1477 In Gemeinschaft mit der Feldschlösschen-Brauerei wurde 1906 in Dresden ein Grundstück erworben, ebenso 1908/09 der Münchener Hof in Dresden u. eine kleine stillstehende Brauerei in Königsbrück, wodurch sich das Wirtschaftsanwesen-Kto um M. 114 112 auf M. 1 061 722 erhöhte. 1910/14 in Radeberg Bau eines neuen Sudhauses, eines Bierkühlhauses u. Reservoir- gebäudes, Vergrösserung der Lager u. Gärkeller, eine neue Darre, ein Trebersilo nebst Treber- Trockenanlage, Pichereianlage, Eismasch.-Anlage, Stahl-; Lager- u. Gärtanks; M. 1 615 964 dafür verausgabt. Absatz 1902/03–1905/06: 189 068, 210 912, 241 642, 274 585 hl; später nicht veröffentlicht. (In Radeberg 1912/13 rund 230 000 hl erzeugt). Abschreib. auf Debit. erforderten 1910/11– 1913/14 M. 125 000, 105 587, 112 507, 118 386. 1914/15 günstiges Resultat durch niedrig bewertetes, sowie auch von kontingentfreiem Malz. Die G.-V. v. 5./4. 1905 genehmigte die Herbeiführung einer Interessengemeinschaft mit der Brauerei z. Feldschlösschen in Dresden, deren A.-K. sich vorwiegend im Besitz der Bank für Brau-Ind. in Berlin-Dresden befindet. Diese Interessengemeinschaft, die 1910 bis 1935 verlängert wurde, hat den Zweck durch möglichste Verbilligung der Produktion und des Absatzes eine grössere Rentabilität der Abteil. Radeberg u. der Feldschlösschen-Brauerei herbeizuführen. In diesem Konzern wurde lt. G.-V. v. 18./8. 1905 auch die Aktien-Brauerei Gambrinus in Dresden einbezogen, die erpachtet ist. Näheres s. bei der Firma Gambrinus- Brauerei. 1905 fand die Übernahme der Berliner Kundschaft der Ver. Werder'schen Brauereien statt. Die Flaschenbierabteilung des Berliner Betriebes, welche infolge der Kon- kurrenz grösserer Betriebe schon lange wenig rentabel war, ist 1908 in die Roland-Flaschen- bierversand G. m. b. H. eingebracht. * Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, vollhleingezahlt. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./7. 1903 um M. 2 000 000 (begeben an die Bank für Brauindustrie zu pari) zwecks Erwerb der Betriebe der Radeberger Exportbierbrauerei zu Radeberg und Pichelsdorf. Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Oblig. lt. G.-V. v. 1./7. 1903, rückzahlb. zu 103 %, Stücke à M. 1000, an Ordre gestellt auf Namen der Bank für Brauindustrie als Pfandhalterin u. durch auf 1./10.; seit 1906 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6monat. Frist zulässig. Noch Indoss. übertragbar. Zs, 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von M. 30 000 im Jan. in Umlauf am 30./9. 1915 M. 1 172 000. Sichergestellt ist die Anleihe durch Verpfändung beider obengenannter Brauereien. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke die gesetzl. Frist. Zahlst. siehe unten. Die Anleihe ist von der Bank für Brauindustrie übernommen und April 1904 zur Notiz an der Berl. Börse zugelassen; erster Kurs 14./4. 1904: 101 %. Kurs Ende 1904–1914: 102.75, 103.40, 102.50, 99.50, 100, 101.50, 101.75, 102, –, 94.25, –* %. Zulass. in Dresden erfolgte im April 1904. Erster Kurs 2./5. 1904: 101.80 %. Kurs daselbst Ende 1904–1914: 103.50, –, –, –, –, –, –, 101, 100.50, 94, – %. Hypotheken: M. 689 657 auf verschiedene Grundstücke (am 30./9. 1915). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers..: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., event. besondere Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser zus. M. 10 000 als Handl.-Unk. zu verbuch. fester Jahresvergüt.), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1915: Aktiva: Grundstück u. Gebäude I 3 088 420, Geleisanlage 1, Quellwasserleit.-Grundstück u. Anlage 162 851, Masch. 613 024, Lagergefässe 57 353, Gär- u. Lagerbehälter 270 253, Versandgefässe 103 062, Fuhrpark 72 255, Eisenbahnwagen 1, Kraft- fahrzeuge 23 914, Betriebs- u. Wirtschaftsgeräte 122 767, Flaschen u. Flaschenkasten 33 217, Grundstücke u. Gebäude II, abzügl. 689 657 Hypoth., bleibt 358 219, Wertp. 138 470, hinter- legte Wertp. 9494, Wechsel 3860, Kassa 82 157, Guth. bei den Banken u. Bankhäusern 559 471, Aussenstände für Bier 629 082, Hypoth. u. Darlehen 857 723, Debit. 42 407, zus. 2 088 684, ab Sicherheits-Rückstell. für Aussenstände 300 000 bleibt 1 788 684, vorausbez. Talonsteuer 16 075, do. Versich. 19 670, Vorräte 915 041. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Schuld- verschreib. 1 172 000, do. Zs.-Kto 17 460, R.-F. 235 535, Rückl. für Unterstütz. 40 000, Guth. der Kundschaft 480 070, Vertreter u. Kutscher-Sicherheiten 46 209, Kredit. 440 097, unerhob. Div, 440, gestundete Brau- u. Biersteuer 445 829, Rückstell. (einschl. Verrechn.-Posten für das neue Jahr) 279 069, König Friedrich August-Stiftung 13 183, Interessengemeinsch.-Verrechn. 411.539, Div. 200 000, Tant. an Dir. u. Beamte 33 547, do. an A.-R. 10 873, Vortrag 52 936. Sa. M. 7878 793,% Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 507 209, Reparat. 105 135, Steuern 925 914, Beamten- u. Arb.-Versich. 51 355, Schuldverschreib.-Zs. 52 740, Zs. 44 762, Pacht Gambrinus 51 680, Abschreib. 400 571. Reingewinn 511 501. – Kredit: Vortrag 28 623, Bier- u. sonst. Einnahmen 2 600 629, Eingünge auf früher abgeschrieb. Forder, 21.617. Sa. M. 2 650 871. % Kurs Ende 1901–1914: 147.25, 167.50, 158.50, 124.50, 101.25, 100.50, 116, 111.50, 79.60, 85, 83* %. Zugel. M. 4 000 000, davon bei den Zahlst. 9./4. 1904 M. 2 500 000 zu 148 % zuzügl. 4 % Stück- Zs. ab 1./10. 1903 u. Schlussnotenstempel zur Zeichnung aufgelegt; erster Kurs 14./4. 1904: 150 %. Notiert in Berlin. – Zulassung in Dresden erfolgte im April 1904. Erster Kurs 2./5. 1904: 152 %. Kurs Ende 1904–1914: 147.50, 167.25, 158.25, 124, 101.50, 101, 116, 110.50, 77.50, 84.25, 84* ... Dividenden 1902/03–1914/15: 10, 10, 10, 10, 8, 5, 4, 5, 5, 2, 3, 1, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Curt Köhler, Otto Kullack, Berlin; Ernst Mathias, Dresden; Komm.-Rat Conrad Brüne, Radeberg. Prokuristen: Bernh. Hempel, Dresden; Max Selge, Berlin.