1480 Brauereien. wiesen wurden. Das Grundstück ist jetzt noch 6540 qm gross. Der jährl. Bierabsatz der Weissbierbrauerei Gebhardt betrug ca. 40 000 –50 000 hl. 1908/09 u. 1909/10 konnten wegen ungünst. Absatzverhältnisse Div. nicht verdient werden, 1910/11 besserten sich die Vierhältnisse (3 % Div.). Ein regnerischer Sommer, Steigerung der Preise für Hopfen u. Puttermittel verursachten 1911/12 nach M. 61621 Abschreib. einen Verlust von M. 44 123, gedeckt aus R.-F. Das J. 1912/13, das erste Geschäftsjahr nach Umwandlung der Ges. hatte noch keinen Gewinn erbracht. Das Weissbiergeschäft ergab im ersten Sem. (v. 1./10. 1912 bis 30./3. 1913) noch einen sehr erheblichen Verlust, der aus dem Sanierungsgewinn zu decken war. Auch die Produktion von Malzbier, die mit dem 1./4. 1913 aufgenommen wurde, hatte für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres ein befriedigendes Ergebnis noch nicht gebracht. Der Grund hierfür lag in den grossen Schwierigkeiten, mit denen die Ver- legung der bisherigen drei Betriebe der Malzbierbrauerei Groterjan nach dem Grundstück der Gebhardt-Ges. in technischer u. kommerzieller Hinsicht verbunden war, auch war eine grössere Anzahl von Masch. neu zu beschaffen. Das Unternehmen befand sich 1913/14 in guter Entwicklung, als diese im Aug. 1914 durch den Kriegsausbruch unterbrochen wurde. Es konnten nur die Abschreib. verdient werden. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die a. o. G.-V. v. 15./3. 1913 beschloss Herabsetz. des A.-K. um M. 750 000 auf M. 250 000 durch Zus.-Legung der Aktien 4: 1 u. Wiedererhöhung auf M. 922 000 durch die der Ges. seitens der Aktionäre freiwillig zur Verfüg. gestellten M. 672 000 Aktien. Ausserdem waren 6 Aktien für kraftlos zu erklären. Für die zur Verfüg. gestellten nom. M. 672 000 Aktien einschl. der neu geschaffenen nom. M. 78 000 Aktien, zus. nom. M. 750 000 Aktien wurden zunächst sämtliche Anteile der Malzbierbrauerei Groterjan & Co. erworben. Im Anschluss hieran übernahm die Ges. dann sämtliche Aktiven u. Passiven der G. m. b. H. für M. 750 000 durch einen durch die a. o. G.-V. v. 16./4. 1913 genehmigten Vertrag. A.-K. somit jetzt wieder M. 1 000 000. Von diesen neuen Aktien der Akt.-Ges. wurden seitens der Gesellschafter der Malzbierbrauerei Groterjan & Co. G. m. b. H. den Gebhardt-Aktionären v. 1.–7, April 1913 Stücke zu 116 % angeboten. 4 Hypothek: M. 210 000 zu 4 %, ab 1907 mit ½ % zu amortisieren; getilgt M. 10 646. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9, Gen.-Vers.: Okt.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., vom Ubrigen vertragsm. Tant. an Vorst. u. An- gestellte, dann bis 4 % Div. vom Rest 10 % an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahres- vergüt. von je M. 1200 an Vors. u. Stellv. u. je M. 600 an jedes Mitgl.). Bilanz am 30. Sept. 1915: Aktiva: Grundstücke 550 000, Gebäude 376 696, Masch. 213 008, elektr. Beleucht.-Anlage 1755, Wagen 36 816, Pferde 31582, Lager-Fastagen 16 362, Transport- do. 13 688, Flaschenbier-Utensil. 73 979, Restaurat.-Inventar 2350, Schilder 1901, Brauerei- Utensil. 7303, Geschirre 1, Ausschank-Inventar 1392, Treibriemen u. Schläuche 1, Werkzeuge 1, Brunnen 2260, Firmen-Erwerb 175 000, Kassa 2936, Kaut. 4357, Beteilig. 3000, Aussenstände für Bier 37 590, Bank- u. Postscheckguth. 62 809, sonst. Debit. 12 312, Darlehne 4922, Wechsel 3541, varausbez. Versich. 700, Warenbestände 58 085. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 31 000 (Rückl. 1000), Hypoth. 199 353, Kredit. mit z. T. festen Terminen 376 067, Brausteuerstundung 61 824, Kaut. 3120, Rückstell. für noch fällig werdende Steuern, Berufs-Gen.-Beitr. etc. 11 905, Vortrag 11 079. Sa. M. 1 694 350. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikationskosten 246 896, Brausteuer 105 984, Fuhrwerks-Unk. 52 673, Handl.-Unk. 122 126, Löhne u. Provis. 176 609, Betriebs-Unk. 27 514, Steuern u. Abgaben 7250, Hypoth.-Zs. 8040, Kursverlust an Kaut.-Effekten 238, Abschreib. auf Firmen-Erwerb 25 000, Abschreib. 148 275, Gewinn 12 079. – Kredit: Vortrag 4323, Erlös aus Bier 909 178, do. aus Verschiedenem 19 187, Sa. M. 932 689. Kurs: Aktien der Berliner Weissbierbrauerei Ed. Gebhardt A.-G. 1900–1912: 131, 108.50, 100, 100.75, 93.25, 84, 81, 59, 56.50, 54.90, 58, 59.80, 37 %. Eingeführt im Mai 1900. Erster Kurs 10./5. 1900: 130 %. Notierten bis 10./7. 1913 in Berlin. Dividenden 1898/99–1914/15: 8, 8, 8, 4, 4, 4, 4, 4, 1, %%%%%% . (K.) Direktion: Ludw. Jacobsohn, Wilh. Klaus. Prokurist: Max Nohse. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Bank-Dir. Rehfeldt, Rechtsanwalt Rich. Becher, Dr. X. Fratzscher, Oberstabsarzt Prof. Dr. Salzwedel, Bankier S. Simonson, Erich Berliner, Komm.-Rat Max Stein, Bank-Prok. Kurt Kramer, Brauerei-Dir. Nacher, Bankier Konsul S. Marx, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse; Bank f. Handel u. Ind., Nationalbank f. Deutschland. Münchener Brauhaus, Aktiengesellschaft in Berlin, N. 24, Tohannisstrasse 17/19 (früher Schlossbrauerei in Oranienburg), mit Zweigniederlassung in Oranienburg. Gegründet: 23./11. 1872. Die Ges. übernahm bei ihrer Konstituierung als „Schlossbrauerei Oranienburg'' die Schlossbrauerei von Wisotzky in Oranienburg u. das 1880 verkaufte Kaiser Wilhelm-Zelt (Nr. 2) im Tiergarten zu Berlin. 1886 Ankauf des Münchener Brau- hauses von J. A. Pietsch in Berlin, Johannisstr. 18–19, unter Anderung der Firma in Münchener Brauhaus, A.-G. Diese Brauerei wurde später auf ca. 100 000 hl Produktions- fähigkeit gebracht. Die Ges. hat zurzeit folg. Grundbesitz: 1) Brauereigrundstück Berlin, Johannisstr. 18/19, mit 33,54 à Flächeninhalt; 2) Brauereigrundstück Oranienburg, mit 13 ha 80 a 10 qm Gesamtflächeninhalt; 3) Eiskeller u. Lagerraum in Velten, Grösse 21, 01 a. Niederlage in Herzfelde u. in Fürstenberg i. M. Ferner wurde 1899/1900 das benachbarte Wohnhaus