzahlbar zu pari, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Bayer. Disconto- u. Wechsel-Bank oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1920 bis spät. 1950 durch jährl. Auslos. von mind. M. 25 000 nach der G.-V. (zuerst 1919) auf 1./4.; ab 1920 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist auf einen Coup.- Termin zulässig. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt. Aufgenommen füu? Bauausführungen u. zur Verstärk. der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 5 J. (F.), der Stücke in 10 J. (F.). Zahlst. wie Div.-Scheine. Kurs am 25./7, 1914: 98.50 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im Jan. 1 Aktie = 1 St., Grenze 100 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. besond. Abschreib. u. Rücklag., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Der A.-R. bezieht ausserdem eine feste jährl. Vergüt. von % des eingez. A.-K. Bilanz am 30. Sept. 1915: Aktiva: Immobil. 4 663 725, Mobil. 108 261, Masch. 470 380, Fasszeuge 58 990, Gespanne u. Lastauto 18 916, Eisenbahnwaggons 1, Vorräte 130 050, Hypoth. u. Darlehen 770 257, Debit. 215 891, Bankguth. 208 790, Kassa u. Effekten 6637. —– Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. inkl. Zs. 2 144 292, Teilschuldverschreib. 750 000, R.-F. 534 810, Spez.-- R.-F. 600 190, Gebührenäquivalent u. Wehrsteuer 34 927, Talonsteuer 13 000 (Rückl. 2750), Zollamt 94 394, Kredit. 249 915, Div. 100 000, unerhob. do. 225, Vortrag 130 146. Sa. M. 6 651 900. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gerste, Malz, Hopfen, Kohlen etc. 487 405, Unk., Gehälter Löhne, Tant. etc. 438 553, Malzaufschlag u. Steuern 297 321, Zs. 15 958, Amort. 91 959, Gewinn 232 896. – Kredit: Vortrag 100 750, Bier u. Nebenprodukte 1 463 344. Sa. M. 1 564 095. Kurs Ende 1895–1914: 135, 142, 161, 167, 160, 154, 136, 140, 145, 147, 143, 138, 125, 120, 125, 138, 135, 126, 120, 125* %. Eingef. im März 1895 zu 115 %. Notiert in Augsburg. Dividenden 1890/91–1914/1915: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 7, 7, 7, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Fritz Bergdolt, Hans Heufelder. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Carl Schwarz, Stellv: P. Krempel, Justizrat Otto Mayr, Joh. Hartmann, Komm.-Rat Ed. Dubois, Augsburg. Zahlstellen: Augsburg: Bayer. Disconto- u. Wechsel-Bank, Peter Krempel. Actienbrauerei zum Prinz Carl von Bayern in Augsburg. Gegründet: 7./3. 1884. Zweck: Fortbetrieb der W. Schuler'schen Brauerei „Zum Prinzen Carl von Bayern“ u. der 1890 hinzugekauften Brauerei „Zum Krebs“. 1895/96–1897/98 wurde auf dem Grundstück der Ges. in der Bäckergasse eine vollständig neue Brauerei erbaut; auch Mälzereibetrieb. Das Wirtschaftsanwesen-Kto erhöhte sich 1913/14 von M. 1 364 533 auf M. 1 523 649, 1914/15 auf M. 1526 759. Bierabsatz 1906/07–1914/15: 39 088, 41 119, 41 246, 39 910, 40 196, 41 291, 40 063, 38 794, ? hl. Kapital: M. 1 200 000, und zwar M. 800 000 in 800 St. Aktien und M. 400 000 in 400 Vorz.- Aktien à M. 1000. Urspr. M. 250 000, erhöht 1890 um M. 100 000, 1895 um M. 200 000 zu pari. Gleichzeitig wurde beschlossen, auf jede der 350 alten Aktien eine Auf- zahlung von M. 400 einzufordern bezw. im Falle der Nichtaufzahlung gegen 2 alte Aktien 1 neue zu verabfolgen. Die Aufzahlung erfolgte vollständig mit M. 140 000, die teils zu Ab- schreib., teils zu Rückstellungen verwandt wurden. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 21./2. 1898 um M. 250 000 in 250 Aktien, angeboten 137 Stück den Aktionären zu 103 %. Die G.-V. v. 28./11. 1902 beschloss Erhöh. um M. 400 000 (auf M. 1 200 000) durch Ausgabe von 400 Vorz.-Aktien à M. 1000 Diese geniessen 5 % Vorz.-Div. u. Vorbefriedigung im Falle der Liqu.; angeboten den Aktionären zu 100 %.